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Freitag, der 13.: Ver­si­che­rungs­sta­tis­tik ver­sus Aber­glau­ben

13.01.2017

Laut einem uralten Aberglauben ist der Freitag, der 13. ein wahrer Unglückstag. Der GDV, die Gothaer und die Zurich treten den (schaden)statistischen Gegenbeweis an. Zudem ist der Tag seit einem Jahrzehnt auch positiv besetzt.

An einem Freitag, den 13. passieren entgegen dem Volks- und Aberglauben nicht mehr Unfälle oder Schadenereignisse, wie aus Schadendaten von GDV, Gothaer und Zurich hervorgeht. Seit 2006 ist der vermeintliche Unglückstag sogar auch positiv belegt – durch den Tag des Rauchmelders.

Laut Wikipedia gilt der Freitag der 13. „im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren.“ Pro Kalenderjahr gibt es mindestens einen und höchstens drei Freitage, die auf den 13. eines Monats fallen. Wer vor diesem Tag krankhaft Angst hat, leidet unter Paraskavedekatria-Phobie. In der Medizin bezeichnet man abergläubische Angst vor der Zahl „13“ als Triskaidekaphobie.

Tag des Rauchmelders

Doch seit 2006 ist jeder Freitag der 13. der Tag des Rauchmelders und somit auch positiv belegt. Die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mitinitiierte „Kampagne ‚Rauchmelder retten Leben‘“ und die Feuerwehren weisen die Bürger an diesem Tag überall im Land daraufhin, dass neben der Installation auch die regelmäßige Wartung von Rauchmeldern unbedingt erforderlich ist“, heißt in einer Pressemitteilung der Kampagne.

Seit „Rauchmelder retten Leben“ vor 15 Jahren ins Leben gerufen wurde, hat sich die Zahl der Brandtoten von seinerzeit 800 im Jahr auf bis zu 500 beinahe halbiert, zieht der Versichererverband auf seiner Webseite Bilanz.

Seit rund zwei Wochen gilt in jedem Bundesland eine Rauchmelderpflicht – zumindest für Neu- und Umbauten. In mehreren Bundesländern gibt es Übergangsregelungen zur Nachrüstung bei bestehenden Gebäuden. In der Regel ist der Haus- oder Wohnungseigentümer für die Installation der gesetzlich vorgeschriebenen Brandmelder verantwortlich. Wie die genauen Regelungen in den einzelnen Bundesländern aussehen, kann auf dieser Internetseite nachgelesen werden.

Keine Unglückshäufung an einem Freitag, den 13.

Eine Häufung von Unglücken an diesem „Unglückstag“ ist nach Angaben der Versicherungswirtschaft allerdings nicht mit Zahlen belegbar. Unter Verweis auf die Verbandsstatistik erläutert der Vorsitzende der GDV-Hauptgeschäftsführung Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth bereits vor einiger Zeit in einer Web-Kolumne: „Statistisch lässt sich keine Zunahme von Unfällen feststellen. Der Freitag der 13. birgt somit nur ein scheinbar höheres Risiko.“

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der Gothaer-Konzern nach einer Auswertung der Schadenstatistik: „Während durchschnittlich an Freitagen im vergangenen Jahr – ohne die Berücksichtigung von Schäden durch Naturereignisse – knapp 500 Schäden im Privatkundenbereich passierten, waren es an dem angeblichen Unglücks-Freitag (13. Mai) zwar 531 Schäden“, erklärt Tobias Eichholz vom Gothaer Schaden-Controlling in einer Pressemitteilung.

Damit sei der Tag statistisch gesehen aber bei weitem kein Unglückstag. Viel stärker als ein Datum beeinflusse nämlich das Wetter die Anzahl der Schäden. „Stürme, Gewitter oder Hochwasser verursachen in Minutenschnelle eine große Anzahl an Schäden“, so Eichholz. Das Hitzeunwetter Lea/Neele/Marine habe etwa am Donnerstag, den 23. Juni rund 2.700 Schäden verursacht. Das sei sechs Mal so viel wie an einem durchschnittlichen Donnerstag.

Ein Tag wie jeder andere

Auch die Zurich Gruppe Deutschland gibt Entwarnung: Ein Freitag, der 13. ist demnach ein Tag wie jeder andere. Im Schnitt passierten sogar eher wenige Schäden, so der Versicherer unter Verweis auf seine Schadenauswertung.

An allen Freitagen, die seit 2009 auf einen 13. gefallen sind, wurden laut Zurich im Schnitt nicht einmal 1.900 Schäden gemeldet wurden. Das seien etwa 1.000 weniger als im Schnitt aller anderen Tage.

„Insgesamt wurden an Freitagen, die auf den 13. Fallen, sogar rund zehn Prozent weniger Schäden verzeichnet als an allen übrigen Freitagen. Denn grundsätzlich ist der Freitag mit durchschnittlich knapp 2.100 Meldungen laut Zurich-Statistik der schadenreichste Tag einer Woche“, so der Versicherer weiter.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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