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Die Le­bens­er­war­tung steigt wei­ter

03.07.2017

Die Bundesbürger werden immer älter. Jetzt hat das Statistische Bundesamt neue Zahlen bekannt gegeben, wie hoch die Lebenserwartung der 2017 geborenen Deutschen bei Geburt und in bestimmten Lebensaltern aus statistischer Sicht ist.

(verpd) Im Jahr 2017 neugeborene Jungen haben eine statistische Lebenserwartung von 84 bis fast 90 Jahren, neugeborene Mädchen von 88 bis rund 93 Jahren. Dies zeigen die kürzlich vorgelegten Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

2017 geborene Jungen können damit rechnen, im Schnitt 84,3 Jahre alt zu werden. Für Mädchen liegt der Wert nach den jüngst vom Statistischen Bundesamt (Destatis) vorgelegten Modellrechnungen für die sogenannte Kohortensterbetafeln der Geburtsjahrgänge von 1871 bis 2017 bei 88,2 Jahren. Der Sterbetafel liegen Modellrechnungen für zwei Varianten zugrunde.

Variante 1 basiert auf einer Kombination aus dem langfristigen Sterblichkeitstrend seit 1871 und dem kurzfristigen Sterblichkeitstrend seit 1971 bis zum Jahr 2060. Die Variante 2 beleuchtet den kurzfristigen Sterblichkeitstrend seit 1971 über den gesamten Vorausschätzungs-Zeitraum hinweg. Laut Variante 2 können im Jahr 2017 geborene Jungen damit rechnen, 89,8 Jahre alt zu werden. Bei den Mädchen sind es sogar 92,9 Jahre.

Unterschiedliche Sterbetafeln

Es gibt unterschiedliche Sterbetafelarten: Die Periodensterbetafel bildet die durchschnittliche Lebenserwartung der gesamten Bevölkerung während bestimmter Kalenderjahre ab und beruht auf der Zahl der Gestorbenen und der Bevölkerung in diesem Zeitraum (Querschnittsbetrachtung). Bei der Kohortensterbetafel handelt es sich dagegen um eine Längsschnittbetrachtung.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) erklärt: „Bei einer solchen Längsschnittbetrachtung werden alle Personen des Geburtsjahrgangs (Kohorte) von der Geburt bis zum Tod betrachtet, sodass prinzipiell bekannt ist, wie viele Personen in jedem Jahr leben. Eine solche Kohortensterbetafel zeigt damit den spezifischen Sterblichkeitsverlauf und die Lebenserwartung eines Geburtsjahrgangs auf.“ Hierfür ist eine vollständige Beobachtungsreihe aller Altersjahre des entsprechenden Geburtsjahrgangs notwendig.

Destatis betont zudem: „Kohortensterbetafeln sind als Modellrechnung anzusehen, weil einerseits bei älteren Geburtsjahrgängen Datenlücken geschlossen und Gebietsveränderungen berücksichtigt werden müssen.“ Zudem seien Schätzungen zur Sterblichkeit der Geburtsjahrgänge notwendig, deren Angehörige noch leben. Mit den Kohortensterbetafeln könne somit der Frage nachgegangen werden, welche durchschnittliche Lebenserwartung einzelne Geburtsjahrgänge unter Berücksichtigung der möglichen künftigen Entwicklung der Sterblichkeit erreichen könnten.

Fernere Lebenserwartung

Der aktuell von Destatis veröffentlichten Kohortensterbetafel zufolge, haben in 2017 geborene Jungen im Alter von 20 Jahren noch eine sogenannte fernere Lebenserwartung von 64,7 nach Variante 1 beziehungsweise 70,2 Jahren nach Variante 2. Sie werden also im Schnitt zwischen fast 85 bis über 90 Jahre alt.

Wenn die in 2017 geborenen Jungen 65 Jahre alt sind, beträgt die fernere Lebenserwartung je nach Variante 22,1 beziehungsweise 27,1 Jahre. Dies bedeutet, dass sie durchschnittlich über 87 beziehungsweise über 92 Jahre alt werden.

In 2017 geborene Mädchen haben im Alter von 20 Jahren eine fernere Lebenserwartung von 68,5 (Variante 1) beziehungsweise 73,2 Jahren (Variante 2). Sie werden also im Schnitt zwischen über 88 bis über 93 Jahre alt. Im Alter von 65 Jahren können 2017 neugeborene Mädchen damit rechnen, noch weitere 24,8 (Variante 1) beziehungsweise 29,3 Jahre (Variante 2) zu leben.

Anstieg seit 2000

Im Vergleich zum Geburtsjahrgang 2000 ist die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Jungen nach Variante 1 um ein halbes Jahr gestiegen, für damals 20-Jährige um 0,3 Jahre. Nach Variante 2 beträgt die Zunahme 2,6 Jahre für Neugeborene, 2,4 Jahre für 20-Jährige und 1,5 Jahre für 65-Jährige.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim weiblichen Geschlecht. So ist die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Mädchen im Vergleich zum Geburtsjahrgang 2000 um 0,4 Jahre gestiegen, für 20-Jährige um 0,2 Jahre.

Die fernere Lebenserwartung im Alter 65 hat sich bei beiden Geschlechtern zwischen 2000 und 2017 nach Variante 1 nicht verändert. Nach Variante 2 liegt die Zunahme bei zwei Jahren für Neugeborene, bei 1,8 Jahren für 20-Jährige und bei 1,4 Jahren für 65-Jährige.

Knapp zwei von drei Jungen (drei von vier Mädchen) werden 90 Jahre

Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hatten vor 100 Jahren geborene Jungen und Mädchen im Schnitt nur eine Lebenserwartung von 55 beziehungsweise 62 Lebensjahren. 65 Jahre alt wurden nur rund 54 Prozent der Männer und 65 Prozent der Frauen.

Von den im Jahr 2017 Geborenen werden voraussichtlich rund 95 Prozent der Männer beziehungsweise 97 Prozent der Frauen das 65. Lebensjahr erleben.

Eine Chance, 90 Jahre alt zu werden, hätten immerhin noch 62 Prozent der 2017 neugeborenen Jungen und 73 Prozent der in diesem Jahr geborenen Mädchen. Das Alter 100 würden dann immerhin noch bis zu 16 Prozent der Männer und bis zu 22 Prozent der Frauen erreichen.

Finanzielle Sicherheit für das Alter

Statistisch gesehen steigt die Lebenserwartung weiter an. Für den Einzelnen bedeutet dies aber auch, dass er mit seinem Einkommen als Rentner länger auskommen muss, sofern man bis zum 67. Lebensjahr in Rente gehen möchte.

Denn wer länger lebt, braucht auch länger Geld, um den eigenen Ruhestand sorgenfrei genießen zu können.

Deshalb ist es für den Einzelnen wichtig, schon frühzeitig an eine finanzielle Absicherung für das Alter zu denken. Selbst wer derzeit keinen finanziellen Spielraum dafür sieht, erfährt durch die Beratung eines Versicherungsfachmanns oftmals von Absicherungslösungen, auf die er ohne eine gründliche Analyse nicht gekommen wäre.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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