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Milliarden­schäden durch Na­tur­ka­ta­stro­phen im er­sten Halb­jahr

18.07.2016

Wie eine globale Schadenbilanz für die ersten sechs Monate diesen Jahres belegt, ist die Höhe der Schäden, die durch Naturkatastrophen verursacht wurden, gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 enorm angestiegen. Auch Deutschland war in diesem Jahr schwer betroffen.

(verpd) Weniger Naturkatastrophen-Ereignisse, aber eine weltweit höhere Schadensumme meldet ein Rückversicherer für das erste Halbjahr 2016 im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2015. Allein im Mai und Juni 2016 entstanden in Europa Schäden durch Unwetter in Höhe von 5,4 Milliarden Euro, fast die Hälfte davon in Deutschland.

Nach einer internationalen Schadensbilanz eines Rückversicherers für das erste Halbjahr 2016 gab es weltweit 350 Schäden durch Naturkatastrophen und damit 50 weniger als in der ersten Jahreshälfte 2015. Die Schadenhöhe dieser in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gezählten Schäden belief sich weltweit auf rund 70 Milliarden US-Dollar – umgerechnet circa 63,3 Milliarden Euro. Das ist rund ein Fünftel mehr, als die 400 Schäden im ersten Halbjahr 2015 an Schadenskosten verursachten, damals lag die Schadenhöhe bei 59 Milliarden Dollar (53,3 Milliarden Euro).

Die Gesamtschäden lagen laut Experten über dem inflationsbereinigten Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre (63 Milliarden Dollar; 56,9 Milliarden Euro), aber unter dem der vergangenen zehn Jahre (92 Milliarden US-Dollar; 83,1 Milliarden Euro).

Rund 40 Prozent der Schäden versichert

Von den gesamten Schäden im ersten Halbjahr waren 27 Milliarden Dollar (24,4 Milliarden Euro) durch entsprechende Versicherungspolicen abgedeckt. Im Vorjahr waren bis Juni versicherte Schäden in Höhe von 19 Milliarden Dollar (17,2 Milliarden Euro) registriert worden. Die versicherten Schäden entsprachen der Höhe nach dem inflationsbereinigten Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre und lagen über jenem der vergangenen 30 Jahre, dieser Wert belief sich nämlich auf 15 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 13,8 Milliarden Euro.

Schadentreiber waren nach Angaben des Rückversicherers schwere Erdbeben in Japan und Ecuador, Unwetter in Europa und den USA sowie Waldbrände in Kanada. Schwergewitter mit Hagel, Starkregen und Sturzfluten verursachten in den USA und in Europa Gesamtschäden von mehr als 20 Milliarden US-Dollar (über 18 Milliarden Euro).

Die höchsten Schäden verursachten zwei Erdbeben im April auf Kyushu, der südlichsten der vier japanischen Hauptinseln. Der Gesamtschaden betrug 25 Milliarden Dollar (22,6 Milliarden Euro), wovon 5,9 Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) versichert waren.

Deutschland war stark betroffen

Den Gesamtschaden durch Unwetter in Europa im Mai und Juni wurde mit 5,4 Milliarden Euro beziffert. Davon waren 2,7 Milliarden Euro versichert. Knapp die Hälfte der Schadensumme, nämlich 2,6 Milliarden Euro Gesamt- und 1,2 Milliarden Euro versicherte Schäden, entfiel auf Naturkatastrophen-Schäden in Deutschland.

Das deckt sich mit der Schadenschätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) für die Schäden durch die Sturmtiefs „Elvira“ und „Friederike“ zwischen Ende Mai und Anfang Juni.

Nach Aussagen eines Sprechers des Rückversicherers haben wissenschaftliche Studien ergeben, dass „Starkniederschläge in einzelnen Regionen Europas in den vergangenen Jahrzehnten häufiger geworden sind. So nahmen von 1951 bis 2010 Starkniederschlag-Ereignisse im Frühjahr, die sich früher rechnerisch einmal in 20 Jahren ereigneten, bereits um den Faktor 1,7 zu. Daran dürfte der Klimawandel einen Anteil haben“.

Individuelle Absicherung gegen Naturkatastrophen

Wie die Schadensbilanz zeigt, war nur ein Teil der gesamten Schadensumme, die auf Naturkatastrophen zurückzuführen ist, durch entsprechende Versicherungspolicen finanziell abgesichert. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Privatpersonen, aber auch Unternehmer ihr Hab und Gut absichern können.

Unwetterschäden durch Hagel, Blitz und Sturm am Auto lassen sich beispielsweise durch eine Teilkaskoversicherung absichern. Hausbesitzer, die gegen Schäden an der Immobilie durch Brand, Blitzeinschlag, Sturm und Hagel abgesichert sein möchten, benötigen eine Gebäudeversicherung. Die gleichen Risiken sind zur Absicherung des Hausrates in einer Hausrat-Police oder zum Schutz des Firmeninventars in einer Geschäftsinhalts-Versicherung versichert.

Während Brand-, Sturm- und Hagelschäden üblicherweise in einer Gebäude-, Hausrat- oder auch Geschäftsinhalts-Police versichert sind, sind mögliche Naturkatastrophen wie Überschwemmung, Schneelast, Lawinen, Erdrutsche oder Erdbeben häufig nicht abgedeckt. Doch auch die meisten dieser Gefahren können gegen einen Prämienaufschlag in einen bestehenden Sachversicherungs-Vertrag im Rahmen einer Elementarschaden-Versicherung mitversichert werden. Ein Versicherungsexperte hilft, die individuell sinnvollen Absicherungslösungen zu finden.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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