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Regionen mit häufigen Motorrad- und Mopeddiebstählen

10.05.2021

Auch wenn im Vergleich zu den letzten drei Jahrzehnten noch nie so wenig Krafträder gestohlen wurden wie letztes Jahr, waren es immer noch fast 53 Motorräder und Mopeds am Tag. Doch bei Weitem nicht in jeder Region ist die Anzahl der Diebstähle gesunken.

(verpd) Letztes Jahr wurden 19.260 Kraftraddiebstähle polizeilich registriert. Das ist der niedrigste Wert seit über 30 Jahren. Allerdings gab es je nach Region erhebliche Unterschiede bei der Diebstahl-Wahrscheinlichkeit in Relation zur Einwohnerzahl. So wurden 2020 im Gegensatz zum Vorjahr in allen 401 Kreisen, Landkreisen und kreisfreien Städten Kraftraddiebstähle gemeldet. Die Aufklärungsraten unterscheiden sich je nach Bundesland um bis das 4-Fache.

Wie aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik 2020 (PKS 2020) hervorgeht, wurden letztes Jahr 19.260 Krafträder (Kräder), also Motorräder und Mopeds geklaut. Das ist der niedrigste Stand seit 1987 – frühere Jahre sind in der PKS 2020 nicht aufgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Kraftraddiebstähle um 5,7 Prozent gesunken. 1993, im Jahr mit den meisten Kraddiebstählen im genannten Betrachtungszeitraum, lag die Anzahl noch bei 61.909 und war damit mehr als dreimal so hoch wie 2020.

Ebenfalls reduziert hat sich die Kraftraddiebstahlrate in Relation zur Einwohnerzahl. Sie ist gegenüber dem Vorjahr auf 23,2 Kraftraddiebstähle je 100.000 Einwohner gefallen. 2019 lag die Klaurate noch bei 24,6 gestohlenen Krafträdern pro 100.000 Einwohner. Die höchste Diebstahlrate hatte das Jahr 1993 mit 76,5 gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner.

Nicht in jedem Bundesland sank die Diebstahlrate

Je nach Bundesland gab es auch in 2020 erhebliche Unterschiede bei der Diebstahlrate. Die höchste Klaurate verzeichnete Berlin mit 52,0 gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner. Ebenfalls deutlich über dem Bundesdurchschnitt lag Bremen mit 39,5, Sachsen-Anhalt mit 37,9, Sachsen mit 36,4 und Nordrhein-Westfalen mit 32,3 gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner. Auch das Saarland mit 29,3, Hessen mit 27,3 und Hamburg mit 25,9 entwendeten Mopeds und Motorrädern pro 100.000 Einwohner hatten eine überdurchschnittliche Diebstahlrate

Eine Diebstahlrate unter dem bundesweiten Durchschnitt wiesen dagegen Mecklenburg-Vorpommern mit 22,0, Brandenburg mit 21,4, Rheinland-Pfalz mit 20,5, Schleswig-Holstein mit 18,6, Thüringen mit 18,3, Baden-Württemberg mit 16,3 und Niedersachsen mit 12,8 Kraddiebstählen je 100.000 Bürger auf. Die mit Abstand am niedrigsten Klaurate hatte, wie bereits im Vorjahr Bayern mit 7,5 gestohlenen Krafträdern pro 100.000 Einwohner. Zwar ist bundesweit die Anzahl der Kraftraddiebstähle und die Diebstahlrate gesunken, doch dies gilt nur für die Hälfte der Bundesländer.

So ist in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bayern die jeweilige Diebstahlrate um rund fünf bis zehn Prozent gefallen. In Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen reduzierte sich die jeweilige Klaurate sogar um 15,4 bis 20,0 Prozent. Um ein bis zehn Prozent gestiegen ist dagegen die Diebstahlrate in Rheinland-Pfalz, Bremen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen. In Thüringen stieg sie um 10,6 Prozent und in Hessen sogar um 12,5 Prozent.

Keine Region ohne einen Kraftraddiebstahl

Auch zwischen den 401 Landkreisen, Kreisen, Stadtkreisen und kreisfreien Städten gibt es bei den Kraftraddiebstählen deutliche Unterschiede. So wurden in den Regionen Unterallgäu, Erlangen-Höchstadt, Hof, Garmisch-Partenkirchen, Rhön-Grabfeld, Tirschenreuth und Kulmbach nur jeweils ein Diebstahl je 100.000 Einwohner gemeldet.

In Freiburg im Breisgau, Bonn, Wiesbaden, Hamm und Leipzig waren es dagegen zwischen 74 und 83 Kraftraddiebstähle je 100.000 Einwohner. Die höchste Klaurate mit 102 geklauten Motorrädern und Mopeds pro 100.000 Einwohner wies Bremerhaven auf.

2020 wurde in jedem Landkreis und Kreis und auch in jeder kreisfreien Stadt mindestens ein Kraftraddiebstahl gemeldet. 2019 waren es noch vier Regionen, nämlich die kreisfreie Stadt Amberg und die Landkreise Lichtenfels, Regen und Straubing-Bogen, in denen kein einziges Motorrad oder Moped entwendet wurde.

In manchen Bundesländern wird jeder Kraddiebstahl aufgeklärt

Bundesweit wurden laut PKS 2020 im Durchschnitt 20,9 Prozent der Fälle und damit rund jeder fünfte Kraftraddiebstahl aufgeklärt. Während jedoch elf Bundesländer eine bessere Aufklärungsquote hatten, lagen fünf Bundesländer darunter. Die beste Aufklärungsquote, nämlich 33,2 Prozent, wies Sachsen auf. Auch in folgenden drei weiteren Bundesländern wurde knapp jeder dritte Kraftraddiebstahl aufgeklärt: Thüringen (Aufklärungsquote 32,3 Prozent), Bayern (Aufklärungsquote 32,1 Prozent) und Niedersachsen (Aufklärungsquote 31,9 Prozent).

Etwa jeden vierten Kraddiebstahl konnte die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern (Aufklärungsquote 26,6 Prozent), Baden-Württemberg (Aufklärungsquote 26,4 Prozent), Schleswig-Holstein (Aufklärungsquote 24,6 Prozent) und Rheinland-Pfalz (Aufklärungsquote 24,2 Prozent) lösen. Über dem Bundesdurchschnitt lag die Aufklärungsquote auch im Saarland mit 22,8 Prozent, in Sachsen-Anhalt mit 22,3 Prozent und in Brandenburg mit 21,5 Prozent.

Eine zum Teil erheblich niedrigere Aufklärungsquote hatten dagegen die Bundesländer Hessen mit 19,5 Prozent, Nordrhein-Westfalen mit 14,4 Prozent, Berlin mit 12,8 Prozent und Bremen mit 11,2 Prozent. Die anteilig wenigsten Motorrad- und Mopeddiebstähle wurden in Hamburg geklärt – hier lag die Aufklärungsquote bei nur 8,2 Prozent. Tipp: Wer als Kradfahrer sichergehen will, dass ihm sein Bike im Falle eines Diebstahles finanziell ersetzt wird, sollte eine Teilkasko-Versicherung haben. Besteht eine Vollkaskoversicherung, ist automatisch auch ein Teilkaskoschutz miteingeschlossen.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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