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Renten­be­zug er­reicht neue Re­kord­länge

10.10.2016

Im vergangenen Jahr ist die durchschnittliche Rentenbezugsdauer deutlich gestiegen, wie Zahlen der Deutschen Rentenversicherung belegen. Es gab jedoch deutliche Unterschiede zwischen Männer und Frauen und zwischen den Regionen.

(verpd) Nach Daten der Deutschen Rentenversicherung ist im vergangenen Jahr die durchschnittliche Länge des Rentenbezugs einer gesetzlichen Alters- oder Erwerbsminderungsrente in Deutschland auf 19,6 Jahre gestiegen. Dabei bezogen Männer eine entsprechende Rente 17,5 Jahre und Frauen 21,7 Jahre lang.

Die Bundesbürger beziehen immer länger Rente, wie der kürzlich veröffentlichten Broschüre „Rentenversicherung in Zahlen 2016“ der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) zu entnehmen ist. Demnach ist die durchschnittliche Rentenbezugsdauer einer gesetzlichen Alters- oder Erwerbsminderungsrente im vergangenen Jahr von 19,3 auf den Rekordwert von 19,6 Jahren gestiegen. 2010 war es noch über ein Jahr weniger, vor zehn Jahren betrug die Rentenbezugsdauer nur rund 17 Jahre.

Seit 1995 hat sich damit die Bezugsdauer um 3,8 Jahre beziehungsweise um fast ein Viertel erhöht. Dies ist unter anderem auf die immer weitersteigende Lebenserwartung zurückzuführen.

Unterschiede zwischen Ost und West sowie Männern und Frauen

Wie die DRV-Zahlen weiter zeigen, beziehen Frauen im Durchschnitt 21,7 Jahre lang eine Alters- oder Erwerbsminderungsrente und damit deutlich länger als Männer – bei Männern beträgt die durchschnittliche Rentenbezugsdauer 17,5 Jahre. Seit 20 Jahren ist damit die Rentenbezugsdauer bei den Männern um fast vier Jahre und bei den Frauen um dreieinhalb Jahre gestiegen.

Auch zwischen den alten und den neuen Bundesländern gibt es einen deutlichen Unterschied. So beziehen die Ostdeutschen im Schnitt 20,5 Jahre eine gesetzliche Alters- oder Erwerbsminderungsrente, während es im Westen nur 19,4 Jahre sind. Dabei ist der Rentenbezug bei westdeutschen Männern mit 17,1 Jahren fast ein Jahr länger als bei ihren Geschlechtsgenossen aus dem Osten.

Genau umgekehrt verhält es sich bei den Frauen: Hier beziehen ostdeutsche Frauen fast drei Jahre länger eine Rente als die westdeutschen. Die Zunahme in den letzten zwei Jahrzehnten war bei den Männern aus den neuen Bundesländern mit 4,8 Jahren größer als bei den ostdeutschen Frauen mit 4,3 Jahren. Die Steigerungen im Westen waren mit 3,7 Jahren (Männer) und 3,4 Jahren (Frauen) um jeweils rund ein Jahr niedriger.

Die Lebenserwartung der Rentenbezieher steigt weiter

Dementsprechend sind auch die Unterschiede, ab welchem Alter die Rentenbezieher keine Rente mehr bezogen haben beziehungsweise in welchem Alter sie verstorben sind und deswegen der Rentenbezug endete, gestiegen: Ostdeutsche Rentenbezieher wurden 2015 im Durchschnitt 78,9 Jahre (Männer 75,8 Jahre – Frauen 81,8 Jahre), Westdeutsche hingegen 79,6 Jahre (Männer 77,3 Jahre – Frauen 82,0 Jahre) alt.

In Deutschland insgesamt wurden die Rentenbezieher 2015 durchschnittlich 79,5 Jahre alt – im Detail: Männer 77,0 Jahre und Frauen 82,0 Jahre. 20 Jahre zuvor betrug das durchschnittliche Alter der Rentenbezieher beim Ableben beziehungsweise Rentenwegfall noch 75,3 Jahre, also mehr als vier Jahre weniger. Grundsätzlich gilt: Wer länger lebt, kann auch mit einer längeren Rentendauer rechnen und braucht länger ein entsprechendes Alterseinkommen, um den eigenen Ruhestand sorgenfrei genießen zu können.

Für den Einzelnen ist es daher wichtig, schon frühzeitig an eine finanzielle Absicherung für das Alter zu denken, denn die gesetzliche Rentenhöhe beträgt in der Regel nicht einmal die Hälfte des bisherigen Erwerbseinkommens, wie es vor dem Rentenbezug war. Selbst wer derzeit keinen finanziellen Spielraum dafür sieht, erfährt durch die Beratung eines Versicherungsfachmanns oftmals von Absicherungslösungen, teils sogar mit staatlicher Förderung, auf die er ohne eine gründliche Analyse nicht gekommen wäre.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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