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Renten­bezug erreicht neue Rekord­länge

31.07.2017

Im vergangenen Jahr ist die durchschnittliche Rentenbezugsdauer weiter angestiegen, wie neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung belegen. Allerdings gab es diesbezüglich zwischen Männern und Frauen deutliche Unterschiede.

(verpd) Die durchschnittliche Bezugslänge von Altersrenten ist auch in 2016 weiter angestiegen. Nach Daten der Deutschen Rentenversicherung erhalten Rentenbezieher im Durchschnitt fast 21 Jahre lang eine Altersrente, das sind rund zwei Jahre mehr als noch vor zehn Jahren. Im Detail betrug die durchschnittliche Rentenbezugsdauer letztes Jahr bei den Männern knapp 19 Jahre und bei den Frauen fast 23 Jahre.

Nach aktuellen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) hat sich die durchschnittliche Rentenbezugsdauer einer Rente wegen Alters im vergangenen Jahr auf 20,91 Jahre erhöht. 2015 waren es noch 20,85 Jahre.

Wie die DRV-Zahlen weiter zeigen, beziehen Frauen mit 22,78 Jahren deutlich länger Rente als Männer mit 18,92 Jahren. Auf Zehnjahressicht ergibt sich ein Zuwachs um über zweieinhalb Jahre bei den Männern und um fast zwei Jahre bei den Frauen.

Neuer Rekordwert

Betrachtet man nur die Regelaltersrenten, so bekamen die Bundesbürger 2016 im Schnitt 23,06 (Männer: 20,89 – Frauen: 24,53) Jahre gesetzliche Altersbezüge. Im Vergleich zu vor zehn Jahren entspricht dies einem Zuwachs von gut eineinhalb Jahren bei den Herren beziehungsweise fast zwei Jahren bei den Damen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich dementsprechend auch beim sogenannten durchschnittlichen Rentenwegfallsalter, also ab welchem Alter der Bezug einer Altersrente – in der Regel aufgrund des Todesfalles des Rentenbeziehers – endet.

Dieses lag im vergangenen Jahr bei den Renten wegen Alters bei annähernd 82 (Männer 79,84 – Frauen 84,03) Jahren. Vor zehn Jahren waren es bei den Herren über zweieinhalb Jahre weniger und bei den Damen etwa 2,25 Jahre weniger.

Die Ursache: Steigende Lebenserwartung

Der Grund für eine immer höhere Rentenbezugsdauer ist die steigende Lebenserwartung, die durch Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) belegt wird. Die Statistiken zeigen konkret, dass zum einen die Lebenserwartung ab Geburt, aber auch die sogenannte fernere Lebenserwartung, also wie lange man im Durchschnitt ab einem bestimmten Alter noch lebt, weiter ansteigen.

Wie die aktuellen Modellrechnungen für die sogenannten Kohortensterbetafeln der Geburtsjahrgänge von 1871 bis 2017 der Destatis zeigen, konnten Personen des Geburtsjahrganges 1950 bei Geburt damit rechnen, rund 72 Jahre (Jungen) beziehungsweise etwa 79 Jahre (Mädchen) alt zu werden. Bei den in 2017 geborenen Babys haben Jungen dagegen eine Lebenserwartung von über 84 Jahren und Mädchen von mehr als 88 Jahren.

Für den Geburtsjahrgang 1950 betrug die fernere Lebenserwartung in 2015, also im Alter von 65 Jahren, noch fast 19 Jahre (Männer) beziehungsweise nicht ganz 23 Jahre (Frauen). Für die in 2017 geborenen Kinder liegt die fernere Lebenserwartung, wenn sie 65 Jahre alt sind, in der optimistischsten Variante der statistischen Modellrechnung bei mehr als 27 Jahren für Männer und bei über 29 Jahren für Frauen.

Was dies für den Einzelnen bedeutet

Durch die längere Lebenserwartung ist auch mit einer längeren Rentendauer zu rechnen – sofern man nicht erst mit einem viel höheren Lebensalter wie die heutigen Rentenbezieher in Altersrente gehen möchte oder muss.

Doch wer nicht vorhat, erst mit 70 oder 75 Jahren in Rente zu gehen, benötigt daher länger ein entsprechendes Alterseinkommen, um den eigenen Ruhestand sorgenfrei genießen zu können. Die gesetzliche Rente alleine reicht hier nicht aus, da schon jetzt das Rentenniveau unter der Hälfte des bisherigen Erwerbseinkommens, wie es vor dem Rentenbezug war, liegt.

Auch wer glaubt, dass er momentan keinen finanziellen Spielraum für eine ausreichende Altersvorsorge sieht, sollte sich durch einen Versicherungsfachmann beraten lassen. Denn oft kann auch mit einem kleinen Budget, beispielsweise mithilfe staatlicher geförderter Vorsorgelösungen, Geld für das Alter angespart werden.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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