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So viele Rad­fah­rer bei Un­fäll­en ver­letzt wie noch nie

10.07.2017

Bei mehr als jedem vierten Verkehrsunfall mit Verletzten oder Getöteten, der sich letztes Jahr in Deutschland ereignete, war mindestens ein Radfahrer beteiligt. Wie Radfahrer ihr Unfallrisiko minimieren können.

(verpd) Letztes Jahr wurden bei Verkehrsunfällen fast 86.100 Personen, die auf einem Fahrrad unterwegs waren, verletzt und mehr als 400 Radfahrer getötet. Wie aus den Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, gab es damit seit Aufzeichnung der Radunfälle im Jahre 1992 in 2016 die bisher meisten Verkehrsopfer unter den Radfahrern. Die statistischen Daten zeigen zudem, was die Hauptgründe für die Radunfälle waren.

Laut einer jüngst veröffentlichten Statistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verunfallten 2016 86.465 Personen, die mit oder auf einem Rad unterwegs waren im Straßenverkehr so schwer, dass sie verletzt oder getötet wurden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um knapp 3,8 Prozent.

Zudem ist es der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnung der entsprechenden Statistik im Jahre 1992. Im Detail wurden letztes Jahr bei 81.272 Radunfällen knapp 86.057 Radfahrer oder -mitfahrer verletzt und 408 Personen, die auf dem Rad saßen, getötet.

Die Hauptgründe für schwere Radunfälle

Bei zwei Dritteln aller Radunfälle beziehungsweise bei 53.870 Unfällen wurde ein Fehlverhalten der beteiligten Radfahrer festgestellt. Das häufigste Fehlverhalten, nämlich bei über 11.800 Unfällen, war die regelwidrige Straßenbenutzung durch Radfahrer – sie fuhren beispielsweise auf dem Fußweg oder entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung.

Jeweils knapp 5.200 Radfahrer, die in einen Unfall verwickelt waren, missachteten die Vorfahrt oder wendeten beziehungsweise bogen ab, ohne darauf zu achten, ob sie damit andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Zudem fuhren rund 4.300 Personen mit einer der Verkehrssituation nicht angepassten Geschwindigkeit. Die gleiche Anzahl an Radfahrern benutzten das Rad, obwohl sie nicht verkehrstüchtig waren. Alleine davon waren knapp 3.600 Radler alkoholisiert unterwegs.

Bei jedem fünften Radunfall mit Personenschaden war kein anderer Verkehrsteilnehmer selbst beteiligt. Gründe für solche Radunfälle sind überwiegend Fahrfehler des Radlers wie eine für die Straßenverhältnisse überhöhte Geschwindigkeit. Doch auch technische Mängel am Rad können zu Stürzen führen. Die Statistik zeigt: Wer als Radfahrer sicher ankommen möchte, sollte zum einen nur mit einem funktionstüchtigen Fahrrad unterwegs sein und zum anderen die Verkehrsregeln beachten sowie insgesamt umsichtig fahren.

Wie Radler ihr Unfallrisiko minimieren können

Weitere konkrete Ratschläge und diverse Broschüren, wie Radfahrer ihr Unfallrisiko minimieren können, sind in den Webportalen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC) abrufbar. Auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. stellt zum Thema die downloadbare Broschüre „Sicher Rad fahren – mit und ohne Elektroantrieb“ zu Verfügung.

Der ADFC rät Radfahrern unter anderem, nach außen selbstbewusst, innerlich aber defensiv zu fahren und klar erkennbare Handzeichen beim Abbiegen zu geben. Wichtig sei es auch, den Blickkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmern zu suchen sowie Abstand zu halten und sich Sicherheitszonen zu verschaffen.

Nach Angaben der UDV werden Radfahrer zum Beispiel häufig von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen. Radfahrer sollten daher besonders auf abbiegende Kraftfahrzeuge achten, da ein Radler hier schnell in den toten Winkel gerät. Zudem hilft eine kontrastreiche Kleidung, am besten mit reflektierenden Elementen, sowie reflektierende Streifen auf dem Rad, um nicht übersehen zu werden. Übrigens: Das Tragen eines Fahrradhelms reduziert laut Studien bei einem Unfall deutlich das Risiko, schwer oder gar tödlich verletzt zu werden.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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