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Finanz-Chefin von Prismalife verlässt den Lebens­versicherer

22.05.2017

Aus welchem Grund sie die Geschäftsführung und ihren Posten als Chief Financial Officer (CFO) aufgibt und wer ihre Aufgaben übernimmt, gab der Versicherer heute bekannt.

Noch im Mai wird Arzu Tschütscher-Alanyurt aus der Geschäftsführung der Prismalife ausscheiden. Grund dafür seien unterschiedliche Ansichten über die Konzernausrichtung.

Arzu Tschütscher-Alanyurt, Mitglied der Geschäftsführung und Chief Financial Officer (CFO) der Prismalife AG, scheidet noch in diesem Monat aus der Geschäftsführung aus, teilte das Unternehmen heute in einer Pressemeldung mit. Als Grund für ihr Ausscheiden nannte der Versicherer „unterschiedliche Auffassungen zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens“. Regulär hätte ihr Vertrag Anfang 2018 geendet.

Kein neuer CFO

Tschütscher-Alanyurt wurde im Februar 2015 in die Geschäftsführung von Prismalife aufgenommen. Ihre Aufgaben haben bereits CEO Holger Beitz und COO Rüdiger Will übernommen, da Tschütscher-Alanyurt sich derzeit in Elternzeit befindet.

Einen neuen CFO wird es nicht geben, teilte das Unternehmen auf Nachfrage des VersicherungsJournals mit. Die Geschäftsführung werde somit auf zwei Personen verkleinert.

Eingestellt in schwierigen Zeiten

Arzu Tschütscher-Alanyurt (Bild: obs/Prismalife)
Arzu Tschütscher-Alanyurt (Bild: obs/Prismalife)

Im Jahr 2014 und somit im Vorfeld der Berufung von Tschütscher-Alanyurt wies der Versicherer einen Verlust von fast 50 Millionen Euro aus. Der größte Posten der Wertberichtigungen betrafen damals Forderungen gegenüber Kunden, insbesondere im Zusammenhang mit den vom Bundesgerichtshof (BGH) beanstandeten Kostenausgleichs-Vereinbarungen, mit 16,8 Millionen Euro.

Auf uneinbringliche Forderungen gegenüber Vermittlern wurden weitere 7,2 Millionen Euro abgeschrieben. Darüber hinaus mussten die Bewertungsansätze bei den Kapitalanlagen korrigiert werden, zusätzliche Rückstellungen für bisher nicht oder nicht ausreichend erfasste Risiken gebildet und Darlehen gegenüber Vertriebspartnern abgeschrieben werden.

Daraufhin entwickelte die Geschäftsführung eine neue Finanzstrategie und kündigte unter anderem an, sich andere Vergütungsmodelle als die Provision einfallen lassen zu wollen. Das Risiko, dadurch eventuell Vermittler zu verlieren, nahm die Geschäftsführung in Kauf.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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