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Ge­win­ner und Ver­lie­rer in der Scha­den-/Un­fall­ver­si­che­rung

26.04.2017

In der Kompositversicherung gab es in den vergangenen Jahren zum Teil große Marktanteils-Verschiebungen. Welche Gesellschaften von 2013 auf 2015 die größten Verluste hinnehmen mussten und wer am stärksten zulegen konnte.

Zwischen 2013 und 2015 konnten die Ergo und die Huk-Coburg-Allgemeine ihren Marktanteil in der Schaden-/Unfallversicherung am stärksten ausbauen, wie der „Branchenmonitor 2013-2015: Unfallversicherung“ zeigt. Die Allianz hatte hingegen die mit Abstand größten Einbußen zu verzeichnen.

Die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Schaden-/Unfallversicherer sind auch im vergangenen Jahr in der Gewinnzone geblieben.

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (nach Abwicklung, in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen im inländischen Direktgeschäft) lag nach vorläufigen Zahlen mit 96 Prozent in etwa auf dem Niveau von 2015. In den zurückliegenden zehn Jahren rutschte die Branche nur einmal versicherungstechnisch ins Minus.

Bild: Wichert

Sowohl bei den Versicherungsleistungen als auch bei den gebuchten Bruttobeitragseinnahmen war 2016 im inländischen Direktgeschäft eine Steigerung um rund 2,8 Prozent zu verzeichnen. Die Leistungen erhöhten sich auf rund 49,5 Milliarden Euro, die Beiträge auf etwa 66,2 Milliarden Euro. Auch in den fünf Jahren zuvor war das Beitragsaufkommen in einer ähnlichen Größenordnung gestiegen.

Große Unterschiede

Auf Ebene der einzelnen Gesellschaften gab es zwischen 2013 und 2015 höchst unterschiedliche Beitragsentwicklungen, wie der „Branchenmonitor 2013-2015: Wohngebäudeversicherung“ von der V.E.R.S. Leipzig GmbH und der Yougov Deutschland AG zeigt.

Laut der Untersuchung, die zahlreiche Kennzahlen der 50 nach Beitragseinnahmen größten Kompositversicherer mit rund 83 Prozent Marktanteil enthält, hatten zwar die meisten der aufgeführten Anbieter Beitragszuwächse zu verzeichnen.

Allerdings konnten nur 31 Gesellschaften beim Marktanteil zulegen. 14 Versicherer hatten zum Teil kräftige Marktanteilsverluste hinzunehmen, bei den restlichen fünf Anbietern gab es keine Veränderung.

Wer Marktanteile hinzugewonnen hat

Die größten Marktanteilsgewinne gab es im Betrachtungszeitraum bei der Ergo Versicherung AG und der Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG, die um knapp 0,4 beziehungsweise 0,3 Prozentpunkte zulegten.

Ein Sextett bestehend aus dem LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G., der R+V Allgemeinen Versicherung AG, der Huk24 AG, der DEVK Allgemeinen Versicherungs-AG, der Bayerischer Versicherungsverband Versicherungs-AG und der Gothaer Allgemeinen Versicherung AG hatte Zuwächse von jeweils über 0,1 Prozentpunkten zu verzeichnen.

Bild: Wichert

Die Verlierer beim Marktanteil

An der Spitze der Rangliste der Marktanteilsverlierer liegt Marktführer Allianz Versicherungs-AG. Der Rückgang zwischen 2013 und 2015 betrug dem Branchenmonitor zufolge 0,78 Prozentpunkte. Dies ist unter anderem auf Sonderfaktoren im Geschäftsjahr 2015 zurückzuführen, in dem sich das Beitragsvolumen um 0,3 Prozent verringerte.

Im Geschäftsbericht 2015 liefert die Allianz folgende Begründung dafür: „Dieser Rückgang resultierte im Wesentlichen aus dem rückläufigen Geschäft in der Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzahlung (UBR), welches vor allem durch ein geringeres Einmalbeitragsgeschäft gekennzeichnet war, und dem auf die Volkswagen Autoversicherung AG ausgelagerten Geschäft.“

Einbußen beim Marktanteil von fast 0,3 Prozentpunkten hatte die HDI Versicherung AG zu verzeichnen, die allein von 2014 auf 2015 rund 6,5 Prozent an Prämien verlor. „Dieser Prämienrückgang gegenüber 2014 resultierte im Wesentlichen aus dem übernommenen Geschäft, das nicht mehr fortgeführt wurde“, wird hierzu im Geschäftsbericht 2015 angeführt. Als weiterer Grund wird ein aus Tarifanpassungen in der Kraftfahrt-Sparte resultierender Bestandsabrieb aufgezählt.

Jeweils um mindestens 0,1 Prozentpunkte ging der Marktanteil darüber hinaus bei der Axa Versicherung AG, der Generali Versicherung AG, der Basler Sachversicherungs-AG und der Rheinland Versicherungs AG zurück.

Bild: Wichert

Weitere Studiendetails

Der rund 100-seitige „Branchenmonitor 2013-2015: Kompositversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig – wie etwa der Profitabilität – sowie Daten zur Bestandskundenanalyse.

Die Studie kann als PDF-Version für 743,75 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei der Studienverantwortlichen Daniela Fischer per Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

Die Studienverantwortlichen weisen im Fazit explizit darauf hin, „dass bei der Interpretation und direkten Gegenüberstellung einzelner Kennzahlen die teils erheblichen Unterschiede in den Produktausprägungen und Zweigstrukturen der einzelnen Versicherer zu berücksichtigen sind.“

Zudem werden große Industrieversicherer wie die Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS) oder die HDI Global SE nicht in der Untersuchung aufgeführt.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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