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Ratingagenturen stufen Generali Leben herab

17.10.2017

Die Einstellung des Neugeschäfts und der Verkauf von Beständen mit klassischen Garantien ist nicht allein ein Befreiungsschlag für Lebensversicherer. Der Run-off birgt auch Risiken.

Fitch hat die Generali Leben im Versicherer-Finanzstärke-Rating auf „BBB+“ von „A-“ herabgestuft. Zugleich hat sie ihre Prognose für das mittelfristig zu erwartende Volumen von Run-offs nach oben korrigiert. Auch bei A.M. Best und Moody verschlechterte sich die Bewertung für die Generali Leben.

Fitch Ratings Inc. rechnet damit, dass sich bis zum Jahr 2022 rund 180 Milliarden Euro deutsche Bestände klassischer Lebensversicherungen im Run-off, also der Abwicklung, befinden werden.

Damit reagiert die Ratingagentur auf die Bekanntgabe Generali Deutschland AG, ihre Tochtergesellschaft Generali Lebensversicherung AG ab dem ersten Quartal 2018 in den Run-Off zu schicken. Dabei wird auch der Verkauf des Portfolios an eine Abwicklungsplattform erwogen.

Höheres Volumen für Abwickler

Die Rater waren bisher von einem Volumen von rund 150 Milliarden Euro ausgegangen. Sie hatten unlängst in ihrem Spezialreport „Run-off Deals in German Life Insurance to Rise“ auf die voraussichtlich steigende Zahl von Run-offs sowie die damit verbundenen höheren Risiken hingewiesen.

Angesichts der Größe des Portfolios der Generali Leben sei damit zu rechnen, dass sich der Gesamtanteil der deutschen Lebensversicherungs-Branche in der Abwicklungsphase durch Dritte von neun Prozent beziehungsweise 90 Milliarden Euro auf 13 Prozent beziehungsweise 130 Milliarden Euro erhöhen werde.

Höhere Risiken

Fitch wendet für Gesellschaften im Run-off die gleichen Ratingmethodik wie für Versicherer, die ihr Geschäft regulär fortführen. Die Entscheidung für einen Run-off kann aber zu Ratingmaßnahmen führen, wird mitgeteilt.

Konkret wurde die Generali Leben in der Kategorie „Insurance Financial Strength Rating“ (IFS-Rating) von „A-“ (stark) auf „BBB+“ herabgestuft. Für die anderen deutschen Generali-Gesellschaften hat Fitch das Rating von „A-“ bestätigt. Der Ausblick für diese Ratings ist stabil. Die Herabstufung wird mit zusätzlichen Risiken begründet, welche das Fehlen des laufenden Franchise für Lebensversicherer im Abwicklungsprozess berge.

Moody's Investors Service, Inc. stufte die Generali Leben nur im Ausblick von „stabil“ auf „negativ“ herunter, während das Rating wie bei den anderen Konzerngesellschaften bei „A3“ blieb. Bei A.M. Best Company, Inc. fiel der Lebensversicherer von „A“ auf „A-“ mit „negativen“ (zuvor: stabilen) Ausblick; die übrigen Konzerngesellschaften haben weiterhin die „A“-Bewertung mit stabilem Ausblick.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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