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Die Vorteile und Risiken von elektrischen Heizgeräten

12.11.2018

Elektrische Heizgeräte unterschiedlichster Bauart haben in der kalten Jahreszeit wieder Hochkonjunktur. Sie können zwar eine konventionelle Heizung kaum ersetzen, eignen sich aber durchaus dafür, einen Raum schnell aufzuheizen. Doch diese Geräte können auch gefährlich sein.

(verpd) Eine Steckdose genügt für das Heizen mit Strom. Heizlüfter und Heizstrahler haben aber noch ganz andere Vorteile: Die Geräte sind klein, leicht, mobil, kostengünstig in der Anschaffung, einfach in Betrieb zu nehmen und sie benötigen außerdem kaum Wartung. Völlig risikolos ist deren Einsatz aber nicht, denn immerhin erreichen die verbauten Heizelemente Temperaturen von bis zu 400 Grad. Entsprechend hoch ist das Brandrisiko.

Brände, die von elektrischen Heizgeräten verursacht werden, sind keine Seltenheit. Einer der dramatischsten Fälle war die Brandkatastrophe der Gletscherbahn in Kaprun im Jahr 2000, die wohl durch einen falsch aufgestellten Heizlüfter verursacht wurde. Derartige Unfälle und Brände gibt es auch immer wieder um häuslichen Umfeld. Die Hauptursachen sind eine falsche Positionierung des Geräts oder eine Fehlbedienung.

Wie das Gerät bedient und aufgestellt werden muss, steht in der Bedienungsanleitung. Hier sind vor allem die Mindestabstände zu anderen Gegenständen wie Möbeln von Bedeutung. Denn die Heizelemente der Elektroheizer werden mehrere Hundert Grad Celsius heiß. Bei diesen Temperaturen können leicht brennbare Materialien wie zum Beispiel Vorhänge oder ein Handtuch, das aus Versehen im Bad auf einen Heizlüfter fällt, schnell in Brand geraten.

Hoher Stromverbrauch

Die allermeisten elektrischen Heizgeräte, wie zum Beispiel die klassischen Heizlüfter haben einen hohen Energieverbrauch – je nach Modell können dies bis zu 3.000 Watt und mehr sein. Das macht das Heizen mit Strom relativ teuer.

Dieser hohe Stromverbrauch sollte auch beim Anschließen des Geräts berücksichtigt werden. Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel können sich, wenn die Leitungsquerschnitte zu gering sind, bei derartig hohen Leistungen nämlich stark erwärmen. Kritisch wird es vor allem dann, wenn mehrere Geräte zeitgleich an einer Mehrfachsteckdose betrieben werden. Deshalb ist es besser, keine Verlängerung und keine Mehrfachsteckdose zu verwenden.

CE-Kennzeichnung und GS-Zeichen

Alle legal in Deutschland angebotenen elektrischen Heizgeräte müssen die CE-Kennzeichnung tragen. Damit erklärt der Hersteller, dass das Produkt nicht nur allen geltenden europäischen Vorschriften entspricht, sondern auch, dass es einem Konformitätsbewertungs-Verfahren unterzogen wurde. Grundsätzlich sollten also keine Geräte gekauft werden, die dieses Zeichen nicht tragen. Ergänzend hierzu gibt es auch Geräte, die ein freiwilliges Sicherheitszeichen beziehungsweise ein gesetzlich zulässiges Prüfzeichen wie das GS-Zeichen haben.

Um dieses GS-Zeichen zu erhalten, muss der Hersteller unter anderem eine Baumusterprüfung durchführen lassen. Außerdem findet eine regelmäßige Überwachung der Produktion statt. Das bedeutet: Der Nutzer eines GS-gekennzeichneten Produkts kann davon ausgehen, „dass beim bestimmungsgemäßen oder vorhersehbaren Verwenden des Produkts seine Sicherheit und Gesundheit nicht gefährdet sind“, so Spezialisten vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (VIS).

Korrekter Umgang

Elektrische Heizgeräte dürfen nicht abgedeckt werden, damit es nicht zu einem Hitzestau und in der Folge zu einem Brand kommt. Die erwärmte Luft muss also jederzeit frei abziehen können. Für das Trocknen oder Erwärmen von Kleidung dürfen deshalb nur solche Geräte verwendet werden, die laut Bedienungsanleitung auch dafür gedacht sind. Heizgeräte, die im Bad genutzt werden sollen, müssen im richtigen Sicherheitsabstand zu Badewanne, Dusche, Waschbecken und Toilette aufgestellt werden.

Fällt nämlich der Heizlüfter aus Versehen in die Badewanne mit Wasser, kann dies zu einem lebensgefährlichen Stromschlag führen. Gerade für den Einsatz im Bad sind Geräte mit einer Fernbedienung zu empfehlen, da man eben nicht mit nassen Händen am Heizgerät selber aktiv werden muss. Macht das Gerät ungewöhnliche Geräusche, riecht es verbrannt oder kommt sogar Rauch heraus, ist es sofort vom Strom zu trennen und von einem Fachmann zu überprüfen. Weitere Tipps zu elektrischen Heizgeräten liefert ein Webportal des VIS.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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