Open Nav Beratung anfordern

Hübsch an­zu­se­hen, aber lei­der hoch­to­xisch

24.04.2017

Sie sehen toll aus und sind in vielen Gärten und Zimmern eine Zier. Doch so manche Pflanze, wie zum Beispiel die Eibe, Engelstrompeten, Maiglöckchen oder auch die Zimmerkalla, um nur ein paar zu nennen, ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch giftig. Bedroht sind vor allem kleine Kinder.

(verpd) In Deutschland vergiften sich 80.000 Kinder bis zu 14 Jahren pro Jahr, so die Experten der Aktion Das sichere Haus. Vergiftungen kommen vor allem bei kleinen Kindern im Alter zwischen einem und fünf Jahren vor, bestätigt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Zu den Hauptursachen gehört dabei das Verschlucken von giftigen Pflanzen beziehungsweise -teilen. Hier kann man vorbeugen und man sollte für den Fall des Falles wissen, was zu tun und wer zu alarmieren ist.

Es gibt hierzulande einige Pflanzen, die so giftig sind, dass ihr Verzehr nicht nur zu gesundheitlichen Problemen wie Übelkeit, Durchfällen und/oder Bauchschmerzen, sondern auch zum Tode führen kann. Gefährdet sind vor allem kleine Kinder, denn sie nehmen vieles in den Mund, kauen und verschlucken dies gerne auch Pflanzen beziehungsweise Teile davon. Doch man kann vorbeugen, indem man die giftigen Pflanzen aus der näheren Umgebung verdammt und im Fall des Falles richtig reagiert.

Giftfreie Wohnung und Garten

Giftige Pflanzen gehören nicht in den Garten und schon gar nicht in die Wohnung, wenn kleine Kinder dort wohnen. Doch welche Pflanzen sind giftig? Auskunft darüber gibt die Onlinedatenbank der Vergiftungs-Informations-Zentrale Bonn (GIZ Bonn) und die herunterladbare Broschüre „Risiko Pflanze – Einschätzung und Hinweise“ des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR).

Vom BfR gibt es auch eine App, die als Informations- und Nachschlagewerk für Vergiftungsunfälle bei Kindern gedacht ist. Die App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“, die sowohl für iOS-Geräte als auch für Android-Modelle in den gängigen App-Stores angeboten wird, vermittelt einerseits Kenntnisse, um Säuglinge und Kinder vor Vergiftungen zu schützen. Sie ist aber auch als Nothelfer gedacht, indem sie Maßnahmen zur Ersten Hilfe beinhaltet.

Außerdem kann direkt aus der App heraus das zuständige Giftinformationszentrum angerufen werden – ideal, denn so kann schnell und effektiv geholfen werden. Bei der gemeinnützigen Aktion Das sichere Haus e.V. gibt es außerdem die kostenlos herunterladbare Broschüre „Achtung! Giftig!“. Sie erklärt, wie sich Giftunfälle in Heim und Garten vermeiden lassen. Dabei werden die Giftpflanzen im Haus und Garten ausführlich mit Bildern vorgestellt.

Was im Notfall zu tun ist

In Deutschland gibt es acht Giftinformationszentren, nämlich in Berlin, Bonn, Erfurt, Freiburg, Göttingen, Homburg, Mainz und München. Hier stehen rund um die Uhr Experten bereit, um bei einer Vergiftung mit praktischen Tipps und Ratschlägen zu helfen, wobei man bei schweren Vergiftungen stets sofort den Rettungsdienst (Telefon 112) alarmieren sollte.

Die Experten können umso schneller und effektiver unterstützen, je genauer sie wissen, was beziehungsweise welche Pflanze beziehungsweise welche Teile einer Pflanze vom Kind aufgenommen wurden, wobei es einen Unterschied macht, ob Teile nur gekaut und ausgespuckt oder verschluckt wurden. Zudem sind das Alter, Gewicht, Geschlecht und der aktuelle gesundheitliche Zustand des Kindes von Bedeutung. Wird das Kind auf Anraten des Giftnotrufs zum Arzt oder ins Krankenhaus gebracht, sollte zur Identifizierung der Pflanze zudem ein Zweig mitgenommen werden.

Übrigens sollte das Kind nicht zum Erbrechen gebracht werden und auch Milch oder eine Kochsalzlösung sind tabu. Ein paar Schluck Wasser oder Tee hingegen schaden nie. Und man sollte Ruhe bewahren und das Kind beruhigen. Denn „für besonnenes Handeln ist immer genügend Zeit!“, so steht es jedenfalls in der Broschüre „Achtung! Giftig!“.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

zurück