Anfang April gab es mit über 55,8 Millionen Personen einen neuen Mitgliederrekord in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Der Zuwachs in den ersten drei Monaten betrug rund 230.000 Mitglieder. Während die Barmer am meisten Mitglieder verlor, hatten die Techniker Krankenkasse und die AOK Bayern die größten Mitgliederzuwächse zu verzeichnen.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zählte nach der GKV-Statistik KM1 des Bundesgesundheits-Ministeriums (BMG) zum Stichtag 1. April 2017 mit 55,81 Millionen so viele Mitglieder wie nie zuvor. Damit setzte sich die positive Entwicklung der Vorquartale fort.
AOKen deutlich im Plus
Allerdings konnten nicht alle Kassenarten Zuwächse erzielen. Wie aus der BMG-Statistik weiter hervorgeht, hatte die Landwirtschaftliche Krankenversicherung einen Rückgang im mittleren vierstelligen Bereich zu verzeichnen. Bei der Knappschaft Bahn-See gab es ein Minus im hohen vierstelligen Bereich.
Eine leichte Steigerung stand für die Innungskrankenkassen (IKKen) zu Buche, während die Betriebskrankenkassen (BKKen) und die Ersatzkassen im mittleren fünfstelligen Bereich zulegten.
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOKen) bauten ihre Mitgliederzahl im ersten Quartal um über 160.000 aus, womit sie mehr als zwei Drittel des gesamten Nettozuwachs auf sich vereinen konnten.
Techniker mit dem größten Mitgliederzuwachs
Wie die aktuelle, im Quartalsrhythmus auf Krankenkassenebene durchgeführte Erhebung des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes Dfg – Dienst für Gesellschaftspolitik (Nummer 19/2017) zeigt, verlief die Mitgliederentwicklung bei allen elf AOK-Schwestern positiv. Sieben von ihnen schafften es sogar in die Top Ten der Körperschaften mit dem größten absoluten Zuwachs.
Hier liegen die AOK Bayern, die AOK Niedersachsen, die AOK Baden-Württemberg und die AOK Plus auf den Positionen zwei bis fünf. Die Kassen bauten ihre Mitgliederzahl zwischen knapp 40.000 und gut 15.000 aus. Angeführt wird die Rangliste der Gewinner nach Köpfen – wie bereits seit geraumer Zeit – von der Techniker Krankenkasse (TK) (aktuell plus gut 60.000 Mitglieder).
Prozentual gesehen legte die BKK Scheufelen am stärksten zu (plus fast sechs Prozent), die mit knapp 50.000 Mitgliedern eher zu den mittelgroßen bis kleinen Kassen gehört. Mit nur 15,0 Prozent bietet die Körperschaft den zweitniedrigsten Gesamtbeitragssatz der Branche.
Unter den zehn Kassen mit dem stärksten Mitgliederwachstum finden sich bis auf die Handelskrankenkasse (HKK) auf Rang drei (plus gut vier Prozent) acht weitere Körperschaften aus dem BKK-Lager, darunter auch die Debeka BKK (plus 4,6 Prozent – zweitstärkste prozentuale Steigerung).
Verlierer unter den Krankenkassen
Während die große Mehrheit der Krankenkassen ihre Mitgliederzahl zwischen Anfang 2017 und Anfang April 2017 ausbauen konnte, hatten über zwei Dutzend Körperschaften einen negativen Saldo zu verzeichnen.
Das größte Minus gab es mit über 30.000 Mitgliedern bei der Barmer. Zu Jahresbeginn hatte die aus der Deutschen BKK und der Barmer GEK kassenartübergreifend zur Barmer fusionierte Kasse mit einem Plus von fast 800.000 Mitgliedern noch an der Spitze der Rangliste der Gewinner gelegen.
Knapp über beziehungsweise unter 10.000 Mitglieder büßten zwischen januar und März die DAK-Gesundheit und die IKK Classic ein. Vergleichsweise groß war das Minus zudem noch bei der Knappschaft Bahn-See.
Prozentual gesehen standen für die BKK VDN und Die Bergische Krankenkasse die größten Rückgänge zu Buche (jeweils minus knapp zwei Prozent). Nach absoluten Zahlen wurden knapp 500 beziehungsweise knapp 1.000 Mitglieder verloren.