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Geburten­rate in Deutsch­land steigt wei­ter an

24.10.2016

Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Zahlen veröffentlicht, wie viele Kinder pro Frau in der Bundesrepublik geboren werden. 2015 setzte sich demnach der positive Trend der Vorjahre fort. Dennoch sterben immer noch mehr Menschen in Deutschland als hierzulande geboren werden.

(verpd) Im vergangenen Jahr erreichte die sogenannte zusammengefasste Geburtenziffer mit 1,50 Kindern je Frau einen neuen Höchstwert seit 1982. Dazu trugen Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit wesentlich bei, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dennoch gibt es hinsichtlich des Rentenniveaus – die gesetzliche Rentenhöhe ist unter anderem stark von der demografischen Entwicklung der Bevölkerung und damit von der Anzahl der jetzigen und künftigen Erwerbstätigen abhängig – keine Entwarnung.

Statistisch gesehen wurden letztes Jahr je 1.000 Frauen 27 Kinder mehr geboren als noch im Jahr 2014. Der Zuwachs war allerdings nur halb so stark wie von 2013 auf 2014, damals gab es ein Plus von 56 Geburten je 1.000 Frauen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst mitteilte.

Die Geburtenzahl war 2015 mit knapp 740.000 Kindern auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 gestiegen.

Geburtenziffer so hoch wie seit über 30 Jahren nicht mehr

Bei Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit nahm die sogenannte zusammengefasste Geburtenziffer jedoch nur leicht von 1,42 im Jahr 2014 auf 1,43 Kindern in 2015 zu. Bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stieg die Geburtenziffer deutlich von 1,86 Kindern in 2014 auf 1,95 Kinder in 2015 an. Damit hätten ausländische Frauen einen wesentlichen Anteil an dem Anstieg insgesamt gehabt, erklärte Destatis.

Die zusammengefasste Geburtenziffer für 2015 insgesamt gab die Destatis mit 1,5 Kindern je Frau, 2014 waren es noch 1,47 Kinder, an. Diese Geburtenziffer wird laut Destatis zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen und „gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre, wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr“.

Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, ist die Geburtenziffer in Deutschland im vergangenen Jahr zum vierten Mal in Folge gestiegen. Höher als 2015 war die Geburtenziffer laut Destatis zuletzt im Jahr 1982, als auf das heutige Bundesgebiet hochgerechnet 1,51 Kinder je Frau geboren wurden.

Saarländerinnen bekommen die wenigsten Kinder

Auf Ebene der Bundesländer hatten 13 Länder 2015 eine höhere Geburtenziffer als im Jahr zuvor. In Berlin stagnierte sie und in Niedersachsen und Brandenburg ergaben sich sogar Einbußen. Die geringste Geburtenziffer unter allen Bundesländern hatte das Saarland mit 1,38 Kindern pro Frau, 2014 waren es noch 1,35 Kinder je Frau. Die höchste Geburtenziffer wies mit 1,59 Kindern pro Frau Sachsen auf – hier waren es 2014 noch im Durchschnitt 1,57 Kinder.

Das durchschnittliche Alter aller Mütter, die 2015 ein Kind geboren haben, lag bei 31 Jahren und war damit um knapp einen Monat höher als im Jahr zuvor. Bei den ausländischen Müttern sank im gleichen Zeitraum das Alter um etwa drei Monate auf 30 Jahre, bei den deutschen Müttern stieg es um rund zwei Monate auf über 31 Jahre. Im Detail: Statistisch gesehen waren die Mütter, die 2015 ihr erstes Kind bekommen haben, 29 Jahre und sieben Monate alt.

Mütter, die 2015 ihr zweites Kind bekommen haben, waren im Durchschnitt 31 Jahre und fast zehn Monate, und die ihr drittes Kind geboren haben, 33 Jahre alt. Unter demografischen Gesichtspunkten ist der Anstieg der Geburtenzahl zwar erfreulich. Dieser reicht aber nicht aus, um das Geburtendefizit im Vergleich zu den Verstorbenen eines Jahres auch nur annähernd auszugleichen. Im vergangenen Jahr wurden 737.630 Personen geboren, aber 925.239 starben, demnach sind letztes Jahr 187.609 Personen mehr verstorben als geboren wurden.

Keine Entwarnung beim sinkenden Rentenniveau

Da trotz etwas höherer Geburtenrate immer noch mehr Menschen sterben als geboren werden und zudem die Bürger immer älter werden, wird nach Expertenaussagen das künftige gesetzliche Rentenniveau voraussichtlich noch niedriger als bisher sein. Der Grund: Immer weniger Erwerbstätige müssen künftig für immer mehr Rentner und wegen der steigenden Lebenserwartung auch für eine längere Rentendauer aufkommen.

Schon heute erhält ein sogenannter Standardrentner, der die Regelaltersgrenze erreicht und 45 Jahre lang einen Verdienst in Höhe des Durchschnittseinkommens aller gesetzlich Rentenversicherten hatte, weniger als 48 Prozent seines bisherigen Einkommens als gesetzliche Altersrente.

Daher ist für den Einzelnen eine frühzeitige private Absicherung für das Alter wichtig. Auch wer glaubt, aktuell keine finanziellen Mittel dafür zur Verfügung zu haben, sollte sich diesbezüglich von einem Versicherungsfachmann beraten lassen. Viele Möglichkeiten erkennt man oftmals erst durch eine gründliche Expertenanalyse.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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