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Die größten Versicherungs­zweige in Schaden/Unfall

18.09.2017

Die Zahl der Verträge in der Schaden- und Unfallversicherung ist auch im vergangenen Jahr kräftig gewachsen, wie das aktuelle Statistische Taschenbuch vom GDV zeigt. Dieses gibt auch Aufschluss über die Wichtigkeit der einzelnen Versicherungszweige.

Der Bestand an Schaden-/Unfall-Versicherungsverträgen ist 2016 auf fast 308 Millionen gestiegen. Am bedeutendsten für die Kompositversicherer bleibt die Kfz-Versicherung, deren Anteil sowohl nach Vertragszahl als auch nach Beitragseinnahmen weiter zugenommen hat. Eine negative Entwicklung zeigt sich bei der privaten Unfallversicherung, wie das „Statistische Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2017“ zeigt.

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Versicherungsverträge in der privaten und gewerblichen Schaden-/Unfallversicherung um 1,2 Prozent auf knapp 307,9 Millionen gestiegen.

Dies ist dem „Statistischen Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2017“ zu entnehmen, das der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) dieser Tage veröffentlicht hat.

Vertragszahl: Kfz-Versicherung bleibt Spitzenreiter

In den vergangenen sechs Jahren haben die im GDV organisierten Versicherer den gesamten Komposit-Vertragsbestand um rund fünf Prozent ausgebaut. Mit deutlich über einem Drittel entfällt der Großteil der versicherten Risiken auf die Kraftfahrtversicherung. Seit 2010 hat sich der Anteil um etwa 1,2 Prozentpunkt vergrößert. Die Vertragszahl wuchs im Betrachtungszeitraum um rund 8,6 Prozent.

Der Anteil der privaten Sachversicherung auf Rang zwei hat – trotz einer absoluten Zunahme und circa 300.000 in der Wohngebäude- und um etwa 900.000 in der Hausratversicherung – kontinuierlich abgenommen. Ende 2016 ist der Anteil unter die 18-Prozent-Marke gerutscht und liegt mit 17,9 Prozent um über einen halben Prozentpunkt niedriger als noch 2010.

Auf relativ konstant zwischen 14,9 und 15,0 Prozent Anteil kommt die allgemeine Haftpflichtversicherung, die Ende 2016 rund 45,9 Millionen Policen zählte. Das sind fast fünf Prozent mehr als sechs Jahre zuvor.

Bild: Wichert

Unfall-Policen auf absteigendem Ast

Deutlich reduziert hat sich der Anteil der privaten Unfallversicherungs-Policen im Portfolio der im GDV organisierten Kompositversicherer – und zwar um einen Prozentpunkt auf Ende 2016 nur noch 8,3 Prozent. Der Vertragsbestand ging im Betrachtungszeitraum um über sechs Prozent auf lediglich noch 25,6 Millionen zurück.

Eine leichte Anteilssteigerung von 5,4 auf 5,8 Prozent gab es hingegen in der Rechtsschutz-Versicherung. Das Plus von 4,8 Prozent (auf 21,9 Millionen Verträge) lag minimal unter dem Zuwachs in der Kompositversicherung insgesamt.

Bild: Wichert

Kfz mit fast 40 Prozent Anteil an Kompositbeiträgen

Das Zahlenwerk des Versichererverbands gibt auch Aufschluss darüber, wie viel die Verbraucher und Firmen im Jahr für Versicherungen ausgeben. Insgesamt stiegen die gebuchten Bruttobeiträge im inländischen Direktgeschäft um annähernd drei Prozent auf fast 66,3 Milliarden Euro.

Der nach Beitragseinnahmen größte Versicherungszweig ist und bleibt mit gut 25,9 Milliarden Euro (plus 2,7 Prozent) die Kfz-Versicherung, auf die fast vier von zehn Euro der in Komposit insgesamt eingesammelten Beiträge entfallen. Dabei fällt der Anteil nach Beiträgen um ziemlich genau zwei Prozentpunkte größer aus als nach Vertragszahl.

Fast ein Sechstel der Einnahmen (rund zweieinhalb Prozentpunkte weniger als nach Verträgen) geht auf das Konto der privaten Sachversicherung, während die nicht private Sachversicherung auf einen Anteil von einem guten Achtel kommt. Das ist in etwa doppelt so viel wie nach Policenbestand.

Der Anteil der allgemeinen Haftpflichtversicherung am Beitragsaufkommen liegt mit einem guten Neuntel klar unter dem nach Verträgen (fast ein Sechstel). Für die private Unfallversicherung errechnet sich ein Beitragsanteil von knapp einem Zehntel. Nach Policen ist es nur in etwa ein Zwölftel.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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