Open Nav Beratung anfordern

Ver­si­che­rer den­ken ver­stärkt an Per­so­nal­ab­bau

18.07.2017

Die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage zeigt bei den Versicherern eine von der Gesamtwirtschaft deutlich abweichende Beurteilung, was die Beschäftigungssituation betrifft.

In der Assekuranz verstärkte sich der Druck zum Arbeitsplatzabbau. Dies gilt laut der jüngsten Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) vor allem für die Lebensversicherer.

Die deutsche Versicherungswirtschaft beurteilt ihre Geschäftslage derzeit so gut wie lange nicht mehr. Gleiches gilt nach der aktuellen Frühsommer-Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) auch für die Geschäftserwartungen für die nähere Zukunft.

In beiden Bereichen ist die Assekuranz deutlich positiver gestimmt als die Gesamtwirtschaft. Die Umfrage wird drei Mal im Jahr unter jeweils rund 25.000 Unternehmen durchgeführt, darunter auch rund 130 Versicherer.

Insbesondere Lebensversicherer wollen Personal abbauen

Neben der Geschäfts- geht es in der Konjunkturumfrage auch um die Beschäftigungssituation. Über alle befragten Unternehmen hinweg bekundeten 21 Prozent Beschäftigungsabsichten, während bei zwölf Prozent Stellenabbau angedacht ist. Der Saldo von plus neun ist der höchste Wert in den vergangenen fünf Jahren.

Die Versicherungswirtschaft ist von dieser positiven Entwicklung als eine der wenigen Branchen völlig abgekoppelt. Mit einem Saldo von minus 14 ist hier der zweitschlechteste Wert seit 2008 zu beobachten. Noch düsterer sah es nur zu Beginn dieses Jahres aus. Der beste Wert war Anfang 2012 zu verzeichnen (Saldo: plus 20).

Den DIHK-Detaildaten für die Assekuranz zufolge liegt dies aktuell vor allem an den Lebensversicherern, bei denen die Zeichen besonderes auf Personalabbau stehen. 63 Prozent der Unternehmen wollen zwar den Beschäftigungsstand halten und sieben Prozent sogar ausbauen. Dafür beabsichtigen 30 Prozent, Stellen zu streichen. Der Saldo ist mit 23 Punkten deutlich negativ. Damit wurde der Tiefstwert von vor einem Jahr egalisiert.

Bild: Wichert

Keine Trendumkehr in Sicht

Vor diesem Hintergrund ist es unwahrscheinlich, dass sich der seit Jahren fast kontinuierliche Abwärtstrend bei den Beschäftigten in der Assekuranz mittelfristig fortsetzen wird.

Dafür sprechen auch diverse Ankündigungen von Stellenstreichungen von diversen Versicherungskonzernen wie etwa der Ergo-Gruppe inklusive der Direktversicherungs-Tochter Ergo Direkt

Weitere Beispiele sind der Gothaer-Konzern und die Allianz Global Corporate & Specialty SE, der Axa-Konzern, die Talanx-Gruppe und auch die Allianz-Gruppe.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

zurück