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Für die DMB Rechts­schutz wer­den die Mak­ler im­mer wich­ti­ger

17.07.2017

Das vom Deutschen Mieterbund gegründete Unternehmen konnte die Beitragseinnahmen 2016 im Vergleich zum Markt überdurchschnittlich steigern. Zugleich verschoben sich die Vertriebsstrukturen weiter.

Beim Beitragswachstum konnte die DMB Rechtsschutz-Versicherung AG im Geschäftsjahr 2016 den Marktdurchschnitt deutlich übertreffen. Diesen Zuwachs verdankt sie allerdings erneut nicht mehr den klassischen Gruppenverträgen mit Mietervereinen, sondern dem hauptsächlich über Makler vertriebenen Privat-, Gewerbe- und Landwirtschafts-Rechtschutzgeschäft.

„Ein zentrales Geschäftsfeld der DMB Rechtsschutz-Versicherung AG ist der Miet-Rechtsschutz, der in Form von Gruppenverträgen angeboten wird“, heißt es im Geschäftsbericht 2016 des im Jahre 1982 durch den Deutschen Mieterbund e.V. gegründeten Unternehmens. Ziel seit seiner Gründung sei es, die Marktführerschaft in diesem Segment auszubauen.

Als „wichtiger Erfolgsfaktor“ in diesem Segment wird im „Chancenbericht“ das Beitragsrückerstattungs-Modell angeführt. Die Höhe der Beitrags-Rückerstattungen, die an die Mietervereine gehen, verminderte sich 2016 gegenüber 2015 allerdings von 880.000 auf 841.000 Euro.

Beim Miet-Rechtsschutz gehen die gebuchten Bruttobeiträge zurück

Anfang 2017 verfügten 45 Prozent der Mietervereine und 55 Prozent der im Deutschen Mieterbund organisierten Mitglieder über solch eine Gruppenversicherung, wird mitgeteilt. Den Anstieg der gesamten Brutto-Prämieneinnahmen um markt-überdurchschnittliche 6,1 Prozent auf 29,3 Millionen im Berichtsjahr verdankt die Gesellschaft jedoch nicht diesem Segment.

Die gebuchten Bruttobeiträge im Miet-Rechtsschutz gingen vielmehr sogar um 1,3 Prozent auf 11,6 Millionen Euro zurück. Gleichzeitig reduzierte sich die Anzahl der versicherten Risiken hier von 694.200 auf 686.848 und die Zahl der Gruppenverträge im Bestand liegt nun bei 143, also einem weniger als im Jahr zuvor.

Privat-, Gewerbe- und Landwirtschafts-Rechtsschutz wächst stark

Erneut stark zugelegt, nämlich insgesamt um 11,6 Prozent auf 17,6 Millionen Euro, haben die Beitragseinnahmen dagegen im Privat-, Gewerbe- und Landwirtschafts-Rechtsschutz. In diesem Bereich ist die DMB Rechtsschutz hauptsächlich über Makler aktiv.

Deren Anteil an den gebuchten Beiträgen erhöhte sich gegenüber 2015 um 14 Prozent auf 14,7 Millionen Euro. Exklusiv für die Mitglieder des Deutschen Mieterbundes wird auch ein Direktvertrieb mit Sonderkonditionen angeboten.

Gebuchte Bruttobeiträge (Bild: DMB Rechtsschutz)
Beitragseinnahmen der vergangenen acht Jahre im Miet-Rechtsschutz sowie im Privat-, Gewerbe- und Landwirtschafts-Rechtsschutz (Bild: DMB Rechtsschutz)

Mit dem Neugeschäftszuwachs steigt auch der Schadenaufwand

Die zunehmende Bedeutung des Makler-Vertriebsweges spiegelt sich in der Gestaltung des Geschäftsberichts 2016 deutlich wider. Dort wird sehr ausführlich dargestellt, was das Unternehmen zur Unterstützung dieser Zielgruppe bereits jetzt anbietet und künftig zusätzlich offerieren will.

Der erneut über dem Markt liegende Anstieg des Versicherungsbestandes im Privatkundengeschäft um 3,5 Prozent auf 107.716 Verträge schlägt sich aber auch bei den Aufwendungen für Versicherungsfälle nieder. Für eigene Rechnung wuchsen sie insgesamt um 5,2 Prozent auf 18,3 Millionen Euro an.

„Risikobegrenzende Maßnahmen“ beim Underwriting

Neben dem gegenüber 2015 – alles in allem – von 2,1 Millionen auf 2,4 Millionen Euro erhöhten Neugeschäft trugen jedoch auch weitere Faktoren zu dieser Schadenentwicklung bei.

Aufgelistet werden das zum 1. August 2013 in Kraft getretene 2. Kostenrechts-Modernisierungsgesetz (2. KostRMoG), Sondereffekte aufgrund der Rechtsprechung sowie das im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt erhöhte Zahlungsniveau im Miet-Rechtschutz.

Die Netto-Schadenquote ging aufgrund des überproportionalen Beitragsanstiegs im Privat-, Gewerbe- und Landwirtschafts-Rechtsschutz dennoch von 68,3 auf 68,1 Prozent zurück. Es wurden, wie angemerkt wird, jedoch auch „die risikobegrenzenden Maßnahmen beim Underwriting im Neugeschäft ausgedehnt“.

Versicherungs-technischer Gewinn steigt, Kapitalanlageergebnis sinkt

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb stiegen brutto von 7,2 Millionen auf 7,7 Millionen Euro und die Kostenquote für eigene Rechnung erhöhte sich von 27,4 auf 27,9 Prozent. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag mit 96 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau.

In der versicherungs-technischen Rechnung stieg der Gewinn leicht von 332.000 auf 440.000 Euro. Das Nettoergebnis aus dem Kapitalanlagenbestand, der um 0,6 Prozent auf 65,5 Millionen Euro anwuchs, verminderte sich dagegen bei einer von drei auf 2,4 Prozent gesunkenen Nettoverzinsung von 1,9 Millionen auf 1,6 Millionen Euro.

Beim Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ergab sich damit ein Rückgang von 566.000 auf 373.000 Euro und der Jahresüberschuss nach Steuern sank von 520.000 auf 303.000 Euro. Weitere Details zu den Ergebnissen 2016 der DMB Rechtsschutz können dem Geschäftsbericht entnommen werden, der unter diesem Link zur Verfügung steht.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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