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Wie ge­sund hier­zu­lan­de die Bür­ger le­ben

29.08.2016

Eine gesetzliche Krankenkasse hat das Gesundheitsverhalten der Bundesbürger in den Lebensbereichen Bewegung, Ernährung, Tabak- und Alkoholkonsum sowie Stressempfinden untersuchen lassen – mit zum Teil ernüchternden Ergebnissen.

(verpd) Gemessen an fünf Gesundheitsbereichen konnte in einer Umfrage einer gesetzlichen Krankenkasse lediglich jeder neunte Befragte aufzeigen, dass er rundum gesund lebt. Aufgesplittet nach Bundesländern leben die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern relativ am gesündesten, während Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg die Schlusslichter bilden.

Die DKV Deutsche Krankenversicherung AG hat zum vierten Mal von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) untersuchen lassen, wie gesund die Deutschen leben. Dafür hat das Marktforschungsinstitut 2.830 erwachsene Bundesbürger telefonisch befragt.

Im Rahmen der Umfrage sollten die Befragten ihr eigenes Verhalten in folgenden fünf Gesundheitsbereichen bewerten: „Bewegung mindestens zweieinhalb Stunden die Woche“, „gesunde Ernährung“, „Raucher/Nichtraucher“, „gelegentlicher geringer Alkoholkonsum“ und „Stressbewältigung“.

Bewegungsmangel

Ein zentrales Ergebnis: Die Gesellschaft krankt vor allem an Bewegungsmangel, 46 Prozent der Beschäftigten arbeiten vorwiegend im Sitzen. Diese Gruppe verbringt werktäglich im Durchschnitt elf Stunden im Sitzen (einschließlich Freizeitaktivitäten wie etwa fernsehen).

Das lange Sitzen habe weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel und könne viele Menschen auf Dauer krank machen, erläuterte DKV-Vorstandschef Dr. Clemens Muth bei der Vorstellung der Studie.

Insgesamt ist der Anteil der Menschen, die in Bezug auf die fünf oben genannten Parameter rundum gesund leben, mit nur elf Prozent gegenüber 2014 zwar konstant geblieben. 2010 hatte sich allerdings noch ein Wert von 14 Prozent ergeben.

Fast jeder Zweite bewegt sich zu wenig

Schaut man auf die einzelnen Ergebnisse, dann fällt der Bewegungsmangel auf. Nur 45 Prozent der Befragten waren aktiv, wobei doch schon 22 Minuten pro Tag genügen würden, wie Professor Dr. Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit an der Sporthochschule Köln, erläuterte. Bei ihm liegt die wissenschaftliche Leitung der Untersuchung. Gesund ist laut Weltgesundheits-Organisation (WHO) mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche oder eine Kombination aus beidem.

Bei der Ernährung schnitt nur jeder Zweite gut ab. Den Stress glaubten immerhin 58 Prozent der Befragten bewältigen zu können. Vergleichsweise gute Ergebnisse gab es beim Rauchen, auf das mittlerweile 78 Prozent verzichten. Den Umgang mit Alkohol glauben 85 Prozent im Griff zu haben.

Insgesamt schnitten erwachsene Frauen mit 13 Prozent besser ab als Männer, von denen nur acht Prozent alle fünf Kategorien erfüllten. Frauen bewegen sich allerdings weniger als Männer, während sie in den anderen vier Kategorien bessere Werte erreichten. Eine Differenzierung nach dem Alter zeigt, dass ältere Menschen relativ gesünder leben (ab 66 Jahren: 14 Prozent) als jüngere Erwachsene von 18 bis 29 Jahren, die nur auf einen Wert von fünf Prozent kommen. Allerdings erfüllen 51 Prozent der Jüngeren die geforderte Aktivität, aber nur 41 Prozent der Älteren.

In Mecklenburg-Vorpommern wird relativ am gesündesten gelebt

Der DKV-Report weist auch ein Länder-Ranking aus, wobei die Daten aus 2014 und 2016 für eine breitere Datenbasis zusammengefasst wurden. Verglichen wurden alle Befragten, die die abgefragten Gesundheitsbereiche so erfüllen, wie sie unter anderem nach den Empfehlungen von Experten wie der WHO und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. vorgegeben sind.

Über alle Kategorien schnitten die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mit 19 Prozent der Befragten, die alle abgefragten Gesundheitsbereiche entsprechend erfüllen, klar am besten ab. Es folgten mit jeweils 14 Prozent Schleswig-Holstein und Thüringen. Im Mittelfeld liegen Hamburg, Niedersachsen/Bremen und Sachsen mit je 13 Prozent, Brandenburg mit je zwölf Prozent und Bayern, Berlin sowie Sachsen-Anhalt mit je elf Prozent. Danach folgen Hessen, Rheinland-Pfalz/Saarland mit jeweils zehn Prozent.

Am Ende der Skala rangierten Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit einem Anteil von jeweils neun Prozent der insgesamt gesund lebenden Menschen. Auch beim Faktor körperliche Aktivität lag Mecklenburg-Vorpommern mit 55 Prozent vor Berlin mit 54 Prozent wieder an der Spitze. Hier rangiert Nordrhein-Westfalen ebenfalls auf dem letzten Platz.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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