Die Zahl der geklauten kaskoversicherten Pkw ist nach der aktuellen Diebstahlstatistik 2016 des GDV wieder gesunken. Die durchschnittliche Schadenhöhe (über 16.400 Euro) und die Gesamtentschädigungs-Summe (fast 300 Millionen Euro) haben sich auf neue Rekordwerte erhöht. Auf Ebene der Bundesländer zeigen sich große Unterschiede.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der entwendeten kaskoversicherten Pkw um 2,3 Prozent auf 18.227 gesunken. Dies ist der gestern vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) veröffentlichten Diebstahlstatistik für 2016 zu entnehmen.
In den letzten fünf Jahren ist kein klarer Trend zu beobachten, da sich Abnahmen und Zunahmen abwechselten. Die aktuelle Anzahl der geklauten Pkw war in diesem Jahrtausend nur vier Mal kleiner. Der Tiefststand wurde 2008 mit knapp über 16.000 erreicht, der Höchststand 2000 mit über 42.500.
Durchschnittsschaden und Entschädigungssumme auf Rekordhöhe
Trotz des Rückgangs ist die durchschnittliche Entschädigung je gestohlenes Fahrzeug ein weiteres Mal auf einen neuen Rekordwert angestiegen. Im vergangenen Jahr wurde mit über 16.400 Euro erstmals die 16.000-Euro-Marke durchstoßen (16.416 Euro).
Dies entspricht einem Zuwachs von über fünf Prozent. Die gesamte Entschädigungssumme ist um knapp drei Prozent auf den neuen Höchstwert von 299,2 Millionen Euro angestiegen.
Auf Zehnjahressicht zeigt sich bei beiden Werten eine kräftige Zunahme: So ist der Durchschnittsschaden zwischen 2007 und 2016 um mehr als zwei Drittel gestiegen. Die gesamte Entschädigungssumme hat sich um über die Hälfte erhöht.
Die Schadenhäufigkeit pro 1.000 kaskoversicherte Pkw blieb mit 0,5 auf Vorjahresniveau. Seit Beginn des Jahrtausends sind hier keine auffälligen Schwankungen zu beobachten, die Werte lagen immer zwischen 0,5 und 0,6.
Diebstähle haben in fast zwei von drei Bundesländern zugenommen
In zehn (2015: acht; 2014: fünf) Bundesländern sind die Pkw-Diebstahlzahlen angestiegen, wie aus den GDV-Daten weiter hervorgeht. Den größten Zuwachs gab es mit jeweils rund acht Prozent in Bayern und Berlin.
Im Gegensatz dazu hat sich die Diebstahlzahl in Niedersachsen nach einer sehr starken Zunahme im Vorvorjahr wieder deutlich reduziert – und zwar um fast ein Fünftel. Jeweils ein Minus im zweistelligen Prozentbereich gab es in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Ebenfalls rückläufig war die Zahl der geklauten Autos in Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Berlin ist und bleibt mit einer Schadenhäufigkeit von 3,8 (2015: 3,5) je 1.000 versicherten Pkw die Hauptstadt der Autodiebe. Dahinter folgt mit einer nur fast halb so großen Schadenhäufigkeit Hamburg. Das geringste Diebstahlrisiko gibt es mit einer Schadenhäufigkeit je 1.000 Pkw von 0,1 in Bayern.
Diebstahl kaskoversicherter Diebstähle hat leicht zugenommen
Wie der GDV weiter mitteilte, ist im vergangenen Jahr nicht nur die Zahl der gestohlenen Pkw gesunken, sondern auch diejenige der insgesamt geklauten kaskoversicherten Fahrzeuge – und zwar um 3,3 Prozent auf 29.603.
Bei Camping-Kfz gab es eine zweistellige Steigerungsrate, bei Lastkraftwagen und der Kategorie „andere Fahrzeuge“ eine Zunahme im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Bei allen anderen aufgeführten Fahrzeugarten war jeweils ein Minus zu beobachten. Dieses fiel bei Leichtkrafträdern mit etwa einem Sechstel und bei Krafträdern mit rund einem Siebtel besonders groß aus.