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Immer mehr Bür­ger gel­ten als ar­muts­ge­fähr­det

04.10.2016

Jeder Sechste war letztes Jahr hierzulande von Armut bedroht. Damit ist der Anteil der armutsgefährdeten Personen in den letzten zehn Jahren weiter angestiegen. Bei einigen Bevölkerungsgruppen ist das Armutsrisiko besonders hoch.

(verpd) Während 2005 noch bei jedem siebten Bürger in Deutschland das Haushaltseinkommen so gering war, dass er als armutsgefährdet galt, war es 2015 bereits jeder sechste, wie die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Besonders gefährdet waren letztes Jahr Minderjährige und Jüngere, aber auch Alleinerziehende sowie Single- und kinderreiche Haushalte.

Wie vor Kurzem das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte, betrug die Armutsgefährdungsquote letztes Jahr 15,7 Prozent. Rund jeder Sechste galt somit 2015 als armutsgefährdet. Vor zehn Jahren, also 2005, waren es noch 14,7 Prozent. Als armutsgefährdet gelten Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren bedarfsgewichteten Einkommens, auch Äquivalenzeinkommen genannt, der Bevölkerung in Privathaushalten auskommen müssen.

Für Deutschland insgesamt betrug diese Armutsgefährdungs-Schwelle für 2015 laut Destatis bei einem Ein-Personen-Haushalt 942 Euro und bei einer Familie mit zwei Erwachsenen und zwei unter 14-jährigen Kindern 1.978 Euro.

Deutliche Unterschiede je nach Altersgruppe

Wie die Statistik zeigt, ist das Armutsrisiko bei Frauen mit 16,3 Prozent etwas größer als bei Männern mit 15,1 Prozent. Überdurchschnittlich hoch ist die Armutsgefährdungsquote bei den unter 18-Jährigen – fast ein Fünftel der Minderjährigen galten als armutsgefährdet.

Noch gravierender war die Lage bei den 18- bis 24-Jährigen – hier war mehr als jeder Vierte von Armut bedroht. Die Senioren ab 65 Jahren hatten eine Armutsgefährdungsquote von 14,6 Prozent und lagen damit über den Werten der 25- bis 49-Jährigen mit 14,2 Prozent und der 50- bis 64-Jährigen mit 13,1 Prozent.

Alleinerziehende besonders von Armut bedroht

Betrachtet man die Haushaltstypen, so sind besonders Alleinerziehende mit einem Kind häufig von Armut bedroht. Insgesamt galten fast 43,8 Prozent dieser Alleinerziehenden als armutsgefährdet.

Ebenfalls eine hohe Armutsgefährdung hatten alleinlebende Singles mit einer Armutsgefährdungsquote von über 26,2 Prozent und kinderreiche Familien, bestehend aus zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern, mit 25,2 Prozent. Alle anderen Haushaltstypen lagen zum Teil deutlich darunter. So betrug die Armutsgefährdungsquote für Paare ohne Kinder oder mit ein oder zwei Kindern zwischen neun bis knapp elf Prozent.

Sicherheit für den Einzelnen

Nicht selten sind bestimmte Lebensumstände und Ereignisse daran schuld, dass Bürger in finanzielle Schwierigkeiten geraten und unter die Armutsgrenze fallen. Solche Armutsfallen sind insbesondere ein Unfall oder eine lange Krankheit, die zur Erwerbsunfähigkeit führt, sowie der Jobverlust, eine Scheidung oder der Tod des Ehepartners, aber auch zu wenig Rente im Alter. Die Versicherungswirtschaft bietet diverse Versicherungsprodukte an, um sich gegen die finanziellen Folgen solcher Ereignisse abzusichern.

Beispielsweise kann sich der Einzelne mithilfe einer Kapitallebens- und/oder einer Rentenversicherung ein finanzielles Polster für Notfälle und/oder für das Alter zulegen. Hauptverdiener können ihre Familie mit einer Risikolebens-Versicherung gegen einen Einkommensausfall durch Tod oder infolge Unfall oder Krankheit absichern. Im Falle einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit müssen Arbeitnehmer oder auch Selbstständige mit einem teilweisen oder gar kompletten Einkommensausfall rechnen. Mit einer Berufsunfähigkeits-Police lässt sich dieses Risiko abfedern.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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