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Die häufigsten Fahr­fehler junger Leute

09.10.2017

Wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, haben junge Erwachsene im Straßenverkehr ein hohes Unfallrisiko. Einige Fahrfehler führten besonders häufig zu Unfällen. Wie junge Fahrer ihr eigenes Unfallrisiko minimieren können.

(verpd) Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben junge Erwachsene das höchste Unfallrisiko von allen Altersgruppen. So war letztes Jahr von allen bei Verkehrsunfällen Verletzten jeder sechste 18 bis 24 Jahre alt, während insgesamt nur jeder dreizehnte Verkehrsteilnehmer in diese Altersgruppe fiel. Einige Fahrfehler von jungen Pkw-Fahrern, die bei Verkehrsunfällen festgestellt wurde, traten besonders oft auf.

Wie aus einer aktuellen Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, verunglückten letztes Jahr 65.908 junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 24 Jahre im Straßenverkehr. Im Detail wurden 55.512 Personen dieser Altersgruppe leicht und 9.961 schwer verletzt. 435 junge Erwachsene kamen bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Auch wenn insgesamt die Anzahl der verunglückten 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmer tendenziell rückläufig ist und in 2016 den niedrigsten Stand erreicht hat, haben junge Erwachsene im Vergleich zu allen Altersgruppen immer noch das höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Während nämlich nur 7,7 Prozent aller Verkehrsteilnehmer 18 bis 24 Jahre alt waren, betrug der Anteil der bei einem Verkehrsunfall Verletzten in diesem Alter 16,5 Prozent und war damit mehr als doppelt so hoch. Von allen bei Verkehrsunfällen Getöteten waren 13,5 Prozent junge Erwachsene.

Ein hoher Anteil der Unfallverursacher sind junge Leute

Ein Großteil der verunglückten 18- bis 24-Jährigen, nämlich 45.863 Personen oder 69,6 Prozent, verunfallten als Pkw-Fahrer oder -Beifahrer. Im Detail saßen 33.896 selbst am Steuer und 11.967 waren Mitfahrer.

Wie aus den Daten von Destatis weiter hervorgeht, trifft bei jedem fünften der rund 211.000 Pkw-Unfälle, die durch einen Pkw-Fahrer verursacht und bei dem mindestens eine Person verletzt wurde, ein junger Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren die Hauptschuld.

Betrachtet man nur den Anteil der 41.000 Hauptverursacher, die 18 bis 24 Jahre alt waren, zu allen 62.796 Unfallbeteiligten der gleichen Altersgruppe, lag dieser in 2016 sogar bei 65,3 Prozent bei den Unfällen mit Personenschäden. Noch höher ist der Anteil mit 69,9 Prozent der 18- bis 20-jährigen Fahranfänger, die für solche Unfälle die Hauptschuld trugen, im Vergleich zu allen Unfallbeteiligten in dieser Altersgruppe.

Unfallrisiko Nummer eins: Überhöhte Geschwindigkeit

Auch die häufigsten Fahrfehler, die 2016 durch junge Leute verursacht wurden und zu Unfällen führten, wurden von der Destatis analysiert. „Von den 50.252 Unfallursachen, die die Polizei den jungen Pkw-Fahrern anlastete, stand die ‚nicht angepasste Geschwindigkeit‘ nach wie vor an der Spitze“, wie die Destatis erläutert.

So fuhr fast jeder fünfte unfallbeteiligte 24- bis 18-jährige Pkw-Fahrer (17,6 Prozent) zu schnell – bei den tödlichen Verkehrsunfällen war der Anteil mit 41,7 Prozent sogar fast dreimal so hoch.

Fast jeder siebte Unfallbeteiligte dieser Altersgruppe hatte bei den Unfällen mit Personenschäden einen zu geringen Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern und jeder Zehnte missachtete die Vorfahrt oder den Vorrang. Ebenfalls jedem zehnten unfallbeteiligten Pkw-Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahre unterlief ein Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren.

Wie sich solche und andere Fahrfehler vermeiden lassen,

Verkehrssicherheits-Experten raten nicht nur jungen Fahrern, sich mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen, um ihr Unfallrisiko zu minimieren. Entsprechende, zum Teil kostenlose Verkehrssicherheits-Programme unterschiedlicher Organisationen sind im Webportal www.verkehrssicherheitsprogramme.de des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V. (DVR) aufgelistet.

Insbesondere spezielle Fahrsicherheits-Trainings verdeutlichen jungen, aber auch älteren Fahrern eindrucksvoll, welche Auswirkungen beispielsweise eine überhöhte Geschwindigkeit, eine Ablenkung – zum Beispiel durch den Blick auf ein Handy – oder auch ein erhöhter Alkoholspiegel haben können. Zudem wird hier gezeigt, wie man sich in Extremsituationen, zum Beispiel, wenn ein Reh auf die Straße läuft, verhalten sollte.

Solche Fahrsicherheits-Trainings bieten unter anderem diverse Automobilclubs wie der ADAC e.V. und der Auto Club Europa e.V. (ACE) sowie auch andere Organisationen wie die Deutsche Verkehrswacht e.V. an – weitere Anbieter sind beim DVR online abrufbar.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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