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Impflücken ver­meiden

23.05.2016

Viele vergessen immer noch wichtige Erst- oder auch Auffrischimpfungen, was sich für den Einzelnen, aber auch für die Gesamtheit der Bevölkerung negativ auswirken kann.

(verpd) Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit gehören Impfungen zu den wichtigsten und wirksamsten Schutzmaßnahmen gegen diverse schwere bis hin zu tödlich verlaufenden Krankheiten. Eine Umfrage ergab jedoch, dass die Mehrheit ihren Impfstatus nicht regelmäßig überprüft.

Schutzimpfungen schützen nicht nur den Geimpften vor bestimmten Krankheiten, sondern sorgen auch dafür, dass Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, ein reduziertes Ansteckungsrisiko haben.

Die Ständige Impfkommission (STIKO), ein unabhängiges Expertengremium, dessen Mitglieder vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) berufen werden, veröffentlicht jährlich eine Übersicht aller in Deutschland empfohlenen Impfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dieser sogenannte Impfkalender ist online unter www.impfen-info.de, einem Webauftritt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) abrufbar.

Individueller Schutz

Für den individuellen Schutz ist es wichtig, dass alle zur Immunisierung von der STIKO empfohlenen Impfungen durchgeführt werden. Während beispielsweise für den Schutz vor manchen Krankheiten wie Masern und Röteln nur wenige Impfungen ausreichen, ist bei anderen wie Tetanus und Diphtherie eine regelmäßige Impfauffrischung zum Beispiel alle zehn Jahre notwendig.

Ob ein ausreichender Versicherungsschutz besteht, kann im Impfpass zusammen mit dem Impfkalender nachgeprüft oder beim Arzt erfragt werden. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts INSA im Auftrag des Verbandes der Privaten Krankenversicherungen überprüfen jedoch nur 43 Prozent regelmäßig, ob sie ihre Impfungen auffrischen müssen. Bei den bis 34-Jährigen ist es sogar nur jeder Dritte.

Vorbeugung für die Allgemeinheit

Wenn jemand unter bestimmten Krankheiten wie einer akuten Grippe, einem Immundefekt oder einer sonstigen schweren Erkrankung zum Beispiel Rheuma, leidet oder schwanger ist, wird von ärztlicher Seite häufig von einer Impfung abgeraten. Damit aber auch diese Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, gegen Krankheiten, die mit Schutzimpfungen zu verhindern sind, geschützt sind, müssen dauerhaft 95 Prozent der Bevölkerung entsprechend geimpft sein.

Nach Angaben des BZgA treten beispielsweise Masern in Nord- und Südamerika aufgrund einer hohen Impfquote so selten auf, dass diese Regionen als masernfrei gelten. Anders in Deutschland. Hier kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu regionalen Masernausbrüchen, die häufig nicht nur Kinder betrafen. Die Gründe dafür: Zum einen wurde früher nicht gegen Masern geimpft, zum anderen lassen zwar viele Eltern ihr Kind einmal gegen Masern impfen, doch die notwendige zweite Impfung wird häufig vergessen.

Weitere Informations-Möglichkeiten

Bei jedem fünften Masernfall, insbesondere bei Jugendlichen und Erwachsenen, kommt es nach Angaben von Gesundheitsexperten zu Komplikationen, wie Infektionen des Kehlkopfes und Luftröhre sowie zu Mittelohr- oder Lungenentzündungen. Eine Gehirnentzündung tritt bei einem von 1.000 Masernfällen auf – knapp 20 bis 30 Prozent der Betroffenen erleiden dadurch dauerhafte Schäden wie geistige Behinderungen oder Lähmungen, zehn bis 20 Prozent sterben daran.

Wer sich aus gesundheitlichen Gründen nicht sicher ist, ob er sich impfen lassen kann, sollte sich vorher von einem Arzt beraten lassen. Die Kosten aller von der STIKO empfohlenen Schutzimpfungen werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wer privat krankenversichert ist, erhält je nach Vereinbarung auch andere Impfungen, zum Beispiel Impfungen, die bei Reisen in ferne Länder empfohlen werden, kostenlos. Detaillierte Informationen zum Thema Impfen bietet der Webauftritt www.impfen-info.de der BZgA und das Webportal des Robert-Koch-Instituts.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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