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Nicht jedes Spielzeug ist für Kinder ungefährlich

09.12.2019

Wer Spielzeug an Kinder verschenkt, sollte darauf achten, dass das ausgewählte Produkt auch tatsächlich unbedenklich ist. Denn unabhängige Tests belegen, dass von manchen Spielwaren ein erhöhtes Verletzungsrisiko oder auch sonstige gesundheitliche Gefährdungen ausgehen.

(verpd) Unter den angebotenen Spielwaren gibt es eine Vielzahl, von denen eine hohe Gefahr für ein Kind ausgeht: von Puppen mit gesundheitsgefährdenden Stoffen, Babyrasseln, von denen eine Erstickungsgefahr ausgeht, bis hin zu laut tönenden Spielzeugautos, die das Gehör schädigen. Es gibt allerdings offizielle Webportale, die vor solchen gefährlichen Spielzeugen im Detail warnen.

Nach Angaben der Europäischen Kommission wurde alleine im letztes Jahr vor rund 2.200 Produkten, die bereits im Handel waren, von offiziellen Stellen gewarnt, weil von ihnen eine Gefahr für den Nutzer ausgeht. Mehr als die Hälfte aller dieser Waren stammten aus China. Den größten Anteil an gefährlichen Produkten hatten zudem Spielwaren – nämlich 31 Prozent aller Produktwarnungen betrafen Spielzeug. Auch unabhängige Tests zeigen immer wieder, dass nicht alles, was für Kinder gedacht ist, auch ungefährlich ist.

Bei Tests von knapp 280 Produkten für Kinder – vom Kinderwagen bis zum Spielzeug – der Stiftung Warentest wiesen rund 28 Prozent und damit weit mehr als jeder vierte Artikel schwerwiegende Gefährdungsrisiken auf. Die häufigsten Gefahren, warum vor bestimmten Spielwaren gewarnt wurde, ist eine Verletzungs- und/oder Erstickungsgefahr, die vom Produkt oder Teilen davon ausgeht, aber auch schädliche wie krebserregende Substanzen am Artikel, die die Gesundheit des Kindes gefährden können. Manches Spielzeug gibt so laute Töne von sich, dass Gehörschäden möglich sind.

Hier sind Produktwarnungen abrufbar

Abrufbar sind die offiziellen Produktwarnungen und -rückrufe im deutschen Webportal der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit und auf einer englischen Website mit der Bezeichnung Sicherheitstor (früher Rapex) der Europäischen Kommission. Diese Webauftritte werden regelmäßig aktualisiert. Auf der Website „Sicherheitstor“, dem Schnellwarnsystem der Europäischen Kommission für den Verbraucherschutz, gibt es wöchentliche Berichte, die gefährliche Produkte von Spielzeug, Bekleidung bis hin zu elektrischen Geräten auflisten.

Zudem stellt die Europäische Kommission mit ICSMS eine internetgestützte, europaweite Informationsplattform zur Verfügung. Hier können die Verbraucher unter anderem prüfen, inwieweit für ein bestimmtes Produkt oder auch für ganze Produktgruppen eine amtliche Warnung oder auch ein freiwilliger Herstellerrückruf vorliegen.

Ratschläge, worauf man achten sollte, damit ein Spielzeug so sicher wie möglich ist, enthalten die Webauftritte der Bundesarbeits-Gemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V., der BZgA und des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Unter anderem kann beim BZgA ein Flyer mit Tipps zum sicheren Spielzeugkauf heruntergeladen werden.

Damit das Spielzeug sicher ist

So sollte man generell auf eine gute Qualität des Spielzeugs achten. Es sollte keine scharfen oder spitzigen Ecken und Kanten haben, nicht unangenehm oder materialuntypisch riechen und auch sonst gut verarbeitet sein. Weder die Farbe des Produkts noch eigentlich fest angebrachte Bauteile wie Knöpfe bei Stofftieren sollten beim Spielen abgehen. Insbesondere bei Kleinkindern bis vier Jahren stellen solche verschluckbaren Kleinteile ein erhöhtes Erstickungsrisiko dar.

Zudem ist darauf zu achten, dass weder Kinderspielzeug noch Kinderkleidung lange Kordeln oder Bänder haben, anderenfalls besteht ein hohes Strangulationsrisiko. Des Weiteren sollte das Spielzeug schwer entflammbar sein und keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt beipielsweise vor gesundheitsgefährden Stoffen in Spielwaren wie Nickel, allergenen Duftstoffen, Blei, Cadmium, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Phenol, Weichmachern oder Formaldehyd.

Außerdem ist es wichtig, dass das Spielzeug nicht zu laut ist. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und Fachleuten können Spielwaren wie Spielzeugpistolen, Trillerpfeifen, sprechende Spielfiguren und sogar Rasseln und Quietscheentchen so laut sein, dass sie das kindliche Gehör vorübergehend oder dauerhaft schädigen. Laut BZgA fordern Fachexperten daher, „den Dauerschallpegel bei Lärm gebendem Spielzeug für Kinder unter 14 Jahren auf 80 Dezibel (dB) zu begrenzen“.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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