Open Nav Beratung anfordern

Wie Hobby­gärtner un­fall­frei bleiben

23.05.2016

Vom Rasen mähen über Hecken schneiden bis hin zum Äste stutzen, jedes Jahr betätigen sich hierzulande viele als Hobbygärtner. Experten erklären, worauf man bei solchen Arbeiten achten sollte, um keinen Unfall zu erleiden.

(verpd) Gartenarbeit bedeutet für viele Spaß und Erholung, andere übernehmen die im Garten anfallenden Arbeiten auch aus Kostengründen selbst. Doch das Unfallrisiko darf nicht unterschätzt werden. Jedes Jahr verunfallen rund 200.000 Personen hierzulande bei der Arbeit im Garten.

Im Garten zu arbeiten ist alles andere als eine ungefährliche Angelegenheit. Laut dem Deutschen Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V. (DSH) verunfallen jedes Jahr nach den Ermittlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin rund 200.000 Menschen dabei so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden müssen.

Die DSH hat daher zusammen mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) die Broschüre „Den Garten genießen – Sicher gärtnern“ herausgebracht, die zeigt, welche Unfallgefahren im Garten und bei der Gartenarbeit gegeben sind und wie sie sich vermeiden lassen. Der 60-seitige Ratgeber kann kostenlos im Webauftritt der DSH heruntergeladen werden.

Die häufigsten Unfallursachen bei der Gartenarbeit

Die Ursache vieler Gartenunfälle sind häufig der falsche, unvorsichtige oder unsachgemäße Umgang mit Arbeitsmaschinen, Werkzeugen und Steighilfen sowie Leichtsinn und Unachtsamkeit bei der Arbeit, aber auch der Verzicht auf eine sinnvolle Schutzausrüstung.

Sicherheitsexperten empfehlen bei der Gartenarbeit lange Hosen, Handschuhe und festes Schuhwerk mit griffigem Profil zu tragen. Auch bei großer Hitze sollte man beispielsweise den Rasen nie barfuß oder mit offenen Schuhen und Badehose mähen. Nicht nur für Schneidarbeiten an Bäumen und Sträuchern ist eine Schutzbrille, die die Augen vor Funken oder Holzspänen schützt, sinnvoll.

Knochenbrüche gehören neben Schnittwunden zu den häufigsten Verletzungen bei Gartenarbeiten. Die Hauptunfallursache von Knochenbrüchen sind Stürze von der Leiter oder von hohen Bäumen. Vor allem bei älteren Leitern besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie seitlich umkippen oder der Nutzer abrutscht beziehungsweise durch eine morsche Holzsprosse durchbricht.

Sicheres Arbeiten in luftiger Höhe

Die Sicherheitsexperten empfehlen daher Leitern, die rutschhemmende Sprossen, Gummifüße als Abrutschsicherung auf glatten Böden, oder für Arbeiten auf Gras oder erdigem Grund eine Stahlspitze haben. In der Broschüre des DSH wird unter anderem darauf hingewiesen, dass man auf einer herkömmlichen Leiter grundsätzlich nicht mit einer Heckenschere arbeiten darf, um beispielsweise eine höhere Hecke zu schneiden.

Alternativ schlagen die Experten des DSH ein Behelfsgerüst, das aus zwei Leiterteilen mit Traversen und einem einhängbaren Zwischenpodest besteht, vor. Spezielle Obstbaumleitern sorgen wiederum bei der Pflege und der Ernte von Obstbäumen für ein sicheres Arbeiten in luftiger Höhe.

Weitere Hinweise für sichere Steighilfen bietet der 48-seitige Ratgeber „Leitern“, der kostenlos im Webauftritt Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau heruntergeladen werden kann.

Schwere Verletzungen durch Rasenmäher und andere Geräte

Besonders schwere Verletzungen passieren häufig mit motorisierten oder elektrisch angetriebenen Geräten wie Rasenmäher, Motorsägen, Heckenscheren und Holzspaltern. Viele Unfälle lassen sich jedoch durch einfache Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen verhindern.

So sollte immer die Bedienungsanleitung beachtet werden. Hier kann unter anderem nachgelesen werden, wie man eine Maschine richtig bedient, aber auch welche persönliche Schutzausrüstung wie Schutzbrille, Handschuhe und/oder Sicherheitsschuhe dafür notwendig ist. Zudem gibt es Hinweise, wann und welche Wartungen an einem Arbeitsgerät durchgeführt werden sollen und ob diese Arbeiten vom Hobbygärtner selbst erledigt werden können oder vom Fachmann auszuführen sind.

Ein Hobbygärtner sollte beispielsweise einen motorbetriebenen Rasenmäher unbedingt ausschalten, bevor er den Grasfangkorb entleert, die Mähmesser reinigt oder sonstige Wartungsarbeiten daran durchführt. Wer einen Hang zu mähen hat, sollte den Rasenmäher immer parallel zur Steigung führen und nicht senkrecht hinauf oder hinunter, anderenfalls könnte der Mäher leicht ausrutschen und über die Füße des Hobbygärtners anstatt über den Rasen fahren.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

zurück