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Über- und unterschätzte tödliche Gefahren

17.05.2021

Die Risikowahrnehmung, in welchen Bereichen tödliche Risiken drohen, hat häufig nur wenig mit der Realität zu tun, wie eine Studie zweier Universitäten ergab.

(verpd) Wer glaubt, dass eine höhere Gefahr auf Autobahnen als innerhalb Ortschaften besteht, tödlich zu verunglücken, oder dass generell Verkehrsunfälle häufiger tödlich sind als Haushaltsunfälle, teilt zwar die Meinung der meisten, hat aber dennoch nicht recht. Das tatsächlichen Unfall-, aber auch Krankheitsrisiken werden häufig nicht richtig eingeschätzt, wie eine Studie zweier Universitäten belegt.

Eine letztes Jahr veröffentlichte Studie der Technischen Hochschule Köln und der Universität Erlangen-Nürnberg ist der Frage nachgegangen, wie es bei den Bürgern um die realistische Risikoeinschätzung von Alltagsrisiken bestellt ist. Ein Fazit der Studienautoren: „Die Risikowahrnehmung von Bürgern und Verbrauchern weicht aufgrund von psychologischen Verzerrungseffekten in vielen Fällen deutlich von den realen Risiken ab, was zu irrationalen Entscheidungen und ungeeignetem Vorsorgen und Versichern führen kann.“

Weiter heißt es in der Studie, die auf Umfragen basierte: „Im Ergebnis zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit seltener Ereignisse meist überschätzt wird. Das gilt wiederum insbesondere für medienwirksame Ereignisse wie tödliche Verkehrsunfälle oder die Gefahr durch Terroranschläge. Häufigere Ereignisse werden dagegen eher unterschätzt.“

Deutlich mehr tödliche Haushalts- als Verkehrsunfälle

So glaubten 46 Prozent der Befragten, dass die meisten tödlichen Unfälle sich im Straßenverkehr ereignen und 43 Prozent gingen davon aus, dass es die Haushaltsunfälle sind. Tatsächlich ereignen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 2,5-Mal mehr tödliche Unfälle im Haushalt als im Straßenverkehr. Zudem waren 44 Prozent der Ansicht, dass sich die meisten tödlichen Verkehrsunfälle auf Landstraßen ereignen – und liegen damit richtig. Denn rund 57 Prozent dieser schweren Unfälle ereigneten sich laut Destatis 2015 auf diesen Straßen.

Allerdings glauben 29 Prozent, dass auf Autobahnen, und 17 Prozent, dass innerorts die häufigsten Verkehrsteilnehmer tödlich verunglücken. Tatsächlich ist es hier genau umgekehrt. 31 Prozent der Verkehrstoten starben 2015 bei Unfällen innerhalb von Ortschaften und zwölf Prozent bei Autobahnunfällen.

Die am meisten überschätzte Gefahr

Übrigens, die am meisten überschätzte Gefahr, nämlich um den Faktor 30, ist das Risiko, Opfer eines Terroranschlages zu werden. Auf Grundlage von offiziellen Statistiken und Schätzungen ist die Wahrscheinlichkeit des Einzelnen, in der Europäischen Union bei einem Terroranschlag getötet zu werden, sehr gering. Sie liegt bei 0,0000049 Prozent. Dagegen beträgt das Risiko hierzulande, durch einen direkten Blitzschlag zu sterben oder verletzt zu werden, bereits 0,000123 Prozent, und bei einem Unfall ums Leben zu kommen, schon 0,03 Prozent.

Unterschätzt wird von den meisten dagegen das Risiko, im Laufe des Lebens einen Herzinfarkt zu erleiden oder an Krebs zu erkranken – und zwar um das jeweils 13-Fache des tatsächlichen Risikos. Laut einer Untersuchung des Robert Koch Instituts von 2015 „erkranken mehr als zwei von fünf Frauen (43 Prozent) und fast jeder zweite Mann (51 Prozent) in Deutschland im Laufe ihres Lebens an Krebs. Von den Befragten halten 42 Prozent dies dennoch für „unwahrscheinlich“ oder sogar „sehr unwahrscheinlich“, wie die Studienautoren betonen.

Absicherung für Hinterbliebene …

Unabhängig davon, ob jemand wegen eines Unfalles einer Krankheit oder gar eines Terroranschlags verstirbt, kann jeder Todesfall dramatische finanzielle Folgen für die Angehörigen haben. Umso wichtiger ist es, gerade wenn man Familie hat, bereits in jungen Jahren für eine bedarfsgerechte Einkommens- und Hinterbliebenen-Absicherung zu sorgen.

Eine umfassende Hinterbliebenen-Absicherung ist beispielsweise mit einer privaten Risiko- und/oder Kapitallebens-Versicherung möglich. Eine solche Police leistet bei zahlreichen Todesursachen wie einem Todesfall infolge eines Unfalles oder einer Krankheit bis hin zum Tod aufgrund eines Verbrechens.

… und für das eigene Einkommen

Doch auch schwere Unfälle oder Krankheiten können für die Betroffenen mitunter zum finanziellen Drama werden. Daher gibt es auch Versicherungspolicen, mit denen sich beispielsweise die Folgekosten, welche nach einem schweren Unfall durch bleibende gesundheitliche Schäden möglich sind, absichern. Auch hohe Einkommensausfälle aufgrund einer unfall- oder krankheitsbedingten Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit lassen sich mit dem passenden Versicherungsschutz minimieren.

Letzteres lässt sich zum Beispiel mit einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeits-Police absichern. Eine private Unfallversicherung wiederum zahlt eine vereinbarte Kapitalsumme und/oder Rente, wenn die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit des Versicherten durch einen Unfall, auch durch eine Explosion, einen Brand, einen Blitzschlag oder einen Terroranschlag dauerhaft beeinträchtigt ist.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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