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2016: Krank­mel­dun­gen und Fehl­zei­ten stei­gen

22.08.2016

Wie eine gesetzliche Krankenkasse meldete, waren anteilig im ersten halben Jahr 2016 mehr Arbeitnehmer krankgeschrieben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Krankheitsdauer pro Krankheitsfall hat zugenommen. Insbesondere drei Krankheitsarten trugen dazu bei.

(verpd) Wie die DAK-Gesundheit, eine gesetzliche Krankenkasse, meldete, stieg der durchschnittliche Krankenstand im ersten Halbjahr 2016 zu den ersten sechs Monaten in 2015 von 4,1 Prozent auf 4,4 Prozent. Das bedeutet, von Januar bis einschließlich Juni waren von 1.000 Erwerbstätigen im Durchschnitt pro Tag 44 Beschäftigte und damit drei Beschäftigte mehr als im Vergleichszeitraum 2015 krankgeschrieben. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit pro Krankschreibung ist um 5,1 Prozent gestiegen.

Laut der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit waren im ersten Halbjahr 2016 37 Prozent der Erwerbstätigen, das ist mehr als jeder dritte Berufstätige, mindestens einmal krankgeschrieben. Zudem hat sich die Dauer der Krankschreibung von 11,7 Krankheitstagen pro Erkrankung auf 12,3 Tage, das ist ein Plus von 5,1 Prozent, erhöht. Damit stieg der Krankenstand von 4,1 Prozent im ersten Halbjahr 2015 auf 4,4 Prozent im Vergleichszeitraum 2016 an.

Dies ergab die Auswertung der Iges Institut GmbH, die die Daten der rund 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet hat.

Welche Krankheiten die meisten Krankschreibungen verursachten

Laut DAK-Gesundheit wurde die Hälfte aller Fehltage durch folgende drei Krankheitsarten verursacht: Mehr als jeder fünfte Fehltag, konkret 21,7 Prozent, ist darauf zurückzuführen, dass Beschäftigte wegen einer Muskel-Skelett-Erkrankung krankgeschrieben waren.

17,4 Prozent der Fehlzeiten wurden durch Erkrankungen am Atmungssystem verursacht und 15,9 Prozent aller Krankheitstage wegen psychischer Leiden.

Die weiteren sieben häufigsten Diagnosen, die zu Fehlzeiten führten, waren: Verletzungen und Vergiftungen (11,6 Prozent aller Fehlzeiten), Krankheiten des Verdauungssystem (5,1 Prozent aller Fehlzeiten), Infektionen (4,6 Prozent aller Fehlzeiten), Neubildungen/Krebs (4,3 Prozent aller Fehlzeiten), Erkrankungen des Nervensystems, der Augen oder Ohren (4,2 Prozent aller Fehlzeiten), Kreislauferkrankungen (4,1 Prozent aller Fehlzeiten) und unspezifische Symptome (3,9 Prozent aller Fehlzeiten).

Besonders hohe Fehlzeiten wegen psychischer Leiden

Insgesamt wurden 15 Prozent weniger Beschäftigte wegen grippaler Infekte und Grippeerkrankungen, die unter die Erkrankungen des Atmungssystems fallen, und knapp ein Prozent weniger wegen Infektionen im ersten Halbjahr 2016 krankgeschrieben als in den ersten sechs Monaten 2015.

Im Gegensatz dazu gab es einen Anstieg des Krankenstandes aufgrund Muskel-Skelett-Erkrankungen (plus fünf Prozent), psychischer Leiden (plus sechs Prozent) sowie Verletzungen und Vergiftungen (plus sechs Prozent). Bei allen anderen Diagnosen ist der prozentuale Anteil am Krankenstand im Vergleichszeitraum gleich geblieben.

Der vergleichsweise hohe Krankenstand ist laut DAK-Gesundheit vor allem dem Anstieg bei den Fehltagen aufgrund psychischer Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen geschuldet. Insgesamt verursachten diese Diagnosen im Vergleichszeitraum des ersten Halbjahres 2015 zu 2016 jeweils 13 Prozent mehr Fehltage. Im Durchschnitt waren Beschäftigte, die wegen psychischer Beschwerden fehlten, mit 35 Krankheitstagen pro Krankheitsfall sogar länger krankgeschrieben als Krebskranke – hier lag die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Krankheitsfall bei 32 Tagen.

Ergänzungsschutz für gesetzliche Krankenversicherte

Übrigens: Wer bis auf Weiteres gesetzlich krankenversicherungs-pflichtig bleiben möchte oder muss, kann von den besseren Leistungen einer privaten Krankenzusatz-Versicherung profitieren, wenn er eine entsprechende private Krankenzusatz-Versicherung abgeschlossen hat. Diese werden für den stationären und den ambulanten Bereich sowie für Behandlungen beim Zahnarzt von privaten Krankenversicherern als Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung angeboten.

Eine private Krankenzusatz-Police bietet je nach Vertragsvereinbarung zum Beispiel eine freie Wahl zwischen Heilpraktikern oder Ärzten mit oder ohne Kassenzulassung oder eine Krankenhaus-Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer mit Chefarztbehandlung.

Je nach Leistungsvereinbarung ist auch die Übernahme von Mehrkosten für Medikamente, Behandlungen und Hilfsmittel wie Brillen oder Hörgeräte, welche die gesetzliche Krankenkasse teilweise oder gar nicht zahlt, möglich. Mit einer privaten Krankentagegeld-Versicherung lässt sich zudem eine Einkommenslücke im Krankheitsfall schließen, die dadurch entsteht, dass das gesetzliche Krankengeld nur zum Teil und bei einem hohen Verdienst, zudem nicht vom gesamten Gehalt berechnet wird.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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