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Viele se­hen dem Al­ter pes­si­mis­tisch ent­ge­gen

10.04.2017

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur jeder fünfte Bürger der Generation im mittleren Alter hinsichtlich seiner Lebenssituation im Alter optimistisch ist. Die Mehrheit rechnet dagegen mit einer Verschlechterung in einem oder sogar in mehreren Lebensbereichen.

(verpd) In einer repräsentativen Umfrage gaben mehr als die Hälfte der zwischen 40- bis 55-jährigen Bürger an, in mindestens einem der Lebensbereiche Finanzen, Gesundheit und soziale Kontakte im Alter Probleme zu bekommen. Mehr als jeder Dritte erwartet beispielsweise finanzielle Schwierigkeiten.

Für die Initiative „7 Jahre länger“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) wurden in Deutschland vom Sinus-Institut insgesamt 1.000 Personen zwischen 40 und 55 Jahren befragt, wie sie ihre Lebenssituation im Alter von 75 Jahren einschätzen. 44 Prozent der Befragten haben Angst vor dem Alter. Sogar mehr als die Hälfte der Befragten, konkret 58 Prozent gehen davon aus, dass sie in mindestens einem der Lebensbereiche Finanzen, Gesundheit und soziale Kontakte eine Verschlechterung beziehungsweise Probleme haben werden.

„Besorgnis erregend ist aber, dass 26 Prozent in zwei oder sogar drei Gebieten mit großen Schwierigkeiten rechnen. Wenn die Befürchtungen dieser Menschen sich bewahrheiten, dann entsteht hier eine große Problemgruppe“, betont Silke Borgstedt, Direktorin Sozialforschung am Sinus-Institut. Nur 18 Prozent und damit nicht einmal jeder Fünfte ist mindestens in zwei von drei Bereichen optimistisch, was seine Erwartungen für das Alter angeht.

Angst vor gesundheitlichen und finanziellen Problemen

Der häufigste Problembereich, den die Befragten im Alter sehen, ist die eigene Gesundheit. So rechnen 38 Prozent der Befragten damit, dass ihr körperlicher Zustand im Alter schlecht sein wird. Nur 14 Prozent gehen davon aus, auch mit 75 Jahren noch gesund zu sein.

Hoch ist auch der Pessimismus hinsichtlich der finanziellen Situation im Rentenalter. 37 Prozent erwarten, dass sie im Alter finanzielle Probleme haben werden. „Darunter sind auch viele Menschen mit durchschnittlichem oder überdurchschnittlichem Einkommen, die erwarten, ihren Lebensstandard nicht halten zu können“, erklärt Borgstedt. Nur ein Viertel glauben an eine gute oder sehr gute Finanzsituation, wenn sie 75 Jahre alt sind.

Optimistischer ist die Generation der 40- bis 55-Jährigen beim Thema soziale Kontakte. 33 Prozent und damit jeder Dritte sieht sich auch im Alter von 75 Jahren noch eingebunden bei Familie und Freunden. Nur neun Prozent glauben, dass sie im Alter wenig bis keine Sozialkontakte mehr zu Freunden und Familie haben und daher eher sozial isoliert beziehungsweise einsam sind.

Die Nachlässigkeit von heute verursacht die Probleme von morgen

Viele der erwarteten Schwierigkeiten beziehen sich auf Lebenssituationen, deren Grundlage bereits in der Gegenwart gelegt werden. Die Umfrage ergab beispielsweise, dass Befragte, die sich bereits heute nicht um Freunde und Familie kümmern, auch im Alter Probleme durch Einsamkeit erwarten.

Borgstedt nennt noch weitere Beispiele: „Die Menschen, die heute wenig körperlich aktiv sind, machen sich Sorgen um ihre Gesundheit von morgen. Und wer nicht spart oder sparen kann, der fürchtet um seine finanzielle Sicherheit in der Rente.“

Die Umfrage zeigt auch, dass den meisten Menschen bewusst ist, dass sie selbst etwas tun können, um mögliche Schwierigkeiten in den genannten drei Lebensbereichen zumindest zu minimieren. 48 Prozent sind der Ansicht, sich noch mehr um Freundschaften kümmern zu müssen, um später nicht zu vereinsamen. 67 Prozent ist bewusst, dass sie mehr Geld für das Alter zurücklegen müssten, um finanziellen Sorgen im Rentenalter zu entgehen, und sogar 77 Prozent sind der Meinung, es wäre wichtig, dass sie mehr für ihren Körper tun, um lange gesund zu bleiben.

Motivationstipps für mehr Optimismus

„Umso größer und schwieriger die Probleme, desto schwerer fällt es aber oft, diese überhaupt in Angriff zu nehmen“, verdeutlicht diesbezüglich Margarita Engberding, Verhaltenspsychologin und Prokrastinations-Expertin von der Universität Münster, die Problematik.

Es gebe jedoch Mittel und Wege, um sich selbst zu motivieren, die Lage frühzeitig positiv zu Beeinflussen. „Vor allem feste Verpflichtungen und konkrete Ziele sind wichtig“, rät Engberding. Mit einer privaten Rentenversicherung kann man beispielsweise auf eine bestimmte Rentenhöhe mit einem festen monatlichen Betrag sparen. Selbst wer derzeit keinen finanziellen Spielraum dafür sieht, erfährt durch die Beratung eines Versicherungsfachmanns oftmals von Altersvorsorgelösungen, teils sogar mit staatlicher Förderung, auf die er ohne eine gründliche Analyse nicht gekommen wäre.

Hinsichtlich Gesundheit und sozialer Kontakte gibt es ebenfalls Motivationshilfen, damit man diesen Lebensbereichen auch im Alter optimistisch entgegensehen kann. Die Verhaltenspsychologin betont: „Auch die soziale Kontrolle einer Gruppe hilft und motiviert, die Vorsätze umzusetzen.“ So sei es beispielsweise leichter im Verein oder zusammen mit Freunden sportlich aktiv zu werden, als alleine.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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