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Doch keine flä­chen­de­cken­de Er­hö­hung der GKV-Zu­satz­bei­trä­ge?

24.02.2017

Die Rücklagen der gesetzlichen Krankenkassen haben sich im vergangenen Jahr unerwartet erhöht. Dies könnte auch positive Auswirkungen in Sachen Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung haben.

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen hat sich im vergangenen Jahr besser als erwartet entwickelt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA stieg das Finanzpolster von 14,5 auf 15,9 Milliarden Euro an. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes nahmen die Rücklagen 2016 auf „gut 15 Milliarden Euro“ zu. Ein geringerer Ausgabeanstieg und die hohe Beschäftigungslage in Deutschland trugen zu dem besseren Finanzergebnis bei. Exakte Zahlen wird das Gesundheitsministerium Anfang März veröffentlichen.

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) konnte ihr Finanzpolster im vergangenen Jahr um rund 1,4 Milliarden Euro auf 15,9 Milliarden Euro vergrößern, wie die Deutsche Presse-Agentur (DPA) gestern ohne Quellenangabe berichtete.

Der GKV-Spitzenverband sprach dagegen von Rücklagen in der Größenordnung von „gut 15 Milliarden Euro“. Die genauen Zahlen wird das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Anfang März veröffentlichen.

Von der guten Entwicklung profitieren die rund 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten. Die Zusatzbeiträge von 1,1 Prozent, die von den Versicherten zu tragen sind, bleiben in diesem Jahr im Durchschnitt stabil, so dass der GKV-Beitrag insgesamt bei durchschnittlich 15,7 Prozent liegt. Der Arbeitgeberanteil ist auf 7,3 Prozent festgeschrieben.

Stabile Zusatzbeiträge für GKV-Versicherte in 2017

Der GKV-Spitzenverband erklärte in Berlin: „Wir freuen uns, dass die Finanzsituation besser ist, als dies noch im Sommer letzten Jahres zu erwarten war.“ So habe etwa der Ausgabenanstieg in den ersten drei Quartalen 2016 mit 3,2 Prozent leicht unter den Erwartungen gelegen.

Die Rekordbeschäftigung in Verbindung mit einem einmaligen Sonderzuschuss über 1,5 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds an die Krankenkassen mache es möglich, dass „der durchschnittliche Zusatzbeitrag in diesem Jahr trotz weiter steigenden Ausgaben nicht steigen musste“, erklärte der Verband weiter.

Die gute Entwicklung könne sich noch fortsetzen, hieß es unter Hinweis auf Prognosen, die für dieses Jahr einen weiteren Anstieg bei den sozialversicherungs-pflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland voraussagen.

Wichtig sei jetzt, auf die Ausgabenseite zu achten. „Wir brauchen beispielsweise Strukturveränderungen bei den Kliniken und bessere Preise für Medikamente“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Gesundheitsausgaben zuletzt um 4,5 Prozent gestiegen

Nach jüngst vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Daten waren die Gesundheitsausgaben im Jahr 2015 noch kräftig um 4,5 Prozent oder 15,0 Milliarden Euro auf 344,2 Milliarden Euro angestiegen. Je Einwohner machte dies 4.213 Euro aus. In der GKV nahmen die Ausgaben dabei um 4,3 Prozent oder 8,3 Milliarden Euro auf 200,0 Milliarden Euro zu.

Nach weiteren Angaben von Destatis erreichte der Staat im vergangenen Jahr mit einem Plus von 23,7 Milliarden Euro den höchsten Finanzierungsüberschuss seit der Wiedervereinigung. Dabei konnte die Sozialversicherung ihre finanzielle Situation mit einem Plus von 8,2 Milliarden Euro am stärksten verbessern.

Im Jahr 2015 hatte der Überschuss bei nur 2,1 Milliarden Euro und 2014 bei 3,0 Milliarden Euro gelegen. Im Übrigen erzielten auch Bund (7,7 Milliarden Euro), Länder (4,7 Milliarden Euro) und Gemeinden (3,1 Milliarden Euro) positive Ergebnisse.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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