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Sicher Auto­fah­ren trotz Ne­bel und Glät­te

24.10.2016

Jedes Jahr werden mehrere Tausend Personen bei Verkehrsunfällen wegen Nebel oder rutschige Straßen verletzt. Wie Autofahrer trotz schlechter Sicht oder glatter Straßen dennoch unfallfrei bleiben.

(verpd) Sichtbehinderung durch Nebel oder Schnee, aber auch rutschige Straßen, beispielsweise durch herabgefallenes Laub oder überfrierende Nässe, sind insbesondere im Herbst ein hohes Unfallrisiko. Alleine letztes Jahr ereigneten sich deshalb über 13.000 Verkehrsunfälle, bei denen Personen verletzt wurden. Mit der richtigen Fahrweise lassen sich jedoch solche Unfälle vermeiden.

2015 ereigneten sich nach Daten des Statistischen Bundesamtes fast 12.900 Unfälle mit Personenschäden, weil die Straße beispielsweise durch überfrierende Nässe, auf der Straße liegendes Laub oder infolge Starkregen oder Schneefall rutschig war. Dabei wurden rund 16.700 Personen verletzt und 137 starben. Über 950 Unfälle, bei denen fast 1.400 Personen verletzt und 23 getötet wurden, waren die Folge von Sichtbehinderungen durch Nebel, Starkregen oder Schneegestöber.

Die genannten Unfallrisiken treten insbesondere im Herbst und Winter auf. Daher sollten Autofahrer auf entsprechende Gefahren gefasst sein und ihre Fahrweise darauf einstellen.

Wenn die Sicht eingeschränkt ist

Nebel gibt es insbesondere im Oktober und November. Er kann nur vereinzelt zum Beispiel in Flussniederungen, Tälern, in der Nähe von Seen oder an Waldrändern auftreten oder auf der ganzen Strecke vorhanden sein. Im Herbst und Winter ist aber auch mit Sichtbehinderungen durch Starkregen und Schnee zu rechnen.

Beträgt die Sichtweite zum Beispiel durch Nebel, Regen oder Schnee unter 50 Metern, ist die Höchstgeschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer begrenzt, denn laut Straßenverkehrsordnung darf man grundsätzlich nur so schnell fahren, wie es die Sicht zulässt. Nach Angaben von Verkehrsexperten ist bei Sichtbehinderung zudem ein größerer Sicherheitsabstand wichtig: Die gefahrene Geschwindigkeit in Stundenkilometern sollte dem Mindestabstand in Metern entsprechen.

Bei 50 Stundenkilometern sollte der Abstand zum Vordermann bei trockener Straße demnach mindestens 50 Meter betragen. Eine Orientierungshilfe für die Sichtweite sind die Leitpfosten am Fahrbahnrand von Landstraße und Autobahnen, denn auf gerader Strecke stehen sie hier in der Regel jeweils 50 Meter auseinander. Sieht man nur einen Pfosten, beträgt die Sichtweite also weniger als 50 Meter.

Der richtige Einsatz der Nebelschlussleuchte

Gemäß Paragraf 17 StVO (Straßenverkehrsordnung) muss bei schlechten Sichtverhältnissen auch am Tage mit Abblendlicht und/oder mit Nebelscheinwerfern, falls vorhanden, gefahren werden. Das Fernlicht sollte dagegen bei Nebel ausbleiben, da das Licht zu stark reflektiert wird und so die Sichtbehinderung verstärkt.

Wichtig: Eine vorhandene Nebelschlussleuchte darf laut Paragraf 17 StVO nur bei einer Sicht von unter 50 Metern eingeschaltet werden, anderenfalls kann das Licht nachfolgende Verkehrsteilnehmer blenden. Wer sich nicht daran hält, kann mit einem Bußgeld bestraft werden.

Wer eine Nebelschlussleuchte ordnungsgemäß, also nur bei einer Sicht von unter 50 Metern verwendet, darf dementsprechend nur maximal 50 Stundenkilometer fahren – dies gilt im Übrigen auch auf der Autobahn.

Rutschige Straßen

Mit rutschigen Straßen ist im Herbst und Winter immer zu rechnen, denn es gibt zahlreiche Faktoren, die dazu führen können: von der überfrierenden Nässe über durch Erntefahrzeuge verschmutzte Straßen und nasses Laub bis hin zu Aquaplaning durch Starkregen oder Straßenglätte wegen Eisregen oder Schnee.

Laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) ist beispielsweise in den frühen Morgenstunden besonders unter Brücken und auf Straßen mit wenig Lichteinfall wie in Waldstücken mit einer erhöhten Glättegefahr durch Nachtfrost zu rechnen. Auch sonst kann es zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Brücken, an Kreuzungen, vor Ampeln, in Tälern, in der Nähe von Flüssen und Seen sowie auf Straßen, die durch Wälder führen, schneller glatt sein, während andere Stellen noch frei sind.

Je höher die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs bei solchen Straßenbedingungen, desto höher ist das Risiko, dass die Reifen keinen Halt mehr bieten und man ins Schleudern kommt. Daher ist es wichtig, unbedingt seine Geschwindigkeit den aktuellen Straßenverhältnissen anzupassen. Bei Nässe kann zudem der Anhalteweg im Vergleich zu einer trockenen Straße nahezu doppelt und bei glatten Straßen sogar fast achtmal so lang sein.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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