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In diesen Regionen werden die meisten Fahrräder gestohlen

17.09.2018

In welchen Landkreisen ein besonders hohes Fahrraddiebstahlrisiko besteht und wo die Bundesbürger ihren Drahtesel relativ beruhigt abstellen können, darüber gibt die aktuelle Polizeiliche Kriminalstatistik Aufschluss. Diese zeigt auch immense Unterschiede bei den Aufklärungsquoten.

(verpd) Leipzig ist die beliebteste deutsche Region für Fahrraddiebe. Dort wurden 2017 die meisten Raddiebstähle polizeilich erfasst – sowohl nach absoluten Zahlen als auch pro 100.000 Einwohner. Besonders niedrige Werte gab es dagegen im Landkreis Freyung-Grafenau. Die Aufklärungsquoten der einzelnen Landkreise differieren ebenfalls sehr stark, nämlich von rund drei Prozent bis hin zu etwa 48 Prozent, wie aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik ersichtlich ist.

Im vergangenen Jahr wurden der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2017) zufolge in Deutschland 300.006 Fahrraddiebstahl-Delikte polizeilich erfasst. Das waren rund zehn Prozent weniger als im Jahr zuvor und ist zudem der Tiefststand in diesem Jahrtausend – die meisten Velos wurden ab der Jahrtausendwende in 2003 gestohlen, nämlich fast 437.145 Stück. Schon immer gab es jedoch je nach Region deutliche Unterschiede.

Auch in 2017 unterscheidet sich die Anzahl der geklauten Fahrräder und auch die Relation der Raddiebstähle je 100.000 Einwohner in den 401 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland nach den aktuellen PKS-Daten gewaltig.

Fahrraddiebe meiden den Landkreis Freyung-Grafenau

Die meisten Delikte wurden mit 30.325 in Berlin gezählt. Mit recht großem Abstand, nämlich mit 14.504 solcher Straftaten folgen Hamburg und danach mit mehr als 10.027 Velo-Diebstählen Leipzig. Am wenigsten, nämlich unter 20 gestohlenen Drahteseln gab es der Statistik zufolge in Suhl sowie in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Vulkaneifel. Freyung-Grafenau, der östlichste Landkreis Niederbayerns an der Grenze zu Tschechien, hat mit 15 Raddiebstählen von allen Landkreisen und kreisfreien Städten die wenigsten solcher Diebstähle.

Zudem ist in Freyung-Grafenau auch die Klauquote mit 19 gestohlenen Fahrrädern pro 100.000 Einwohner am niedrigsten. Vergleichsweise niedrige Diebstahlraten werden auch für den Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie für die Landkreise Bayreuth in Oberfranken sowie Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz ausgewiesen. Die Diebstahlquoten lagen zwischen gut 22 und rund 26 geklauten Drahteseln pro 100.000 Einwohner.

Diese Landkreise gehörten auch im Jahr zuvor zur Spitzengruppe der Regionen mit den niedrigsten Klauquoten. Der Bundesschnitt lag bei fast 364 gestohlenen Rädern je 100.000 Einwohner, 2016 waren es noch knapp 405 und 2015 sogar fast 413.

Höchste Diebstahlrate in Leipzig

Die höchste Diebstahlrate gab es 2017 mit fast 1.756 solcher Delikte pro 100.000 Einwohner in der Stadt Leipzig. Damit zog die sächsische Großstadt an der bisherigen Fahrraddiebstahl-Hochburg Münster vorbei.

In der westfälischen Stadt Münster, die eine der höchsten Radverkehrsquoten in Deutschland hat, halbierte sich die Zahl der gestohlenen Zweiräder. In der Folge ging die Klaurate um fast ein Fünftel auf nur noch rund 1.430 geklaute Räder je 100.000 Einwohner zurück. Dennoch nimmt Münster damit immer noch den dritten Platz bei den Regionen mit den höchsten Diebstahlraten ein. An zweiter Stelle lag Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 1.659 geklauten Drahteseln pro 100.000 Einwohner.

Auf den Positionen vier und fünf landeten die beiden kreisfreien Städte Magdeburg und Dessau-Roßlau, beides Sachsen-Anhalt. Dort wurden 1.149 beziehungsweise 1.148 Zweiräder pro 100.000 Einwohner entwendet.

Große Unterschiede bei den Aufklärungsquoten

Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den erreichten Aufklärungsquoten. Sie lag den aktuellen PKS-Daten zufolge 2017 bundesweit bei 9,1 Prozent. Am niedrigsten war sie im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg. Hier wurden nur sechs der insgesamt 195 polizeilich erfassten Fahrraddiebstähle aufgeklärt, was einer Aufklärungsquote von nur knapp 3,1 Prozent entspricht. Auch in Hamburg war die Aufklärungsquote mit 3,3 Prozent vergleichsweise niedrig.

Gleiches gilt auch für den oberbayerischen Landkreis Erding mit einer Aufklärungsrate von 3,4 Prozent und den niedersächsischen Kreis Wolfenbüttel mit 3,7 Prozent. In diesen drei Regionen wurde damit nur jeweils etwa jeder 30. Fall gelöst. Im Gegensatz dazu wurde im oberfränkischen Kreis Kronach fast jeder zweite Fahrraddiebstahl aufgeklärt; hier lag die Aufklärungsquote bei 47,5 Prozent, was zugleich der beste Wert von allen 401 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten ist.

Eine Quote von über 40 Prozent erreichte auch der unterfränkische Kreis Rhön-Grabfeld mit 41,7 Prozent. In der Stadt Wolfsburg und im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab lagen die Quoten mit 37,8 Prozent und 37,1 Prozent ebenfalls sehr hoch. Die Regionen mit den geringsten Klauraten, also Freyung-Grafenau und Suhl, hatten Aufklärungsquoten von 20,0 Prozent und 33,3 Prozent, bei den Gebieten mit den höchsten Diebstahlraten, nämlich Leipzig und Halle, betrugen die Aufklärungsquoten dagegen nur 5,7 Prozent und 8,0 Prozent.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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