Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Hilfen zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe) bezogen haben, ist Ende des vergangenen Jahres nach Angaben von Destatis um fast vier Prozent auf rund 332.000 Personen angestiegen. Dies ist der höchste Stand seit dem Jahr 2005, als die Sozialsysteme umgestellt wurden. Knapp die Hälfte der Betroffenen waren Frauen.
Zum Jahresende 2011 haben 331.758 Personen (rund 158.000 Frauen und 174.000 Männer) in Deutschland Hilfen zum Lebensunterhalt („Sozialhilfe“ nach SGB XII) in Anspruch genommen, wie aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervorgeht.
Dies waren 3,9 Prozent mehr als zum Ende des Vorjahres. Zugleich ist die Zahl der Sozialhilfeempfänger auf den höchsten Wert angestiegen, seit die Sozialsysteme umgestellt wurden. Zum Vergleich: 2005 waren es lediglich knapp über 273.000.
Die Hilfe zum Lebensunterhalt richtet sich unter anderem an Menschen mit Behinderung und pflegebedürftige Personen, die in Einrichtungen leben und dort Eingliederungshilfe für behinderte Menschen oder Hilfe zur Pflege beziehen.
Zwei Drittel der Sozialhilfeempfänger leben in Wohn- und Pflegeheimen
In Wohn- und Pflegeheimen lebten Ende 2011 rund zwei Drittel der Sozialhilfeempfänger. Von den gut 223.000 Betroffenen waren rund 106.000 Frauen und rund 117.000 Männer.
Überwiegend in Einzelhaushalten lebten rund 108.000 Personen (Frauen: 52.000, Männer 56.000), die Hilfen zum Lebensunterhalt bezogen. Nach den Angaben von Destatis waren die Leistungsbezieher außerhalb von Heimen mit knapp 41 Jahren deutlich jünger als die Heimbewohner mit durchschnittlich 53 Jahren.
Immer mehr Bürger auf staatliche Unterstützung angewiesen
Zuletzt hatten auch andere Indikatoren darauf hingewiesen, dass immer mehr Menschen auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
So war die Zahl der Bezieher von Grundsicherung per Ende 2011 um 5,9 Prozent auf den Rekordwert von 844.000 gestiegen. Auch die Armutsgefährdung hat zuletzt zugenommen.