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Wie Grund­fähig­keits-Ta­rife im Ver­gleich ab­schnei­den

20.07.2016

Stellt man die in Grundfähigkeits-Versicherungen aufgeführten Definitionen gegenüber, lassen sich diese gut vergleichen. Reicht dies jedoch für eine generelle Bewertung oder Rangliste der Produkte aus?

Die Grundfähigkeits-Versicherung rückt als Alternative in der Arbeitskraftabsicherung verstärkt in den Fokus. Damit wächst das Interesse an einer Analyse und Bewertung der am Markt befindlichen Produkte. Ein neues Dossier des VersicherungsJournals stellt die einzelnen Tarife vor und erklärt ihre Besonderheiten. Im zweiten Teil werden in einer tabellarischen Übersicht die einzelnen Leistungsauslöser, die in den Versicherungs-Bedingungen aufgeführt sind, gegenübergestellt.

Die Grundfähigkeits- (GF-) Versicherung stammt ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum. Der Tarif der Canada Life Assurance Europe Limited, Niederlassung für Deutschland war der erste seiner Art, der zur Jahrtausendwende auf den deutschen Markt gebracht wurde. Kürzlich hat er eine Neuauflage erlebt.

Zu Beginn ihrer Einführung gelang es angesichts der Vollkasko-Mentalität in Sachen Arbeitskraftabsicherung kaum, die Produktgruppe am deutschen Markt zu etablieren. Mit der zunehmenden Berufsgruppen-Differenzierung, die bei der Berufsunfähigkeits-Versicherung betrieben wird, gerät die GF-Versicherung jedoch mehr und mehr als Alternative in den Fokus.

Steigender Umsatz erwartet

Im Vertrieb wird die Grundfähigkeits-Versicherung denn auch mit positiven Aussichten verbunden. Dies zeigte im Frühjahr die Asscompact-Untersuchung „Marktstudie BU/ Arbeitskraftabsicherung 2016“, die generell bessere Geschäftsaussichten im Bereich der Arbeitskraftabsicherung gemessen hat.

Ein knappes Drittel der für die Studie befragten unabhängigen Vermittler nannte bei der Frage nach den am häufigsten vermittelten Produkten die Grundfähigkeits-Versicherung. Und 45 Prozent erwarteten für diese Produktgruppe einen steigenden Umsatztrend, was allerdings etwas geringer ausfiel als die im Jahr zuvor gemessene positive Absatzerwartung mit 49,5 Prozent Zustimmung.

Mit der zunehmenden Beschäftigung mit Alternativen in der Arbeitskraftabsicherung wächst auch das Interesse an Bewertungssystemen zum Vergleich der Produktgruppen und ihrer Tarife. Die Analysten der Franke und Bornberg GmbH arbeiten hierfür mit einem eigenen Tool, das Orientierung bei der Bedarfsanalyse und Produktauswahl bieten soll. Die Agentur vergibt dabei, basierend auf festen Kriterien, Ratingnoten an die am Markt befindlichen Tarife.

Eine Art Schmerzensgeld

Auch wenn die Grundfähigkeits-Versicherung verstärkt in den Blick gerät: Noch ist ihr Marktanteil im Vergleich zur BU-Versicherung gering. Sie gilt als Ausweichprodukt, wenn Budget oder Gesundheitszustand es nicht zulassen, einen Hochleistungsschutz abzuschließen.

Die in den Tarifen aufgeführten Grundfähigkeiten werden zumeist in zwei Fähigkeitskataloge eingeteilt. Katalog eins umfasst Sehen, Sprechen, Orientieren und Gebrauch der Hände. Katalog zwei führt unter anderem Hören, Gehen, Treppen steigen, Knien und Bücken, Sitzen, Stehen, Greifen und Auto fahren auf. Der Versicherungsfall tritt ein, wenn der Kunde die bedingungsgemäß definierten Grundfähigkeiten nicht beherrscht.

Die Grundfähigkeiten-Versicherung leistet damit unabhängig davon, ob der Beruf noch ausgeübt werden kann. Das Einkommen sichert nur der BU-Schutz ab, „während die Grundfähigkeits-Versicherung entweder als Schmerzensgeld oder als finanzieller Ausgleich bei körperlichen Einschränkungen zu verstehen ist“, wie Versicherungsmakler Philip Wenzel in einem neu erschienenen Dossier des VersicherungsJournals schreibt.

Vergleich der Leistungsauslöser statt Bewertung

Wenzel betrachtet in seiner Studie die Bedingungswerke der zurzeit am Markt erhältlichen GF-Tarife. Vorgestellt werden folgende Produkte:

Anders als den Ratern geht es dem Autor nicht um eine klassische Bewertung. Denn die Versicherer beschreiben die Leistungsauslöser in ihren Tarifen unterschiedlich, standardisierte Definitionen fehlen.

Erst in ihrer Gegenüberstellung sei zu erkennen, welche Lösung für den einzelnen Kunden und seinen Bedarf sinnvoll ist. Vergleiche seien daher nur für einzelne Leistungsauslöser möglich. Kein Tarif sei in jeder Definition der beste, weshalb eine Wertung nicht möglich sei.

VersicherungsJournal

In Tabellen zusammengefasst

Im Dossier fasst Wenzel die Leistungsauslöser nach Grundfähigkeiten und Anbietern geordnet in Tabellen zusammen.

Die Aufstellung soll dabei helfen, die Stärken der einzelnen Tarife in Verbindung mit dem Bedarf des Kunden zu ermitteln und damit aufzuzeigen, welcher Anbieter die beste Definition für den jeweiligen Fall bietet.

Eine kundenbezogene Analyse zeige, welche Schnittmenge sich zwischen dem Verlust einer Grundfähigkeit und einem Einkommensverlust ergibt.

Werde der Verlust verschiedener Grundfähigkeiten mit dem vom Kunden ausgeübten Beruf in Verbindung gebracht, sei zu erkennen, wie gravierend die Folgen jeweils sein können.

Lesetipp

Das Dossier „Die Grundfähigkeitsversicherung – Leistungsauslöser, Vergleichbarkeit und Beratungstipps“ ist am 19. Juli im VersicherungsJournal-Verlag erschienen.

Das 29-seitige E-Paper im PDF-Format kostet 9,90 Euro. Es kann auf dieser Seite online bestellt werden.

Die Publikation steht den Premium-Abonnenten des VersicherungsJournals zur persönlichen Nutzung kostenlos zur Verfügung.

Interessenten, die sich jetzt zum Premium-Abonnent anmelden, erhalten das Dossiers ebenfalls kostenlos.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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