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Rau­chen ver­kürzt die Le­bens­er­war­tung er­heb­lich

26.09.2016

Rauchen ist ungesund, das wissen eigentlich alle. Im Durchschnitt verkürzt es das Leben um einige Jahre. Dennoch ist es nicht einfach, damit aufzuhören. Wie es dennoch gelingen kann, zeigen diverse Hilfsangebote im Internet.

(verpd) Wenn ein Mann mehr als zehn Zigaretten pro Tag raucht, so verliert er 9,4 Jahre an Lebenserwartung. Bei einer Frau sind es 7,3 Jahre. Weniger rauchen ist auch keine Lösung, denn selbst bei einem moderaten Konsum von weniger als zehn Zigaretten pro Tag verringert sich die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern um etwa fünf Jahre. Das haben Epidemiologen des Deutschen Krebsforschungszentrums errechnet. Es lohnt sich also, mit dem Rauchen aufzuhören – abgesehen davon, dass das Rauchen ein kleines Vermögen kostet.

Jedes Jahr sterben nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hierzulande über 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Hinzu kommen noch einmal rund 3.300 Menschen, die an den Folgen des Passivrauchens versterben. Außerdem erkrankt nach Schätzungen jeder fünfte Raucher an der unheilbaren Atemwegserkrankung COPD. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben Raucher außerdem ein höheres Risiko, an einem Atemwegs-, Herzkreislauf- und Krebsleiden zu erkranken.

So sind ein Drittel aller Herzinfarkte und 25 bis 30 Prozent aller Krebstodesfälle auf das Rauchen zurückzuführen. Damit ist der Tabakkonsum das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Hinzu kommt, dass Rauchen auch ausgesprochen teuer ist. Wer 20 Zigaretten am Tag konsumiert, zahlt hierfür je nach Marke rund sechs Euro. Das sind im Monat etwa 190 Euro beziehungsweise fast 2.200 Euro im Jahr.

Gesundheitliche Auswirkungen eines Rauchstopps

Es gibt also mehr als genug Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören beziehungsweise gar nicht damit anzufangen. Apropos nicht anfangen: Die Zahl der Jugendlichen, die rauchen, geht seit Jahren zurück, wie dem aktuellen Drogenbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zu entnehmen ist.

Bereits 20 Minuten nach der letzten Zigarette sind die Auswirkungen nachweisbar, so die Experten der BZgA. Puls und Blutdruck gehen auf normale Werte zurück. Nach zwölf Stunden werden die Organe wieder besser mit Sauerstoff versorgt, denn der Kohlenmonoxidspiegel im Blut sinkt. Das bedeutet: Die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert sich. Nach einigen Wochen stabilisiert sich der Kreislauf und die Lungenfunktion verbessert sich ebenfalls. Hustenanfälle und Kurzatmigkeit gehen zurück.

Bereits nach einem Jahr reduziert sich das Risiko für eine koronare Herzkrankheit und zwar auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden. Nach zwei bis fünf Jahren kann zudem das Schlaganfallrisiko auf das Niveau eines Nichtrauchers sinken. Zehn Jahre, nachdem man mit dem Rauchen aufgehört hat, ist das Lungenkrebsrisiko um die Hälfte kleiner als bei einem Raucher und nach 15 Jahren ohne Rauchen ist das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen, auf dem gleichen Niveau wie eines Nichtrauchers.

Unterstützung beim Aufhören

Wer mit dem Rauchen aufhören will, findet entsprechende Beratungsangebote und Entwöhnungshilfen unter anderem bei Ärzten, Krankenkassen, privaten Krankenversicherern sowie von diversen anderen Anbietern. Das Institut für Therapieforschung bietet mit Förderung durch die BZgA beispielsweise das Gruppenangebot „Rauchfrei-Programm“ bundesweit an. Dieses Programm wird durch Ärzte, Psychologen, Kliniken oder andere zertifizierte Kursleiter durchgeführt.

In einem speziellen Internetangebot der BZgA gibt es einen kostenlosen internetbasierten Raucherentwöhnungs-Kurs mit Tipps und Empfehlungen, der für einen Zeitraum von mindestens 21 Tagen angelegt ist. Hier unterstützen ehrenamtliche Mentoren jene Raucher, die aufhören wollen. Bei den Mentoren handelt es sich um ehemalige Raucher, die aufgehört haben und die beispielsweise im Forum und im Chat mit ihren Erfahrungen weiterhelfen. Auch die kostenlos herunterladbare Broschüre „Ja ich will aufhören“ sowie andere Ratgeber des BZgA können hilfreich sein.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat Tipps als herunterladbare PDF-Datei zusammengestellt, wie ein Rauchstopp gelingt, und bietet zudem diverse Broschüren zum Thema an. Online gibt es außerdem eine Datenbank vom DKFZ, die entsprechende Programme und Kurse auflistet.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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