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Gewinner und Verlierer unter den Lebens­versicherern

15.08.2017

Zwischen plus 49 Prozent und minus fast 50 Prozent – die Beitragseinnahmen der deutschen Leben-Anbieter entwickelten sich 2016 höchst unterschiedlich. In der Rangliste gab es dadurch zahlreiche Verschiebungen.

20 der 50 größten deutschen Lebensversicherer konnten im vergangenen Jahr bei den Bruttobeitragseinnahmen um bis zu 49 Prozent zulegen, während 20 Anbieter um bis zu 49,9 Prozent einbüßten. Das größte Minus gab es bei der Hansemerkur, das größte Plus erzielte die Ideal. Dadurch büßte die Hansemerkur sechs Plätze in der Rangliste ein, während es für die Ideal sechs Positionen nach oben ging, wie eine Auflistung der Zeitschrift für Versicherungswesen zeigt.

Die deutschen Lebensversicherer hatten im Geschäftsjahr 2016 zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang der gebuchten Bruttobeiträge zu verzeichnen. Diese sanken – ohne Pensionskassen und Pensionsfonds) um 1,5 Prozent auf 86,7 Milliarden Euro.

Dies ist der vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) veröffentlichten Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2017“ (PDF-Datei, 3,4 MB) zu entnehmen. In den vergangenen zehn Jahren gab es nur drei Mal einen Rückgang.

Bild: Wichert

Drei Fünftel der 50 größten Anbieter mit Rückgängen

Auf Ebene der 50 größten Gesellschaften hat sich das Beitragsaufkommen einer Auflistung in der aktuellen Doppel-Ausgabe 15-16/2017 der Zeitschrift für Versicherungswesen zufolge höchst unterschiedlich entwickelt. Bei 20 Lebensversicherern stand dabei ein Rückgang zu Buche.

Das größte Minus (fast die Hälfte) wurden die Hansemerkur Lebensversicherung AG, die im Jahr zuvor vor allem mit Einmalbeitragsgeschäft noch am stärksten zugelegt hatte. Die Einmalbeiträge wurden im vergangenen Jahr nach Unternehmensangaben „planmäßig“ gesenkt, und zwar von 302 Millionen Euro im Jahr 2015 auf nur noch 66 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Abnahmen von jeweils über einem Fünftel gab es bei der Cosmos Lebensversicherungs-AG sowie der Neue Leben Lebensversicherung AG, während für die Provinzial Nordwest Lebensversicherung AG sowie die Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG mit jeweils rund einem Siebtel ebenfalls vergleichsweise starke Rückgänge zu Buche standen.

Die beiden letztgenannten Anbieter traten ebenfalls bei den Einmalbeiträgen kräftig auf die Bremse.

Bild: Wichert

20 Mal Plus

Auf der anderen Seite legte Ideal Lebensversicherung a.G. – getragen von einem kräftigen Zuwachs bei den Einmalbeiträgen, die nach Unternehmensangaben „ausschließlich für klassische biometrische Produkte“ angeboten werden – mit annähernd 50 Prozent am stärksten zu.

Zuwächse von jeweils knapp einem Siebtel hatten die Ergo-Tochter Vorsorge Lebensversicherung AG und die auf Biometrieprodukte spezialisierte Allianz-Tochter Deutsche Lebensversicherungs-AG zu verzeichnen. Die Allianz Lebensversicherungs-AG legte – getragen von einer Steigerung des Einmalbeitragsgeschäfts im Privatkundenbereich – um etwa ein Elftel zu.

Bild: Wichert

Die größten Lebensversicherer

In der Rangliste nach Beitragseinnahmen gab es zahlreiche Verschiebungen – wenn auch nicht auf den vordersten Plätzen. Unangefochtener Marktführer ist und bleibt die Allianz mit annähernd 18 Milliarden Euro Beitragseinnahmen, gefolgt von der R+V Lebensversicherung AG mit knapp 5,1 Milliarden Euro und der Aachenmünchener Lebensversicherung AG mit fast 4,9 Milliarden Euro.

Der Debeka Lebensversicherungs-Verein a.G. liegt mit gut 3,4 Milliarden Euro weiter an fünfter Stelle, schob sich dabei aber trotz eines Rückgangs um fast vier Prozent wieder bis auf etwa 90 Millionen Euro an die Zurich Deutscher Herold heran. Letztgenannte Gesellschaft behauptete trotz der fünftgrößten Verminderung Rang vier.

Dahinter folgen die Generali Lebensversicherung AG mit über drei Milliarden Euro Beitragsaufkommen vor einem Quintett bestehend aus Axa Lebensversicherung AG, Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG, Ergo Lebensversicherung AG, Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. und Nürnberger Lebensversicherung AG mit jeweils über zwei Milliarden Euro. Dabei zog die Bayern-Versicherung vorbei an der Ergo auf die achte Position – und die Nürnberger verbesserte sich vom 13. auf den elften Rang.

Bild: Wichert

Auf- und Absteiger

Den größten Sprungs nach oben (von 49 auf 43) in der Rangliste nach Beitragseinnahmen (von 49 auf 43) machte die Ideal. Wie die Nürnberger um zwei Plätze verbesserten sich die Württembergische Lebensversicherung AG (auf 13) und die Hannoversche Lebensversicherung AG (auf 25).

Die Hansemerkur rutschte von der 42. auf die 50. Position ab, während die Cosmos und die Neue Leben jeweils vier Plätze einbüßten und sich aktuell nur noch an 16. beziehungsweise 27. Stelle wiederfinden.

Die vollständige Rangliste der 50 größten Lebensversicherer nach Vertragszahl, Versicherungssumme sowie Bruttobeitragseinnahmen kann in der Doppel-Ausgabe 15-16/2017 der Zeitschrift für Versicherungswesen nachgelesen werden.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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