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Ver­söhn­liches Ende eines drei­jähri­gen Kon­flikts

15.02.2012

Die Entflechtung des Deutschen Rings steht kurz vor ihrem Abschluss. Neben der Basler fühlt sich auch die Signal Iduna als Gewinner, so Vorstandschef Schulte, der sich auch zur Zukunft der PKV und der Provisionsdeckelung äußerte.

Während eines Pressegesprächs zog Reinhold Schulte, der Vorstandsvorsitzende der Signal Iduna-Gruppe, eine positive Bilanz der Übernahme der Deutscher Ring Krankenversicherung. Auch mit der Entwicklung der privaten Krankenversicherung ist er zufrieden.

„Wir sind froh, die Deutscher Ring Krankenversicherung zu haben“, bekräftigte der Vorstandschef der Signal Iduna Gruppe, Reinhold Schulte, vor Journalisten. Immerhin habe man ein Unternehmen mit einer halben Milliarde Euro Beitragseinnahmen „für Null“ bekommen und eine 52-prozentige Beteiligung am OVB noch dazu. Das Neugeschäft des Deutschen Ring Kranken habe sich in zwei Jahren um 25 Prozent erhöht.

Versöhnlicher Abschluss

Mit diesem versöhnlichen Abschluss endet ein mehr als dreijähriger Kampf um die Entflechtung des Deutschen Ring, der von allen Seiten erbittert ausgetragen worden war und lange kein gutes Ende erwarten ließ.

„Ich bin sehr froh, dass es so gekommen ist, aber das konnte man vorher nicht absehen“, betonte Schulte. „Es ist gut, dass wir mit hoher Achtung an die Entflechtung herangegangen sind.“ Immerhin habe der ganze Prozess beiden Seiten einen finanziellen Aufwand von zehn bis zwölf Millionen Euro beschert.

Mittlerweile sei es gelungen, in Übereinstimmung mit den betroffenen Mitarbeitern fast alle Doppelarbeitsverträge einer Seite zuzuordnen, 1.050 Mitarbeiter – 800 im Innen- und 250 im Außendienst – wechseln dabei zur Signal Iduna-Gruppe.

Sie arbeiten bisher noch im Gebäude des Deutschen Rings, sollen aber zukünftig an einem zentralen Standort in Hamburg unter einem Dach mit ihren Kollegen von der Signal Iduna sitzen – wo das ist, soll in den nächsten Wochen feststehen. Demnächst werde außerdem die erste gemeinsame Betriebsversammlung von Signal Iduna und Deutscher Ring Kranken stattfinden.

Kein Kampf erwartet

Presseberichte, dass das Ende der privaten Krankenvollversicherung spätestens nach der nächsten Bundestagswahl bevorsteht, nimmt Schulte gelassen. Er könne sich nicht vorstellen, dass eine Bundesregierung den Kampf mit den Ärzten, Zahnärzten und Krankenhäusern aufnehmen werde, die sich sicher rechtzeitig zu Wort melden würden, wenn sie merkten, dass mit den dann zu erwartenden drastischen Honorareinbußen Ernst gemacht werden solle.

Mit ihren 175 Milliarden Euro an Alterungsrückstellungen sei die private Krankenversicherung eine verlässliche Größe, die im Gesundheitswesen und angesichts der demografischen Entwicklung und der Staatsverschuldung unverzichtbar sei.

Richtig findet Schulte dagegen die Begrenzung der Provisionszahlungen in der Krankenversicherung ab dem 1. April 2012. „Die PKV weiß, dass sie eine sozialpolitische Verantwortung hat“, so Schulte.

Es dürfe kein Anreiz geschaffen werden für einen ständigen Wechsel, deshalb hätten die privaten Krankenversicherer diese Lösung zusammen mit der BaFin entwickelt. Er sprach sich ausdrücklich dafür aus, dass Unternehmen, die das zu umgehen suchen, von der Aufsicht mit Sanktionen belegt werden.

Autor: Susanne Görsdorf-Kegel

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