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Nur wenige ge­hen zur Krebs­vor­sor­ge

22.08.2016

Einige gefährliche Krebsarten können bereits im Frühstadium durch Früherkennungs-Untersuchungen erkannt werden, was in vielen Fällen die Chancen auf Heilung nachweislich erheblich verbessert. Doch ein Großteil der Bürger nimmt nicht an den kostenlosen Krebsvorsorge-Untersuchungen teil.

(verpd) Keiner möchte, dass bei ihm Krebs festgestellt wird, doch bei vielen Krebsarten, insbesondere bei Haut-, Brust-, Darm-, Gebärmutterhals- und Prostata-Krebs gilt, je früher der Krebs diagnostiziert wird, desto größer sind die Heilungschancen des Betroffenen. Aus diesem Grund gehören die Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen zu den Standardleistungen der gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen. Doch noch immer nehmen nicht einmal jede zweite Frau und jeder vierte Mann diese in Anspruch.

In Deutschland erkranken jährlich rund 480.000 Menschen an Krebs. Einen 100-prozentigen Schutz davor gibt es nicht. Diverse Vorsorgeuntersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen bezahlt werden, helfen jedoch, Krebs bereits im Frühstadium zu erkennen, was durch eine entsprechende medizinische Behandlung die Heilungschancen bei vielen Krebsarten erhöht.

Zudem ist es unter anderem beim Darmkrebs möglich, bei der Früherkennungs-Untersuchung Vorstufen von Krebs festzustellen und diese zu entfernen oder zu behandeln – damit lässt sich verhindern, dass Betroffene an Krebs erkranken. Trotz dieser Vorteile nehmen nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit nur 48 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer, die einen Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungs-Untersuchung haben, daran teil.

Gegen Haut- oder Darmkrebs

Von den gesetzlichen Krankenkassen werden zahlreiche Krebs-Früherkennungs-Untersuchungen für die Versicherten kostenlos angeboten. So können Männer und Frauen ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre an einem Hautkrebs-Screening teilnehmen.

Zudem kann jeder gesetzlich Krankenversicherte zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr im Rahmen einer Darmkrebsvorsorge einen jährlichen Stuhl-Bluttest und ab dem 55. Lebensjahr eine kostenlose Darmspiegelung, die nach zehn Jahren wiederholt werden kann, durchführen lassen. Alternativ ist alle zwei Jahre ein Stuhl-Bluttest möglich, wobei hiermit im Gegensatz zur Darmspiegelung Vorstufen zum Krebs nicht sofort entfernt werden können.

Geschlechtsspezifische Früherkennungsmaßnahmen

Männer können sich ab dem 45. Lebensjahr einer kostenlosen Untersuchung der Prostata sowie des äußeren Genitals zur Früherkennung von Prostatakrebs unterziehen. Speziell Frauen können ab dem 20. Lebensjahr eine jährliche Untersuchung des inneren und äußeren Genitals zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen. Zur Brustkrebs-Früherkennung für Frauen wird ab dem 30. Lebensjahr eine Tastuntersuchung der Brust und vom 50. bis 69. Lebensjahr alle zwei Jahre ein sogenanntes Mammographie-Screening (Röntgenuntersuchung der Brust) angeboten.

Privat Krankenversicherte haben in der Regel ebenfalls Anspruch auf die genannten Früherkennungsmaßnahmen. Zudem übernehmen viele private Krankenversicherer für ihre Kunden noch weitere oder umfassendere Vorsorgeuntersuchungen als die gesetzlich vorgeschriebenen. Weitere Informationen zur Krebsvorsorge oder -früherkennung, zu den Präventionsmaßnahmen, aber auch Nützliches für Krebserkrankte gibt es online vom Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Deutschen Krebshilfe e.V. und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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