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Wovor sich Un­ter­neh­men am meis­ten fürch­ten

23.01.2017

Die Risikowahrnehmung von Unternehmen befindet sich laut einer aktuellen Studie in Deutschland in rasantem Wandel. Im Vergleich zur globalen Gefahreneinschätzung gibt es deutliche Unterschiede.

(verpd) Betriebsunterbrechungen werden global betrachtet aus Unternehmenssicht am meisten gefürchtet. Weiter zugenommen hat nach einer aktuellen Studie eines Versicherers die Gefahrenwahrnehmung von Cybervorfällen, die in Deutschland sogar erstmals als größtes Geschäftsrisiko gesehen werden.

Zum sechsten Mal hat ein global agierender Versicherer die Risikowahrnehmung aus Sicht von Unternehmen untersucht. Für die Studie wurden im Oktober und November 2016 über 1.200 Risikomanager und Experten des Versicherers sowie von globalen Unternehmen aus 55 Ländern befragt. Die ersten sechs Plätze der Risiken, die Firmen weltweit fürchten, sind im Vergleich zum letzten Jahr gleichgeblieben.

Global gesehen werden zum fünften Mal in Folge Betriebsunterbrechungen als das größte Geschäftsrisiko eingeschätzt. Rund 37 Prozent der Befragten gaben dies an.

Von Cyberrisiken bis hin zu politischen Gefahren

An zweiter und dritter Stelle folgen Marktentwicklungen und Cybervorfälle mit jeweils nicht ganz einem Drittel Anteil an den Nennungen.

Rang vier und fünf teilen sich Naturkatastrophen und rechtliche Veränderungen wie Wirtschaftssanktionen, Regierungsveränderungen oder Protektionismus. Das gab jeweils fast jeder vierte Befragte an.

Auf Platz sechs liegt die Sorge um makroökonomische Entwicklungen wie Inflation und Rohstoffpreis-Steigerungen. Platz sieben belegt die Sorge vor Feuer (2016 noch Platz acht). Politische Risiken wie Krieg und Unruhen, letztes Jahr noch auf Platz neun, sind aktuell auf Platz acht.

Marktentwicklungen nur noch an dritter Stelle

Die Risikorangliste in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich anders ausgefallen. Neue Nummer eins unter den Unternehmensrisiken sind nach Angaben der Unternehmen hierzulande Cybervorfälle wie IT-Ausfälle, Spionage und Datenmissbrauch. 44 Prozent der Befragten fürchten dies. Letztes Jahr belegte diese Risikoart noch Platz drei bei der Befragung. Auf dem zweiten Platz liegen im aktuellen Gefahrenranking in Deutschland nach wie vor Betriebs- und Lieferketten-Unterbrechungen, die vor zwei Jahren noch als mit Abstand größtes Risiko gesehen wurden.

Marktentwicklungen wie Volatilität, verstärkter Wettbewerb oder stagnierende Märkte, die vor Jahresfrist noch als größte Bedrohung eingestuft wurden, finden sich aktuell nur noch an dritter Stelle wieder. Die Plätze zwei und drei wurden von rund 40 Prozent der Befragten genannt. Auffällig ist, dass ein hoher Wettbewerbsdruck in den vier Branchen Finanzdienstleistungen, Transport, Luft- und Raumfahrt sowie Schifffahrt als größtes Geschäftsrisiko eingeschätzt wird, wie aus der Studie weiter hervorgeht.

Die Plätze vier bis sechs belegen die Risiken rechtliche Veränderungen, makroökonomische Entwicklungen und – neu im Risikoranking hierzulande – politische Risiken. Die Geschäftsrisiken durch neue Technologien wie 3-D-Drucker, Drohnen oder die Gefahren einer weitreichenden Anlagen- und Maschinenvernetzung sind auf Platz sieben. Platz acht bei den Deutschen Firmen im Risikoranking nehmen Naturkatastrophen, zum Beispiel Stürme oder Überschwemmungen, ein. Nicht ganz jeder Achte – und damit Platz zehn – fürchtet die Geschäftsrisiken durch den Brexit.

Für fast jedes Risiko eine Absicherungslösung

Für die meisten Risiken, die eine existenzielle Bedrohung für ein Unternehmen sein können, gibt es Absicherungslösungen von der Versicherungswirtschaft. Firmenversicherungen wie die Inhalts-, Maschinen- und Elektronikversicherung oder auch die Betriebsunterbrechungs-Versicherung ersetzen beispielsweise im Brandfall und bei anderen Katastrophen den entstandenen Schaden.

Zudem können in sogenannten Elementarschaden-Versicherungen, die als Einzelpolice oder als Ergänzung zu einer anderen Geschäftsversicherung angeboten werden, Schäden durch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmung, Schneedruck und Erdrutsch versichert werden. Auch diverse Absicherungslösungen für mögliche Cyberrisiken wie Hacker- und Spionageangriffe werden angeboten.

Eine Betriebs- und Produkthaftpflicht-Versicherung zahlt nicht nur, wenn ein Dritter durch Mitarbeiter oder Erzeugnisse geschädigt wurde, sondern wehrt auch unberechtigte Forderungen ab. Zudem gibt es noch weitere Lösungen, wie eine Vertrauensschaden-Versicherung, eine Firmen- und Spezial-Strafrechtsschutz-Police, eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Manager und eine Forderungsausfall-Versicherung, die unter anderem auch diverse wirtschaftliche Risiken abdecken.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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