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Rund 25.000 Blitz- und Über­spannungs­schäden pro Monat

04.09.2017

Jedes Jahr verursachen Blitze und Überspannungen hierzulande Schäden in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro an Häusern und Hausrat. Es gibt jedoch Lösungen, mit denen sich die finanziellen Folgen absichern lassen.

(verpd) Letztes Jahr ersetzten die deutschen Hausrat- und Wohngebäudeversicherer ihren Kunden die Schäden, die durch rund 300.000 Blitzeinschläge und Überspannungen verursacht wurden. Damit ist zwar die Anzahl derartiger Schadenereignisse im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, doch die durchschnittliche Höhe je Schaden hat einen neuen Rekordwert erreicht.

Die Zahl der Blitzeinschläge in Deutschland ist insgesamt im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Laut einer Analyse des Blitz-Informationsdienstes (BLIDS) der Siemens AG hat sich die Zahl der Blitzeinschläge 2016 in Deutschland um rund ein Viertel von 550.000 auf knapp 432.000 reduziert. Dementsprechend sind auch die Anzahl und die Höhe der dabei verursachten Schäden zurückgegangen.

2016 haben die deutschen Hausrat- und Wohngebäudeversicherer nach vorläufigen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) für etwa 300.000 Schäden durch Blitzschlag und Überspannung rund 210 Millionen Euro an Versicherungsleistungen an ihre Kunden ausgezahlt. Insgesamt hat sich die Anzahl der versicherten Blitz- und Überspannungsschäden von 2016 im Vergleich zu 2015 um rund 14,3 Prozent reduziert und die verursachte Gesamtschadenhöhe ist um 12,5 Prozent zurückgegangen.

Durchschnittsschaden steigt auf Rekordhoch

Da die Zahl der versicherten Schäden im vergangenen Jahr stärker zurückging als die Summe der ausgezahlten Versicherungsleistungen, erhöhte sich der Schadendurchschnitt auf einen neuen Rekordwert. Im Schnitt hat die Assekuranz 2016 etwa 700 Euro pro versicherten Blitz- beziehungsweise Überspannungsschaden bezahlt, das sind rund fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf Zehnjahressicht hat sich der Wert sogar um über ein Drittel erhöht.

Als einen der Gründe für den rapiden Anstieg hat der GDV ausgemacht, dass mittlerweile fast die Hälfte der Blitz- und Überspannungsschäden an Gebäuden registriert wird. „Das liegt vermutlich an der zunehmend genutzten Gebäudetechnik, die von der Wohngebäudeversicherung gedeckt ist – wie etwa Heizungs- oder Jalousiensteuerungen“, hebt der GDV hervor.

Die häufigste Schadenursache sind nach Angaben des GDV vor allem die indirekten Überspannungsschäden, also die Schäden, die entstehen, wenn der Blitz in unmittelbarer Umgebung einer Wohnung einschlägt und es dadurch zu Überspannungen in Strom- und Datennetzen kommt. Die Überspannungsschäden kommen mit rund 80 Prozent auf den größten Anteil. Die Schadenzahl durch direkte Blitzeinschläge ist folglich zwar geringer, doch die Schadenhöhe kann auch hier immens sein, zum Beispiel, wenn ein direkter Blitzeinschlag zu einem Brand führt.

Damit der Versicherungsschutz ausreichend ist

Die finanziellen Folgen von Blitz- und Überspannungsschäden lassen sich jedoch mit den richtigen Versicherungspolicen abdecken. In der Hausrat- und Gebäudeversicherung sind Blitzschäden in der Regel grundsätzlich mitversichert. Dagegen sind reine Überspannungsschäden oftmals nur versichert, wenn dies ausdrücklich im jeweiligen Versicherungsvertrag – teils gegen Aufpreis – miteingeschlossen wurde.

Zudem ist eine regelmäßige Kontrolle, ob die vereinbarte Versicherungssumme auch dem tatsächlichen Versicherungswert entspricht, wichtig. Denn neue Anschaffungen oder der Ersatz bestehender elektrischer Anlagen durch höherwertige Geräte erhöhen auch den Versicherungswert. In dem Fall sollte auch die Versicherungssumme entsprechend angepasst werden.

Ist der Versicherungswert nämlich höher als die Versicherungssumme, kommt es zu einer sogenannten Unterversicherung, das heißt, es besteht nur noch ein anteiliger Schadenersatzanspruch. Ist die Gesamt-Versicherungssumme zum Beispiel um 30 Prozent geringer als der Gesamtwert, kann die Schadensleistung um 30 Prozent der tatsächlichen Schadensumme gekürzt werden.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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