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So viel ver­die­nen Ver­si­che­rungs­mit­ar­bei­ter

23.03.2017

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, wie hoch der monatliche Bruttoverdienst von Vollzeitmitarbeitern in der Assekuranz 2016 war – und wie die Branche im Vergleich mit ausgewählten weiteren Branchen abschneidet.

Vollzeitbeschäftigte in der Versicherungsbranche haben 2016 nach Destatis-Zahlen mit einem durchschnittlichen Monatsverdienst von brutto 5.833 Euro fast eineinhalb Mal so viel verdient als die Gesamtwirtschaft. Im Vergleich mit ausgewählten anderen Branchen verdienen die Versicherungsmitarbeiter sehr gut und haben den Vorsprung vor den Bankern sogar ausgebaut.

Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer hat 2016 im Jahresschnitt einen Bruttomonatsverdienst von 4.078 (inklusive 375 Euro Sonderzahlungen) erzielt, rund 2,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dies zeigen aktuell vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichte Zahlen zu den durchschnittlichen Arbeitnehmerverdiensten im vergangenen Jahr.

2016 waren es den Destatis-Daten zufolge bei den männlichen vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmern 4.320 (2015: 4.224) Euro. Dies entspricht einem leicht unterdurchschnittlichen Zuwachs um 2,3 Prozent.

Bei den weiblichen Pendants fiel die Steigerung mit 3,0 Prozent (3.527 nach 3.423 Euro im Jahr zuvor) etwas höher aus. Auffällig ist, dass die Sonderzahlungen bei den Männern mit fast zehn Prozent auf einen deutlich größeren Anteil am Gesamtverdienst kommen als bei den Frauen (7,6 Prozent).

Bruttomonatsverdienst und Sonderzahlungen

Quelle: Destatis

Bruttoverdienst:

Unter Bruttoverdienst wird der regelmäßig gezahlte steuerpflichtige Arbeitslohn gemäß den Lohnsteuerrichtlinien verstanden. Nicht hierzu zählen sonstige Bezüge (= Sonderzahlungen), steuerfreie Zuschläge für Schicht-, Samstags-, Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit, Essenszuschüsse sowie steuerfreie Beiträge des Arbeitgebers für seine Arbeitnehmer im Rahmen der Entgeltumwandlung.

Sonderzahlungen:

Sonderzahlungen entsprechen laut Destatis den „sonstigen Bezügen“ gemäß den Lohnsteuerrichtlinien – also etwa unregelmäßige, nicht jeden Monat geleistete Zahlungen, wie Urlaubs-, Weihnachtsgeld, Leistungsprämien, Abfindungen, Gewinnbeteiligungen und Prämien für Verbesserungsvorschläge et cetera.

Versicherungsbranche bleibt vor Banken

Vollzeitbeschäftigte im Versicherungsgewerbe (Wirtschaftszweig „Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen“, Schlüsselnummer nach WZ 2008: K65) haben 2016 im Jahresschnitt fast anderthalb Mal so viel verdient. Destatis weist hier einen Wert von 5.833 (2015: 5.685) Euro aus. In diesem Betrag sind 1.034 Euro Sonderzahlungen enthalten. Der Verdienstzuwachs liegt mit 2,6 Prozent also nur unwesentlich über dem Durchschnitt.

Im Vergleich mit ausgewählten anderen Wirtschaftszweigen steht die Assekuranz vergleichsweise gut da. Im Dienstleistungsbereich insgesamt liegt der Durchschnittwert um fast 1.900 Euro niedriger, im Bereich Sozialversicherung immerhin noch rund 1.700 Euro niedriger. Die Durchschnittswerte in den Bereichen Großhandel sowie Rechts- und Steuerberatung sowie Wirtschaftsprüfung liegt circa 1.500 Euro unterhalb der privaten Versicherungswirtschaft.

Im Wirtschaftszweig „Information und Kommunikation“ wird durchschnittlich knapp 450 Euro pro Monat weniger verdient, in der Energieversorgung sind es rund 300 Euro weniger. Bankmitarbeiter verdienten im vergangenen Jahr im Schnitt knapp 200 Euro weniger. 2015 waren es nur 100 Euro weniger.

Bild: Wichert

Exakt 300 Euro über dem Durchschnittsverdienst von Versicherungs-Mitarbeitern liegt der Wirtschaftszweig „Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung“.

Männliche Assekuranz-Mitarbeiter hinter, weibliche vor Bankerinnen

Wie in der Gesamtwirtschaft liegt auch bei den Versicherungs-Angestellten der Monatsverdienst bei den Männern mit 6.362 Euro (inklusive etwa 1.160 Euro Sonderzahlungen) deutlich über demjenigen der Frauen. Für diese wird in der Statistik ein Wert von 4.901 (inklusive gut 780 Euro Sonderzahlungen) ausgewiesen.

Bei den Männern hatten 2016 die Versicherungs-Mitarbeiter anders als in der geschlechterübergreifenden Betrachtung einen Verdienstrückstand von knapp 130 (Vorjahr: 40) Euro zu den Bankern. Andersherum liegen Bankerinnen allerdings über 350 Euro hinter den weiblichen Assekuranz-Beschäftigten.

Der Abstand bei den Männern zwischen Versicherungs-Mitarbeitern und dem Bereich Sozialversicherung ist mit über 1.900 Euro noch größer als insgesamt. Bei den Frauen ist der Unterschied mit rund 1.100 Euro entsprechend niedriger.

Bild: Wichert
So viel verdienen Angestellte im Versicherungsvertrieb

Das VersicherungsJournal hat Ende Februar eine Studie über die Verdienstsituation von Angestellten im Versicherungsvertrieb in Deutschland vorgelegt. Die Daten hierzu lieferte eine Umfrage des Verlags, in der rund 1.000 Teilnehmer über ihre Gehaltssituation berichtet haben.

Vertriebsangestellte verdienten dieser Untersuchung zufolge 2016 im Mittel 56.812 Euro inklusive Sonderzahlungen (mittleres Einkommen – Median als Durchschnittswert). Weibliche Vertriebs-Angestellte erhielten im Mittel 49.000 Euro, ihre männlichen Kollegen 59.890 Euro.

Dies entspricht einem Bruttomonatsverdienst von im Mittel fast 4.750 Euro (gesamt). Bei den Vertriebsmitarbeiterinnen sind es knapp 4.100 Euro, bei den männlichen Kollegen knapp 5.000 Euro. Dies ist jeweils deutlich weniger, als Destatis für Angestellte bei Versicherungs-Unternehmen ausweist.

Die Umfrageteilnehmer haben sich des Weiteren zu Faktoren geäußert, die die Gehaltshöhe beeinflussen. Dazu zählen zum Beispiel die Berufserfahrung, Personalverantwortung, Unternehmensart und -größe sowie Zusatzleistungen und Außendiensttätigkeiten. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse bietet die Marktübersicht „Gehaltsstudie 2016“.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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