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Sicher un­ter­wegs mit dem Vier­bei­ner im Au­to

24.04.2017

Frei im Auto während der Fahrt herumspringen darf ein Hund nicht – aus gutem Grund: Er könnte nicht nur den Fahrer ablenken, sondern sich und andere, beispielsweise bei einem Unfall, massiv gefährden. Doch wie sichert man einen Hund richtig?

(verpd) Ein mittelgroßer Hund mit 20 Kilogramm Gewicht entwickelt ungesichert bei einem Aufprall mit 50 Stundenkilometern eine Wucht von bis zum 30-Fachen seines Körpergewichts, also 600 Kilogramm. Das ist lebensgefährlich für die Insassen und den Hund. Deshalb schreibt der Gesetzgeber vor, dass Tiere im Auto entsprechend gesichert werden müssen. Anderenfalls drohen ein Bußgeld und sogar Punkte im Flensburger Fahreignungsregister.

Die Rechtslage ist klar: Gemäß den Paragrafen 22 und 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) muss jede Ladung – und dazu zählen auch Tiere – so verstaut und gesichert werden, dass selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung keine Gefahr besteht und der Fahrer nicht beeinträchtigt wird.

Außerdem steht hier zu lesen: „Wer ein Fahrzeug führt, ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht durch die Besetzung, Tiere, die Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt werden.“ Es droht ein Bußgeld in Höhe von mindestens 35 Euro, wobei es teurer wird und Punkte im Flensburger Fahreignungsregister dazukommen, wenn eine akute Gefährdung und/oder eine Sachbeschädigung vorliegen.

Sicherheitsgurte für Hunde

Ordnungsgemäß sichern kann man seinen Vierbeiner beispielsweise mit speziellen Hundesicherheitsgurten, die im Fachhandel angeboten werden. Der Automobilclub ADAC empfiehlt, dass man hierbei darauf achtet, dass das verwendete Hundegeschirr eine hohe Festigkeit aufweist sowie gepolstert und an das Körpergewicht des Hundes angepasst ist. Es sollte zudem eine möglichst kurze, beidseitige Befestigung zum Beispiel an der Isofix-Halterung haben.

Dabei können für kleinere Tiere auch Modelle mit Ösen aus Kunststoff eingesetzt werden, bei größeren und entsprechend schwereren Tieren sollten diese allerdings aus Metall sein. Bedingt durch die kurze Gurtlänge empfinden viele Hunde diese Methode aber eher als unangenehm, da sie sich dann kaum bewegen können.

Deutlich mehr Bewegungsfreiheit bietet der Kofferraum bei Kombimodellen oder Vans, wenn dieser durch ein stabiles Sicherheitsnetz bzw. Gitter abgetrennt ist. Ob und wie gut das funktioniert, hängt vom Automodell und dem verwendeten Netz bzw. Gitter ab. Fahrzeugspezifische Modelle sind hier oftmals besser und passgenauer als Allrounder. Bei einem großen Kofferraum, also bei einer großen Distanz zwischen dem Tier und der Abtrennung, besteht aufgrund der Spitzenbelastung unter Umständen immer noch eine hohe Verletzungsgefahr für das Tier.

Spezielle Transportboxen

Die sicherste Transportmöglichkeit für Hunde, Katzen und Kleintiere ist nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) eine Transportbox. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass diese richtig im Fahrzeug platziert ist. Zudem empfinden viele Hunde eine solche Box als angenehm, da sie an eine Höhle erinnert. Allerdings sollten sich Hunde am besten zu Hause mit ihrer neuen Box vertraut machen. Hundespielzeug und eine Decke machen sie zur Komfortzone.

Kleinere Boxen können im Fußraum hinter den Vordersitzen verstaut werden. So kann die Box nicht herunterfallen oder umherrutschen. Größere Varianten sind am besten quer zur Fahrtrichtung im Laderaum eines Kombis oder hinter eine Rücksitzlehne zu stellen.

Dabei müssen größere Boxen zusätzlich mit einem Gurt oder einem Laderaumtrenngitter gesichert werden, da unter Umständen die Festigkeit der Sitzlehnen nicht genügt.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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