Open Nav Beratung anfordern

So schlu­gen sich die Fonds­töch­ter der Ver­si­che­rer

27.02.2017

Die Allianz ist Deutschlands größter Spezialfonds-Verwalter und liegt auch bei den Publikumsfonds in der Spitzengruppe. Drei der sechs weiteren Investment-Gesellschaften von Versicherern konnten 2016 positive Absatzzahlen vermelden.

Der Fondsverband BVI setzt sich in der betrieblichen Altersvorsorge für eine Opt-out-Regelung ein. Im Jahr 2016 waren deutsche Versicherer die wichtigste Kundengruppe bei Wertpapier-Spezialfonds. Im Neugeschäft lagen sie hier allerdings erstmals hinter Altersvorsorgeeinrichtungen. Allianz Asset Management Gruppe erzielte mit einem Netto-Absatz von rund 4,5 Milliarden Euro das drittbeste Ergebnis aller Wertpapier-Publikumsfonds-Anbieter. Gleichfalls im Plus lagen Generali, Hansainvest und Meag. Die Allianz ist beim Wertpapier-Publikumsfondsvermögen die Nummer 3 in Deutschland, beim Spezialfondsvermögen die Nummer 1.

„Die Zahl derer, die an einer betrieblichen Altersvorsorge (bAV) teilnehmen, ist wie festgenagelt bei 17,5 Millionen. Ganz zu schweigen davon, dass die Durchdringung gestiegen wäre“, sagte Tobias C. Pross, Präsident des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V., auf der diesjährigen Jahrespressekonferenz.

BVI sieht sich als Vorreiter einer Opting-out-Regelung in der bAV

Nicht nur beim Betriebsrenten-Stärkungsgesetz sieht sich der Verband als Vorreiter. „Was wir immer gesagt haben, hat nun auch die Versicherungswirtschaft verstanden“, erklärte Pross unter anderem mit Blick auf den Garantieverzicht. Dafür habe sich der BVI schon seit langem eingesetzt.

Jetzt sei es allerhöchste Zeit, das Thema „Opt-in oder Opt-out“ anzugehen. Er wünscht sich, dass Mitarbeiter der bAV nicht zustimmen müssen, sondern lediglich widersprechen dürfen. Was dies bedeuten könnte, machte er am Beispiel der Organspende deutlich. In Deutschland wird um Organspender geworben. Bislang haben zwölf Prozent der Bevölkerung einen Ausweis (Opt-in). Österreich dagegen hat sich für Opt-out entschieden. Hier sind es über 90 Prozent.

Assekuranz ist wichtigster Spezialfonds-Anleger

Knapp 1,5 Billionen Euro verwalten deutsche Investment-Gesellschaften in Spezialfonds. Versicherungs-Unternehmen sind hier die wichtigste Kundengruppe mit einem Bestand von 552 Milliarden Euro. Im Neugeschäft lagen sie allerdings erstmals hinter Altersvorsorge-Einrichtungen wie Pensionskassen und Versorgungswerken.

Von den gesamten Netto-Mittelzuflüssen in Spezialfonds in Höhe von 96,3 Milliarden Euro stammten 37,5 Milliarden Euro von Altersvorsorge-Einrichtungen, die damit ihr in Fonds gehaltenes Vermögen auf 326 Milliarden Euro aufstockten. 25,1 Milliarden Euro flossen seitens der Versicherungs-Unternehmen zu.

Welche Aspekte sind dafür ausschlaggebend? In einer Studie gaben 96 Prozent der Befragten das Risikomanagement an. Zwei Drittel nannte das Reporting der Fondsgesellschaften als wichtigen Grund und 63 Prozent die Erfüllung regulatorischer Anforderungen. Die Wertentwicklung spielt nur für jeden Zweiten (48 Prozent) eine entscheidende Rolle, ebenso wie das Kriterium „Nachhaltigkeit“.

Drei Versicherungstöchter erzielten positive Absatzergebnisse

Im Jahr 2016 wurden in Wertpapier-Publikumsfonds (ohne offene Immobilienfonds) netto nur 2,29 Milliarden Euro neu angelegt. Viele kleinere Fondsgesellschaften mussten Abflüsse verzeichnen. Von allen im BVI organisierten Anbietern konnte die Allianz Asset Management Gruppe mit rund 4,5 Milliarden Euro das drittbeste Ergebnis erzielen.

Im Plus lagen auch drei andere Investmenttöchter deutscher Versicherungskonzerne: die Generali Investments-Gruppe mit 119 Millionen Euro, die beiden Hansainvest-Gesellschaften mit 286 Millionen Euro und die zum Ergo-Konzern gehörende Meag-Gruppe mit 322 Millionen Euro.

Mittel abgezogen wurden dagegen beim Alte Leipziger Trust (minus 17 Millionen Euro), bei der Talanx-Tochter Ampega Investment GmbH (minus 142 Millionen Euro) und bei der Axa-IM-Gruppe (minus 951 Millionen Euro).

Allianz: Drittgrößter Verwalter von Wertpapierfonds für Privatanleger

Die Allianz (Allianz Global Investors ohne Pimco) ist mit einem Wertpapier-Publikumsfondsvermögen von über 122 Milliarden Euro die Nummer 3 in Deutschland. Mehr Mittel verwalten hier die Deutsche AM-Gruppe mit fast 220 Milliarden Euro und die zum genossenschaftlichen Finanzverbund gehörende Union-Investment-Gruppe mit 127 Milliarden Euro.

Damit liegt der Marktanteil der Allianz bei 14,8 Prozent. Die Marktanteile der anderen versicherungsnahen Fondsgesellschaften liegen zwischen 0,1 und einem Prozent.

Eine noch bedeutendere Rolle spielt die Allianz als Verwalter von Wertpapier-Spezialfonds. Von den insgesamt rund 1,4 Billionen Euro entfallen auf das Unternehmen 276 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Marktanteil von 19,5 Prozent und dem Spitzenplatz. Im Jahr 2016 flossen neue Mittel in Höhe von über zwölf Milliarden Euro zu, allen anderen Anbietern in Summe rund 75 Milliarden Euro.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

zurück