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Die (un)profitabelsten Rechts­schutz­ver­sicherer

18.02.2013

Der überwiegende Großteil der Rechtsschutzanbieter lag im Geschäftsjahr 2011 in der Gewinnzone. Welche Gesellschaften im Minus landeten und welche besonders gut abschnitten.

Im Geschäftsjahr 2011 erzielten bis auf Auxilia und Deurag 22 der 24 größten Rechtsschutzversicherer eine positive Combined Ratio, wie der „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2009-2011“ zeigt. Auf die besten Werte mit knapp unter beziehungsweise knapp über 85 Prozent kamen die VGH Landschaftliche Brandkasse und die ADAC Rechtsschutz.

In den zurückliegenden zehn Jahren konnten die Rechtsschutzversicherer auf dem deutschen Markt im inländischen Direktgeschäft bis auf zwei Ausnahmen (2004 und 2005) immer eine Combined Ratio (nach Abwicklung) von unter 100 Prozent erzielen, wie den Statistischen Taschenbüchern der Versicherungswirtschaft des GDV zu entnehmen ist. Den besten Wert gab es 2008 mit 95,5 Prozent.

Combined Ratio Rechtsschutzversicherung (Quelle: GDV)

Die Anbieter mit der höchsten/niedrigsten Combined Ratio

Laut dem aktuellen „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2009-2011“ von V.E.R.S. Leipzig GmbH und YouGov Deutschland AG, in dem zahlreiche Kennzahlen der 24 größten Marktteilnehmer mit etwa 90 Prozent Marktanteil dargestellt werden, erzielten lediglich zwei Anbieter keine positive Combined Ratio.

Dies waren die Auxilia Rechtsschutz mit einem Wert von knapp 109 Prozent und die Deurag Rechtsschutz mit etwas über 106 Prozent. Vier weitere Rechtsschutzversicherer landeten nur knapp unter der 100-Prozent-Marke.

Die Rechtsschutzversicherer mit der höchsten Combined Ratio (Quelle. V.E.R.S. Leipzig)

Auf der anderen Seite blieben mit der VGH Landschaftliche Brandkasse (84,5 Prozent) und der ADAC Rechtsschutz (86,5 Prozent) zwei Anbieter deutlich unter 90 Prozent. Dahinter folgen die DMB Rechtsschutz und die Bruderhilfe mit jeweils rund 91 Prozent.

Die Huk-Coburg Rechtsschutz, die HDI-Gerling Rechtsschutz und die R+V Allgemeine kamen im Geschäftsjahr 2011 auf Schaden-/Kostenquoten zwischen 92,8 und 93,7 Prozent.

Die Rechtsschutzversicherer mit der niedrigsten Combined Ratio (Quelle. V.E.R.S. Leipzig)

Unterschiede bei Betriebskosten- und Schadenquote

Die VGH Landschaftliche Brandkasse hat ihre führende Position bei der Combined Ratio insbesondere der niedrigen Schadenquote zu verdanken. Mit 58 Prozent zählt der Versicherer zu den drei besten der untersuchten Gesellschaften, während bei der Betriebskostenquote so gerade eben das obere Viertel erreicht wurde.

Die ADAC Rechtsschutz reiht sich hinsichtlich der Schadenquote hingegen nur im unteren Viertel ein, gehört dafür aber bei der Betriebskostenquote mit 14,7 Prozent zur Top Drei.

Besser sind hier nur die Huk-Coburg Rechtsschutz (13,7 Prozent) und auf dem Spitzenplatz die WGV-Schwäbische Allgemeine (8,6 Prozent). Dafür steht für letztere mit 87,7 Prozent der letzte Rang bei der Schadenquote zu Buche. Genau umgekehrt verhält es sich bei der Neuen Rechtsschutz, die mit 52,5 Prozent die niedrigste Schadenquote, aber mit 41,5 Prozent die höchste Betriebskostenquote aufweist.

Autor: Björn Wichert

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