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Haftpflicht­kas­se Darm­stadt wächst kräf­tig weiter

22.07.2016

Der Maklerversicherer aus Roßdorf legte bei den Bruttobeiträgen auch 2015 weiter zu. Wenig erfreulich entwickelte sich bei dem Gegenseitigkeitsverein allerdings das Kapitalanlagen-Ergebnis.

Die Haftpflichtkasse Darmstadt konnte bei den gebuchten Bruttobeiträgen auch im Geschäftsjahr 2015 wieder deutlich zulegen. Zugleich verbesserte sich die Schadensituation. Dafür ging es bei der Nettoverzinsung der Kapitalanlagen weiter kräftig bergab. Dafür gibt es neben der Kapitalmarkt-Situation auch „hausgemachte“ Ursachen.

Mit einem Zuwachs der gebuchten Bruttobeiträge um 8,0 Prozent auf 153,7 Millionen Euro zeigte sich die Haftpflichtkasse Darmstadt VVaG auch im Geschäftsjahr 2015 wiederum wachstumsstark.

Kennzahlenübersicht 2011-2015
Zum Vergrößern Bild klicken (Bild: Screenshot
Geschäftsbericht 2015 HK Darmstadt)

In den vergangenen fünf Jahren hat der Versicherer Roßdorf die Beitragseinnahmen um über 50 Prozent ausgebaut.

Weiter zugelegt hat ebenso die Zahl der Verträge mit mindestens einjähriger Laufzeit im Bestand. Bei den selbst abgeschlossenen Haftpflichtversicherungen, die zu den gesamten Beitragseinnahmen 96,6 Millionen Euro beitrugen, wuchs sie laut Geschäftsbericht um 38.790 auf 1,27 Millionen Euro an.

In der Unfallsparte nahm sie um 9.615 Verträge auf 180.623 zu und in der Hausratversicherung um 35.324 auf 227.473.

Versicherungstechnik: Verlust nur noch in Hausrat

Anders als im Jahr zuvor schloss 2015 nur noch die Hausratversicherung mit einem versicherungs-technischen Verlust ab, der sich von 254.000 auf 171.000 Euro verminderte.

Insgesamt wies das versicherungstechnische Ergebnis für eigene Rechnung einen von 11,2 Millionen auf 11,7 Millionen Euro verbesserten Überschuss auf.

Die Geschäftsjahres-Schadenaufwendungen stiegen brutto zwar weiter von 81,7 auf 87,7 Millionen Euro an. Aber die Geschäftsjahres-Schadenquote sank dank des Beitragswachstums von 58,8 auf 58,2 Prozent.

Die Schadenhäufigkeit je tausend Verträge ging von 46,3 auf 44,8 zurück, wobei der durchschnittliche Bruttoschadenaufwand um 5,2 Prozent auf 1.220 Euro anstieg.

Nettoverzinsung der Kapitalanlagen schrumpft auf 1,28 Prozent

Die Aufwendungen für Provisionen und sonstige Bezüge der Vermittler sanken in Relation zu den gebuchten Bruttobeiträgen von 26,7 auf 26,4 Prozent. Bei den übrigen Kosten für den Versicherungsbetrieb ging die Quote von 9,0 auf 8,8 Prozent zurück.

Negativ war im Berichtsjahr erneut die Entwicklung des Gesamt-Ergebnisses aus den Kapitalanlagen, die um 10,4 Prozent auf 212,5 Millionen Euro anwuchsen. Die Nettoverzinsung schrumpfte hier von 2,20 auf 1,28 Prozent.

Jahresüberschuss geht zurück

Bei der Beurteilung der Kapitalanlageerträge sei jedoch zu berücksichtigen, „dass das Gesamtergebnis durch den hohen Anteil eigengenutzter Immobilien deutlich beeinflusst wird“, wird dazu im Geschäftsbericht angemerkt. Betont wird außerdem, dass die Gesellschaft im nichtversicherungs-technischen Geschäft eine „konservative Anlagepolitik“ verfolge.

Das Gesamtergebnis des Geschäftsjahres, das 2014 noch 7,5 Millionen Euro betragen hatte, schloss im Berichtsjahr mit einem Überschuss nach Steuern von sieben Millionen Euro. Der Jahresüberschuss wurde erneut komplett den Gewinnrücklagen zugeführt, die dadurch von 88 Millionen auf 95 Millionen Euro anwuchsen.

Gute Wachstumschancen dank Spezialisierung

„Wir rechnen damit, dass unsere Eigenmittel nach Solvency II (SCR) im Geschäftsjahr 2016 und auch darüber hinaus die aufsichtsrechtlich erforderlichen Eigenmittel deutlich übersteigen“, wird im Geschäftsbericht festgestellt.

Angekündigt wird dort außerdem, dass auch im laufenden Jahr wieder mit einem deutlichen Zuwachs der Bruttoprämien gerechnet werde sowie einem moderaten Anstieg der Schadenaufwendungen.

Für „sichere Geschäftszuwächse“ sorge nicht zuletzt die Stärke des Maklerversicherers auf Spezialgebieten wie der Absicherung von Hotels und von Alten- und Pflegeheimen.

Weitere Details zur Geschäftsentwicklung der Haftpflichtkasse Darmstadt können dem Geschäftsbericht 2015 entnommen werden, der unter diesem Link heruntergeladen werden kann.

Quelle: VersicherungsJournal Verlag GmbH

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