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Damit die Weihnachtsbeleuchtung keinen Zimmerbrand auslöst

23.11.2020

Eine stimmungsvolle Beleuchtung gehört für viele zur Weihnachtszeit, doch dies kann brandgefährlich sein – selbst wenn statt Kerzen elektrische Lichterketten genutzt werden. Nicht umsonst ereignen sich von Advent bis Silvester besonders viele Haus- und Wohnungsbrände.

(verpd) Von November bis einschließlich Neujahr brennt es besonders häufig in Wohnungen und Häusern, erklären die Experten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Neben Kerzen sind es Probleme mit der Elektrik oder auch menschliches Versagen, die zu diesen Bränden führen – aber natürlich auch die Feuerwerkskörper, die zum Jahreswechsel zum Einsatz kommen.

Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ereignen sich in der Vorweihnachtszeit bis zum Jahreswechsel rund 50 Prozent mehr Haus- und Wohnungsbrände als in den Frühjahrs- oder Herbstmonaten. Konkret wurden den Versicherern im Jahr 2018 rund 30.000 Brände in dieser Zeit gemeldet. Das sind rund 10.000 mehr als beispielsweise im Frühjahr oder Herbst des gleichen Jahres. Der durchschnittliche Schaden pro Brand lag bei rund 3.100 Euro.

Damit bleibt sowohl die hohe Anzahl der Schäden als auch die Schadenhöhe seit einigen Jahren relativ konstant, wobei neue Beleuchtungstechniken, wie zum Beispiel LED-Lampen das Risiko eines Brandes deutlich reduzieren. Überhaupt würden sich viele Brände mit etwas Umsicht vermeiden lassen, betont Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands (VdTÜV): „Verbraucher sollten die Gefahrenquellen kennen und unbedingt Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um entspannt feiern zu können.“

Kerzen sind brandgefährlich

600 bis 800 Grad Celsius – so heiß wird eine Kerzenflamme. Deshalb reicht bereits die Strahlungswärme, um beispielsweise einen Vorhang, trockene Zweige oder Strohsterne zu entzünden. Und dann geht es blitzschnell und die Wohnung steht in Flammen. Wie schnell das tatsächlich geht, zeigt ein eindrucksvolles Video des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V., das online abrufbar ist. Vom ersten Auftreten von Flammen bis dass der Christbaum lichterloh brennt, dauert es nur wenige Minuten.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Selbst wer nur kurz den Raum verlässt, beispielsweise um auf die Toilette zu gehen, muss eine brennende Kerze ausmachen, um nicht einen Brand zu riskieren. Wer eine Kerze übrigens nicht löscht, handelt im versicherungs-rechtlichen Sinn grob fahrlässig. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass die Hausrat- und/oder die Gebäudeversicherung Leistungen im Verhältnis zur Schwere der Schuld kürzt.

Reduzieren lässt sich die Brandgefahr, wenn man die echten Zweige an Weihnachtsgestecken und am Weihnachtsbaum feucht hält – zum Beispiel mit einem Blumensprüher – beziehungsweise den Baum regelmäßig gießt. Gerade trockene Zweige fangen nämlich besonders schnell Feuer. Außerdem sollte man auf einen sicheren Stand achten. So darf ein Gesteck oder der Weihnachtsbaum auch dann nicht umfallen, wenn bei geöffnetem Fenster ein Windstoß darauftrifft.

Die sichere Alternative: LED-Beleuchtungen

So schön echte Kerzen mit ihrer Flamme auch sein mögen, deutlich sicherer ist es, wenn stattdessen eine elektrische Beleuchtung zum Einsatz kommt. Und auch hier sollte man nicht zu Lichterketten mit veralteten Glühlämpchen, sondern zu den modernen LED-Varianten greifen. Diese bieten gleich mehrere Vorteile. Während nämlich die kleinen Glühlampen durchaus 200 Grad Celsius und mehr erreichen können – Papier entzündet sich bereits bei 175 Grad Celsius –, bleiben die LEDs deutlich kühler, sodass auch hier keine Gefahr von der Beleuchtung ausgeht.

Zudem benötigen LEDs als ein angenehmer Nebeneffekt deutlich weniger Energie, was sich positiv auf der Stromrechnung bemerkbar macht. Mehr Tipps zur Brandverhütung enthalten die Webportale der Feuerwehr Frankfurt am Main sowie der Aktion Das sichere Haus e.V. (DSH) und der kostenlos herunterladbare DSH-Flyer „Lichterglanz statt Feuerbrunst“.

Ganz wichtig für den persönlichen Schutz sind unter anderem Rauchmelder, die nicht nur in der Weihnachtszeit die Bewohner bei einem Brand warnen. Rauchmelder retten hierzulande in Schnitt 4,1 Menschen pro Tag vor gesundheitlichen Schäden oder sogar vor dem Tod, so eine Auswertung der Medienberichterstattung von Dezember 2019 bis Februar 2020, welche die Initiative „Rauchmelder retten Leben“ im März diesen Jahres vorgestellt hat.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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