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Tipps für eine unfallfreie Berg­wanderung

09.10.2017

Insbesondere im Herbst zieht es viele Wanderer wieder in die Berge. Wer allerdings unvorbereitet eine Bergtour beginnt und auch während der Wanderung zu sorglos ist, riskiert unter Umständen seine Gesundheit.

(verpd) Ist sonniges Wetter in den Bergen angesagt, entscheiden sich viele kurzentschlossen zu einer Bergwanderung. Doch ohne eine ausreichende Planung bezüglich der Ausrüstung sowie der Wahl der Wanderwege, und ohne der erforderlichen Vor- und Umsicht in den Bergen, kann der Ausflug schnell zum Drama werden. Experten erklären, worauf beim Bergwandern zu achten ist.

Auch wenn der Herbst unter anderem aufgrund der bunten Blätterpracht in den Bergwäldern und den oft angenehmen Temperaturen, die den Kreislauf weit weniger belasten als die Hitze im Sommer, für Bergwanderungen ideal ist, gibt es doch einiges zu beachten, damit eine solche Tour unfallfrei bleibt.

Mit zu den Hauptursachen, warum es bei Bergwanderungen immer wieder zu Notfällen kommt, sind körperliche und konditionelle Probleme, Selbstüberschätzung, Leichtsinn sowie eine falsche Kleidung und schlechte Ausstattung. Mit der richtigen Planung und bestimmten Verhaltensregeln lässt sich das Unfallrisiko jedoch minimieren.

Die passende Wanderroute

Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat diesbezüglich einen kostenlos herunterladbaren Flyer herausgebracht, der Tipps für eine sichere Bergwanderung enthält. Grundsätzlich sollte man demnach möglichst gesund in die Berge gehen, da eine Bergwanderung besonders im Hinblick auf Herz und Kreislauf ein Ausdauersport ist. Die Wanderoute sollte entsprechend der Kondition des Wanderers gewählt und Zeitdruck während der Wanderung vermieden werden. Während der Wanderung ist auf das richtige Tempo zu achten, keiner sollte außer Atem kommen.

Zudem ist eine sorgfältige Planung wichtig. So sollte die Wanderroute zur körperlichen Verfassung und zum alpinen Können der Wanderer passen. Bei Untrainierten und bei Wanderungen mit Kindern sollten Wanderrouten mit einem geringen Schwierigkeitsgrad und wenig Zeitaufwand ausgewählt werden.

Hilfreich ist bei der Routenwahl die international anerkannte Berg- und Alpinwanderskala des Schweizer Alpen-Clubs mit seinen sechs Schwierigkeitsgraden (T1 bis T6). Der Schwierigkeitsgrad T1 steht für leichte und der Schwierigkeitsgrad T6 für schwere Wanderwege. Leichte Wanderwege werden häufig aber auch mit Blau oder keiner Farbe, mittelschwere mit Rot und schwere mit Schwarz gekennzeichnet.

Keine Wanderung ohne Handy und Wanderkarte

Bei der Tourenplanung sollte auch an ausreichende Ruhe- und Trinkpausen gedacht werden. Eine Tour sollte immer vor Einbruch der Dunkelheit bewältigt werden können. Hinweise über Schwierigkeitsgrad und Wanderdauer je Wanderroute bieten in der Regel Fremdenverkehrsämter, örtliche Bergwachten und Auskunftsstellen des DAV. Hilfen, auch als App, gibt es auch im Webportal www.alpenvereinaktiv.com, einem gemeinsamen Tourenportal des DAV, des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) und des Alpenvereins Südtirol (AVS).

Es gibt zwar Navigationsprogramme für Wanderer als Handy-App oder für spezielle GPS-Geräte, allerdings sollte immer eine Wanderkarte mitgeführt werden, falls die elektronischen Geräte nicht mehr funktionieren oder der Akku leer ist. Zur Grundausrüstung für eine Bergwanderung gehört aber auch ein geladenes Handy, um im Notfall Retter mit dem Euro-Notruf 112 verständigen zu können. Der nationale (Berg-)Rettungsdienst hat in Österreich die Rufnummer 140, in der Schweiz die 144 oder die 1414, in Italien beziehungsweise in Südtirol die 118 und in Frankreich die 15.

Im möglichst leichten Rucksack sollten ein Erste-Hilfe-Set, eine Rettungsdecke, Blasenpflaster sowie ein Kälte-, Sonnen- und Regenschutz wie Sonnencreme, Handschuhe, Mütze und Regencape mitgeführt werden. Wanderstöcke helfen das Gleichgewicht zu halten und entlasten die Gelenke. Die Kleidungswahl sollte dem Zwiebellook entsprechen. Hat der Wanderer nämlich über einem leichten, luftigen Outfit noch eine wärmende Kleidung an, kann er je nach Bedarf variieren.

Das richtige Schuhwerk

Besonders wichtig ist das Schuhwerk. Die Schuhe sollten perfekt passen, über rutschfeste Sohlen verfügen sowie trittsicher, leicht und wasserdicht sein. Von Turn- oder Straßenschuhen wird abgeraten. Die häufigste Unfallursache sind laut DAV Stürze, daher ist beim Wandern auf Trittsicherheit zu achten. Wer zu schnell oder übermüdet wandert, verliert leicht das Gleichgewicht. Prinzipiell sind nur markierte Wanderwege zu benutzen. Anderenfalls riskiert man, sich zu verirren oder in steinschlaggefährdete, unwegsame oder sonstige unfallträchtige Bereiche zu geraten.

Der DAV rät, nicht alleine, sondern lieber in kleineren Gruppen zu wandern, damit notfalls andere noch Hilfe holen können, falls man selbst nicht in der Lage dazu ist. Wandern Kinder mit, muss man besonders aufmerksam und umsichtig sein. Laut DAV ist in Passagen mit Absturzrisiko mindestens ein Erwachsener für die Betreuung eines Kindes notwendig. Übrigens, Wanderer sollten auch an einen passenden Versicherungsschutz denken: Wer im Ausland wandern will, für den ist nämlich eine Auslandsreisekranken-Versicherung unverzichtbar.

Anderenfalls muss ein Wanderer im Notfall damit rechnen, dass er die anfallenden Kosten für eine Bergrettung und/oder medizinische Versorgung aus der eigenen Tasche zahlen muss. Um bei allen Unfällen vor den finanziellen Folgen, die eine unfallbedingte Invalidität mit sich bringen kann, gewappnet zu sein, hilft eine private Unfallversicherung. Der Versicherungsschutz gilt weltweit, rund um die Uhr und bei fast allen Unfallarten, also egal, ob sich das Unglück beim Bergwandern, beim Skifahren, im Straßenverkehr oder auch zu Hause in der eigenen Wohnung ereignet hat.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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