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Diese versicherbaren Risiken führen häufig zu Gebäudeschäden

09.09.2019

Alleine 2018 zahlten die Wohngebäudeversicherer knapp sechs Milliarden Euro Versicherungsleistungen an ihre Kunden, deren Haus durch ein oder mehrere versicherte Risiken beschädigt wurden. Bestimmte Schäden kamen besonders häufig vor, andere waren besonders teuer.

(verpd) Letztes Jahr verursachten Sturm und Hagel die meisten versicherten Schäden an Wohngebäuden. Die höchsten versicherten Wohngebäudeschäden wurden allerdings durch ungeplant ausgetretenes Leitungswasser verursacht. Und es gibt noch weitere Schadensrisiken, die sich über eine Wohngebäudeversicherung absichern lassen und deren Eintreten auch in 2018 zu teils sehr hohen Schäden geführt hat, wie die Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. belegen.

Die meisten Hausbesitzer haben eine Wohngebäudeversicherung. In einer solchen Police sind in der Regel Gebäudeschäden durch Brand und Blitzschlag, Sturm ab Windstärke acht, Hagel sowie bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser, also zum Beispiel Leitungswasser, das durch ein im Haus gebrochenes Zuleitungsrohr austritt, versichert. Gegen Aufpreis können auch Schäden durch weitere Elementarrisiken wie Überschwemmungen – auch infolge Starkregen –, Schneelast, Lawinen, Erdsenkung, Erdrutsch oder Erdbeben mitversichert werden.

Allerdings hat nicht einmal jeder zweite Immobilienbesitzer eine solche Elementarschaden-Versicherung. Wie wichtig die Gebäudeversicherung und auch die Mitversicherung der Elementarrisiken ist, verdeutlichen die aktuellen Zahlen der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Wohngebäudeversicherer. Sie haben allein 2018 im Rahmen der Wohngebäude-Versicherungen fast 5,97 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen für versicherte Schäden an den Häusern ihrer Kunden erbracht.

Sturm- und Hagelschäden als häufigste Ursache

Dies entspricht gegenüber 2017 – damals lag der versicherte Gesamtschaden bei knapp 5,21 Milliarden Euro – einem Anstieg um über 14 Prozent. Der Schadenswert von 2018 entsprach zudem dem zweithöchsten Schadenswert seit 2002. Nur 2013 war der versicherte Gesamtschaden an Wohngebäuden mit fast 6,01 Millionen Euro noch etwas höher. Allein von 2002 bis 2018 betrugen Schadenaufwendungen, die die Gebäudeversicherer übernahmen, fast 71,25 Milliarden Euro.

Die häufigsten versicherten Gebäudeschäden wurden letztes Jahr durch Sturm und Hagel verursacht. 1,2 Millionen solcher versicherten Schäden wurden letztes Jahr bei den Gebäudeversicherern gemeldet und damit 41 Prozent mehr als noch in 2017.

Der versicherte Gesamtschaden infolge Sturm oder Hagel belief sich auf 1,43 Milliarden Euro. Allein der Sturm „Friederike“ verursachte 2018 fast eine Milliarde Euro an versicherten Sachschäden an Wohngebäude.

Hohe Leitungswasserschäden

Auf dem zweiten Platz der häufigsten versicherten Gebäudeschäden – in 2016 und 2017 noch je Platz eins – lag in 2018 die Schadenursache des „bestimmungswidrig austretenden Leitungswassers“. Dazu zählen Gebäudeschäden, die zum Beispiel durch auslaufendes Leitungswasser infolge eines Rohrbruchs einer Wasserleitung verursacht wurden.

Insgesamt wurden letztes Jahr etwa 1,08 Millionen versicherte Leitungswasserschäden gemeldet. Deren Gesamtschadenhöhe betrug 2,94 Milliarden Euro. Leitungswasserschäden waren damit insgesamt die teuersten versicherten Schäden.

Dahinter folgte in 2018 die versicherte Gefahr „Feuer“ mit etwa 200.000 Schadenereignissen und einer Gesamtschadenhöhe von 1,16 Milliarden Euro. Die Versicherer leisteten zudem 290 Millionen Euro für rund 60.000 Elementarschäden, im Rahmen einer bestehenden Elementarschaden-Absicherung.

Feuerschäden – die teuersten Schäden je Schadensereignis

Bei der durchschnittlichen Schadenhöhe je versichertem Schaden lagen Feuerschäden mit knapp 5.900 Euro Schaden je Brandschaden vor den Elementarschäden mit über 5.000 Euro je Schadenereignis. Auch die Leitungswasserschäden mit rund 2.700 Euro Durchschnittsschaden und die Durchschnittshöhe eines Sturm- und Hagelschadens mit fast 1.200 Euro je Schadenereignis können einen Betroffenen ohne eine entsprechende Absicherung finanziell belasten.

Da insbesondere Feuer-, Elementar-, aber auch Sturmschäden im schlimmsten Fall sogar zur totalen Zerstörung eines Wohngebäudes führen können, ist es wichtig, ausreichend mithilfe einer Gebäudeversicherung abgesichert zu sein. Besonders Augenmerk ist hier auf die richtige Versicherungssumme zu legen. Insbesondere bei An- oder Umbauten gilt es diese anzupassen.

Bei der Ermittlung der Versicherungssumme hilft ein Versicherungsexperte. Bei den meisten Policen kann ein sogenannter gleitender Neuwert vereinbart werden. Damit wird sichergestellt, dass die Versicherungssummen auch den steigenden Bau- und Materialpreisen angepasst werden. Im Schadenfall werden übrigens nicht nur die Wiederbeschaffungs- oder Reparaturkosten der beschädigten Sachen erstattet, sondern auch die notwendigen Lösch-, Abbruch-, Aufräum-, Bewegungs- und Schutzkosten bis zur in der Versicherungspolice vereinbarten Höhe.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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