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Fahr­rad­die­ben das Le­ben schwer ma­chen

19.06.2017

Jeden Tag werden hierzulande über 900 Fahrräder gestohlen. Mit den richtigen Sicherheitsmaßnahmen lässt sich allerdings das Risiko deutlich reduzieren.

(verpd) Auch wenn im vergangenen Jahr laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik die Anzahl der amtlich registrierten Fahrraddiebstahl-Delikte um 0,8 Prozent zurückgegangen ist, so werden dennoch pro Jahr 332.500 Räder gestohlen. Die Aufklärungsquote liegt bei unter zehn Prozent. Die Chancen, dass man sein gestohlenes Rad wiederbekommt, sind also ziemlich gering. Besser, wenn es gar nicht gestohlen wird. Man kann es potenziellen Dieben nämlich ziemlich schwer machen.

Fahrraddiebe werden vor allem an Bahnhöfen, an Abstellplätzen vor Schulen und Bädern beziehungsweise sonstigen Freizeit- und Sporteinrichtungen aktiv, betonen die Experten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Wer hier sein Fahrrad abstellt, sollte sich dieser Gefahr bewusst sein und das Rad sehr gut sichern, zum Beispiel indem es mit einem hochwertigen Schloss an einem Bügel oder einer Stange angeschlossen wird.

Besser ist es, wenn man das Fahrrad aber an einem anderen, besser geschützten Ort abstellen kann, wie zum Beispiel einem abgeschlossenen Keller oder einer absperrbaren Fahrradgarage. Dass ein Fahrrad auch bei einem kurzen Stopp stets mit einem hochwertigen Fahrradschloss abgeschlossen werden soll, sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dennoch war etwa jedes sechste gestohlene Fahrrad ungesichert und damit eine entsprechend einfache Beute.

Zehn Prozent des Fahrradpreises für das Schloss ausgeben

Je teurer das Rad, desto besser sollte auch das Schloss sein, wobei vor allem stabile Bügel- oder Panzerkabelschlösser zu empfehlen sind. Hierbei sollte man rund zehn Prozent des Neupreises des Fahrrads in ein Schloss investieren. Ein Verzeichnis von anerkannten Zweiradschlössern, an dem man sich orientieren kann, gibt es beispielsweise vom Verband der Schadensversicherer (VdS).

Das Problem dabei: Selbst ein Rad, das mit einem hochwertigen Schloss gesichert ist, kann immer noch weggetragen werden. Deshalb sollte das Rad stets an einem stabilen Gegenstand, wie zum Beispiel einem Laternenpfosten oder einem massiven Fahrradständer mit dem Rahmen – das Vorder- oder Hinterrad alleine reicht nicht – angeschlossen werden.

Dabei sollte zwischen dem Schloss, dem Fahrrad und dem Gegenstand, an dem das Rad festgemacht wird, möglichst wenig Platz sein, denn das erschwert das Aufstemmen des Schlosses und das Rad kann nicht so einfach abtransportiert werden.

Wiedererkennen und Auffinden leicht(er) gemacht

Beim Codieren wird eine individuelle Ziffernfolge auf den Rahmen eingraviert oder mit einem stark haftenden Etikett angebracht. Diese Codierung macht es Dieben schwerer, ein gestohlenes Rad wieder zu verkaufen, und sie erleichtert außerdem die Suche nach dem rechtmäßigen Eigentümer, weshalb die Polizei rät, eine solche Codierung stets anzubringen.

Die Alternative zum Codieren ist das Registrieren, vor allem dann, wenn beispielsweise aufgrund der Radeigenschaften, wie zum Beispiel die Verwendung von Carbon, keine Codierung möglich ist. Beim Registrieren, das bei Polizeistellen auch online möglich ist, werden die wichtigsten Informationen, also unter anderem die Rahmennummer, Marke, Modell, Farbe und weitere Details des Rades erfasst.

Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, einen kleinen Mikrochip am Rad anzubringen, auf dem die wesentlichen Daten des Fahrrades und des Eigentümers gespeichert sind. Einige dieser Chips unterstützen sogar GPS, sodass sich das Fahrrad beispielsweise über eine entsprechende App oder das Internet orten lässt.

Schadenersatz dank der richtigen Versicherung

Eine bestehende Diebstahlversicherung ersetzt den finanziellen Schaden, wenn ein Rad trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gestohlen wird. Dabei kann ein Rad beispielsweise über die Hausratversicherung oder über spezielle Fahrradversicherungs-Policen abgesichert sein.

Es lohnt sich allerdings die Bedingungen zu studieren, denn einige Hausrat-Policen bieten beispielsweise nachts keinen Versicherungsschutz. Andere schränken den Versicherungsschutz auf bestimmte Orte ein, wie die Wohnung, die Garage oder den Keller. Allerdings bieten auch viele Versicherer gegen einen Aufpreis einen umfassenderen Schutz in der Hausratversicherung an. Ebenfalls einen umfangreichen Versicherungsschutz bieten speziellen Fahrradversicherungen, wobei einige sogar Schäden am Rad durch Vandalismus, Unfälle oder Stürze absichern.

Weitere Informationen zum Thema Diebstahlsicherung liefert die Broschüre „Guter Rat ist nicht teuer. Und der Verlust Ihres Rades?“ der Polizeilichen Kriminalprävention. Zudem gibt es hier auch einen Fahrradpass als App, also eine Anwendung für Apple- und Android-Geräte zur Erfassung der Daten des Rades, damit ein gestohlenes Rad beispielsweise leichter identifiziert werden kann. Der Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. liefert auf seiner Webseite detaillierte Informationen zu Fahrradschlössern.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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