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In diesen Städ­ten ist das Fahr­rad­dieb­stahl­risiko am größten

27.06.2016

In den deutschen Großstädten gibt es deutliche Unterschiede, was die Wahrscheinlichkeit von Fahrraddiebstählen betrifft. Dies belegen Daten aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik.

(verpd) Obwohl die Zahl der Fahrraddiebstähle etwas zurückgegangen ist, wurden letztes Jahr in Deutschland immer noch weit über 900 Räder pro Tag gestohlen. Besonders in den Städten mit über 500.000 Einwohnern wie Berlin zeigt sich ein überproportional hohes Diebstahlrisiko, so eine Erkenntnis, die aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2015) hervorgeht.

Die Zahl der amtlich registrierten Fahrraddiebstahl-Delikte ist im vergangenen Jahr um gut 1,3 Prozent auf 335.174 gesunken, wie der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2015), die das Bundeskriminalamt vor Kurzem veröffentlicht hat, zu entnehmen ist. Dies ist der zweithöchste Wert seit 2009, mehr Zweiräder wurden nur 2014 geklaut.

2003 lag die Zahl allerdings noch um über 100.000 höher. Aktuell liegt die Diebstahlrate bundesweit bei 412,8 (2014: 420,7) solcher Delikte pro 100.000 Einwohner. Die Aufklärungsquote ist den PKS-Daten zufolge mit gerade einmal neun Prozent nur sehr gering.

Die Hochburgen der Fahrraddiebe

Die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt weiter, dass es in den deutschen Großstädten (ab 100.000 Einwohner) gewaltige Unterschiede gibt. Nach absoluten Diebstahlzahlen ist die Bundeshauptstadt Berlin Spitzenreiter, in der im vergangenen Jahr fast 32.250 solcher Taten gezählt wurden. Vergleichsweise hoch waren die Diebstahlzahlen auch in Hamburg (über 17.200), in Köln (knapp 8.050) und in Leipzig (rund 6.850). In Bremen, München und Münster waren es zwischen gut 5.700 und knapp 5.200 gestohlene Räder.

In Relation zur Einwohnerzahl liegt allerdings Münster auf dem unrühmlichen Spitzenplatz. Mit über 1.700 geklauten Drahteseln pro 100.000 Einwohner kommt die westfälische Universitätsstadt auf einen mehr als viermal so hohen Wert wie im Bundesdurchschnitt. Dahinter folgt mit Magdeburg der „Spitzenreiter“ des Vorjahres. In der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts wurden 2015 über 1.500 Räder pro 100.000 Einwohner gestohlen.

Dahinter liegen Halle (Saale) mit einer Klaurate von fast 1.450 vor Potsdam, Kiel, Oldenburg (Oldenburg) und Leipzig mit Werten zwischen knapp 1.350 und fast 1.260. In nur noch zwei (Vorjahr: drei) Großstädten wurden im vergangenen Jahr weniger als 100 Drahtesel pro 100.000 Einwohner gestohlen. Mit Abstand am niedrigsten war die Diebstahlrate in Remscheid mit knapp 46 Raddiebstählen pro 100.000 Einwohner. Vergleichsweise wenige Velos wechselten auch in Solingen, Hagen, Pforzheim, Wuppertal und Siegen unfreiwillig den Besitzer.

In den Metropolen meist sehr hohes Fahrraddiebstahlrisiko

Auch in den deutschen Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern klafft die Schere weit auseinander. Mit Stuttgart und München kommen nur zwei der 14 Metropolen auf Werte unterhalb des Bundesdurchschnitts, die bayerische Landeshauptstadt nur relativ knapp.

In den beiden Ruhrgebietsmetropolen Dortmund und Essen sowie in Nürnberg wurden zwischen 500 und 600 Drahtesel pro 100.000 Einwohner entwendet. In Hannover, Berlin und Hamburg lagen die Klauraten bei jeweils über 900, während in Bremen über 1.000 und in Leipzig über 1.250 gestohlene Zweiräder pro 100.000 Einwohner polizeilich erfasst wurden.

Tipps, wie Radfahrer das Risiko, dass ihr Velo gestohlen wird, verringern können, stehen online in den Webauftritten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V.

Finanzieller Schutz für den Fahrradbesitzer

Wer sein Fahrrad gegen Diebstahl versichern möchte, kann zum Teil einen entsprechenden Risikoeinschluss in der Hausratversicherung vereinbaren. In manchen Policen ist das Fahrrad auch automatisch mitversichert. Allerdings sollte man die zugrunde liegenden Vertragsbedingungen beachten. Denn in einigen Hausratversicherungen ist ein Rad, das nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr nicht in Gebrauch ist, nicht versichert. Zudem kann es eine Einschränkung des Versicherungsschutzes auf die in der Police genannten Orte wie Wohnung, Garage und Keller geben.

Einen besonders umfangreichen Versicherungsschutz bieten dagegen oftmals spezielle Fahrradversicherungen. In einigen Policen ist beispielsweise nicht nur ein Diebstahl des Rades versicherbar, und zwar egal, wann und wo dieser stattgefunden hat, sondern auch Schäden am Rad durch Vandalismus, Unfälle oder Stürze.

In der Hausrat- wie auch in einer Fahrradversicherung können in der Regel nicht nur normale Fahrräder, sondern auch E-Bikes, soweit für diese kein Kfz-Versicherungs-Kennzeichen vorgeschrieben ist, versichert werden.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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