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Geburten­zahl er­reicht höchs­ten Stand seit dem Jahr 2000

11.07.2016

Das Statistische Bundesamt hat vorläufige Daten zur Entwicklung der Geburten- und Sterbefälle für das vergangene Jahr veröffentlicht. Wie sich das Geburtendefizit entwickelt hat.

(verpd) Nach vorläufigen Destatis-Zahlen ist die Zahl der Lebendgeburten 2015 um über drei Prozent auf gut 737.630 gestiegen. Das sind so viele wie seit 2000 nicht mehr. Gleichzeitig gab es mit über 925.200 Sterbefällen die höchste Zahl nach 1985. Die Geburtenrate reichte daher auch 2015 nicht aus, um die Zahl der Sterbefälle auszugleichen. Wegen der starken Zuwanderung dürfte die Bevölkerung dennoch um knapp eine Million Menschen zugenommen haben.

2015 hat die Zahl der Lebendgeborenen mit 737.630 Babys den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 – damals waren es 766.999 Säuglinge – erreicht. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) vor Kurzem im Rahmen der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen zu den Geburts- und Sterbefällen 2015 mit.

Bereits 2014 war die Zahl der Lebendgeborenen mit 714.927 wieder über der Marke von 700.000 gestiegen. Die Geburtenzahl nahm im 2015 weiter um rund 22.700 Neugeborene oder 3,2 Prozent auf 737.630 zu. 1990 hatte die Geburtenzahl sogar noch bei 905.675 gelegen.

Zahl der Neugeborenen stieg 2015 um 3,2 Prozent

Letztes Jahr gab es aber zugleich auch 925.239 Sterbefällen, das ist der bisher höchste Wert in Deutschland seit 1986 – damals waren es 925.426. 2015 sind fast 57.000 beziehungsweise 6,6 Prozent mehr gestorben als im Jahr zuvor. Damit sind in 2015 187.609 Personen mehr verstorben als geboren wurden.

2014 wurden 868.356 Sterbefälle und 714.927 Geburten registriert – es wurden also rund 153.000 weniger Menschen geboren, als verstorben sind. Den Angaben zufolge sterben seit dem Jahr 1972 mehr Menschen in Deutschland als geboren werden, das heißt, es besteht schon lange ein Geburtendefizit. Wegen der jetzt schon über mehrere Jahre anhaltenden Zuwanderungswelle nimmt die Bevölkerungszahl insgesamt jedoch weiter zu.

Nach früheren Angaben der Statistiker hatte sich im vergangenen Jahr ein Zuwanderungsgewinn in Rekordhöhe von 1,14 Millionen Personen ergeben, sodass die Bevölkerungszahl um knapp eine Million Menschen zugenommen haben dürfte. Auch wenn die allgemeine Lebenserwartung stetig zunimmt, dürfte nach Angaben von Statistikexperten die zunehmende Alterung der Gesamtbevölkerung dazu führen, dass die Geburtendefizite hoch bleiben.

Rentenniveau wird voraussichtlich weiter sinken

Nach Expertenaussagen wird das künftige gesetzliche Rentenniveau voraussichtlich noch weiter sinken. Ursachen dafür sind unter anderem das andauernde Geburtendefizit und ein dadurch entstehendes zahlenmäßiges Ungleichgewicht zwischen Einzahler und Rentenbezieher sowie die steigende Lebenserwartung, die mit einer längeren Rentendauer einhergeht.

Bereits jetzt erhält ein sogenannter Standardrentner, der die Regelaltersgrenze erreicht und 45 Jahre lang einen Verdienst in Höhe des Durchschnittseinkommens aller gesetzlich Rentenversicherten hatte, weniger als die Hälfte seines bisherigen Einkommens als Altersrente.

Deshalb wird für den Einzelnen eine frühzeitige private Absicherung für das Alter sowie gegen die Risiken Pflegefall und Berufsunfähigkeit immer wichtiger. Auch wer glaubt, aktuell keine finanziellen Mittel dafür zur Verfügung zu haben, sollte sich diesbezüglich von einem Versicherungsfachmann beraten lassen. Viele Möglichkeiten erkennt man oftmals erst durch eine gründliche Expertenanalyse.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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