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Über­schwemmungs­schäden: Fast alle Häuser sind ver­sicher­bar

31.07.2017

Immer noch sind die meisten Gebäude in Deutschland nicht gegen Überschwemmungsschäden versichert, obwohl für nahezu alle eine entsprechende Absicherung möglich ist.

(verpd) Deutschlandweit sind nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) nur vier von zehn Wohngebäuden gegen Überschwemmungsschäden versichert. Dabei gibt es keine Region hierzulande, die nicht von Starkregen oder Hochwasser betroffen sein kann. Außerdem gibt es keine Garantie, dass der Staat im Schadenfall den Betroffenen mit Zuschüssen hilft.

In Deutschland gibt es rund 17,5 Millionen Wohnhäuser. Davon sind laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) derzeit nur knapp elf Millionen Häuser und damit rund 40 Prozent gegen Überschwemmungsschäden versichert. In Bremen und Niedersachsen sind es sogar nur 17 beziehungsweise 18 Prozent und in Hamburg, Schleswig-Holstein, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern nur zwischen 20 und 25 Prozent.

Auch Rheinland-Pfalz, Bayern, Berlin, Brandenburg und Hessen liegen mit 29 bis 33 Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Wer glaubt, dass für sein Haus kein Überschwemmungsrisiko besteht, kann sich jedoch gewaltig irren. Ein Überschwemmungsrisiko besteht nämlich nicht nur für Gebäude in Flussnähe.

Die Gebäudeversicherung alleine reicht nicht

Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), warnt diesbezüglich: „Starkregen kann an jedem Ort in Deutschland auftreten. Niederschlagsmengen wie in Braunsbach 2016 sind im Sommer nahezu überall möglich.“ Dabei ist Starkregen laut GDV die Ursache für etwa die Hälfte aller Überschwemmungsschäden. Wenn es beispielsweise so stark regnet, dass der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen kann, fließt es zur nächsten tieferen Stelle, was immer wieder zu Überschwemmungen in Häusern und Hauskellern führt.

Und auch wer der Ansicht ist, dass die Gebäudeversicherung alleine reicht, um gegen die Gefahren von Starkregen und Hochwasser geschützt zu sein, täuscht sich. „Vielen ist nicht bewusst, dass ihre Gebäudeversicherung zwar Schäden durch Feuer, Sturm oder Hagel abdeckt, nicht aber Schäden durch Starkregen oder Hochwasser“, betont dazu der GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland.

Für eine umfassende Absicherung gegen Gebäudeschäden durch Starkregen, Überschwemmung, Hochwasser, Rückstau, aber auch Schneedruck, Lawinen, Erdrutsch, Erdsenkung sowie Erdbeben ist zusätzlich zur Gebäudeversicherung eine Elementarschaden-Versicherung nötig.

Nahezu jedes Haus kann versichert werden

Eine solche Elementarversicherung kann nach Angaben des GDV fast jeder Immobilienbesitzer abschließen: „Insgesamt sind in Deutschland gut 99 Prozent der Gebäude problemlos gegen Überschwemmungen und Starkregen versicherbar. Auch die verbleibenden, besonders gefährdeten Häuser können fast alle mit Selbstbehalten oder nach individuellen baulichen Schutzmaßnahmen versichert werden.“

Übrigens: Der Bund, das Bundesland oder die Kommune sind bei einem Gebäudeschaden durch Starkregen oder Hochwasser nicht verpflichtet, die Betroffenen durch finanzielle Zuschüsse zu unterstützen. Nicht selten hängen finanzielle Hilfen schon heute davon ab, inwieweit die Betroffenen nachweisen können, dass sie ihr Gebäude nicht gegen Überschwemmungsschäden versichern konnten.

Beispielsweise hat die Landesregierung von Bayern laut GDV angekündigt, „ab Juli 2019 keine finanziellen Staatshilfen mehr an unversicherte Hochwasseropfer zu zahlen, wenn das Haus versicherbar gewesen wäre.“ Wer bisher keine Elementarversicherung für sein Haus hat, sollte sich daher unbedingt von einem Versicherungsfachmann beraten lassen, wie er seine Immobilie umfassend absichern kann.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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